Traumschiff?!

Wenn man Miami Beach, die entspannten Menschen und die traumhaften Strände betrachtet, denkt man oft tatsächlich, man befinde sich mitten in der Kulisse vom Traumschiff. Einziger Wermutstropfen: Das Wetter hier ändert sich ständig. Plötzlich, während man am Strand liegt, können Regenschauer auftauchen. Und die Windstürme hier haben es mit 40km/h in sich. Schon heute sind uns Dinge ins Meer geflogen...ich will gar nicht wissen, was die Menschen während Irma durchmachen mussten...

Um Miami Beach zu erkunden, habe ich heute eine Fahrradtour unternommen. Die erste Aktion seit langer Zeit, bei der ich ganz alleine ohne andere Reisende war. Mir hat das unendlich gut getan...Es ist wirklich toll, andere interessante Menschen zu treffen und die schönen Eindrücke teilen zu können. Gleichzeitig merke ich, wie anstrengend es oft ist, immer wieder soziale Kontakte zu knüpfen und den ganzen Tag mit Menschen zusammen zu sein. Da ich in einem 6 Bett Zimmer schlafe, hat man nicht mal nachts wirklich Privatsphäre. Für mich wird das wohl eine gute Challenge, sich ab und zu von Menschen abzugrenzen. 

Gleichzeitig sammele ich unendlich spannende Erfahrungen durch andere Personen. Heute Nacht haben wir am Strand gesessen und die Wellen beobachtet, unendlich toll und befreiend. Dabei haben wir unsere Kulturen philosophiert und riesige Unterschiede entdeckt: Eine Jüdin, ein  konservativer Moslem aus Saudi-Arabien, eine höchst moderne Amerikanerin, ein orthodoxer Litauer und ich. Für mich ist es nach wie vor unfassbar, wie manche dieser Kulturen leben. Vor allem die Schilderungen aus Saudi-Arabien scheinen für mich so fremd: Strikte Trennung der Geschlechter in allen Bereichen, Männer und Frauen sehen sich quasi nie, keine körperliche Berührung vor der Ehe, die Eltern bestimmen den Ehepartner (häufig Cousin/ Cousine), kaum Rechte für Frauen, Pflicht sich gänzlich zu verschleiern, gleichzeitig aber Leben in Villen und Geld für alle von der Regierung. Auch wenn man die Kulturen durch die persönlichen Schilderungen viel besser verstehen kann,  bin ich unendlich dankbar als Frau in Deutschland geboren worden zu sein.