janas-und-philips-weltreise
janas-und-philips-weltreise
vakantio.de/janas-und-philips-weltreise

Puerto Viejo de Talamanca

Veröffentlicht: 07.09.2023

Auf der Fahrt von unserem Zwischenstopp rüber an die Ostküste hatten wir wieder einen Platten - mittlerweile schon der zweite, aber bei den costarricanischen Straßen auch kein Wunder. Im Handumdrehen war der Reifen gewechselt, sind ja schließlich in der Übung 😉. Danach kamen wir ohne weitere Probleme abends in unserem süßen Häuschen in Hone Creek an, das ist ein Örtchen zwischen Puerto Viejo de Talamanca und Cahuita an der Karibikküste. Unsere Unterkunft war echt ein Träumchen und wir fühlten uns direkt pudelwohl.


Unsere Vermieterin empfahl uns eine kleine „Werkstatt“, wo wir für einen schmalen Taler den Reifen reparieren lassen konnten. Auch das ging ruckzuck und wir konnten weiter nach Puerto Viejo düsen, um uns ganz entspannt das Städtchen und den Strand anzuschauen. Und die Karibikküste machte ihrem Namen alle Ehre, es herrschte eine ganz andere Stimmung als im Westen. Überall gab es Souvenirs in Jamaika-Farben und mit dem Antlitz von Bob Marley drauf. Auch musikalisch erinnerte es Jana an ihren Urlaub in Jamaika vor einigen Jahren, nur dass es hier etwas weniger nach Marihuana roch 😄. Abends kochten wir uns etwas Leckeres in unserer eigenen Küche und ließen den Tag entspannt ausklingen.


Am nächsten Tag fuhren wir morgens in das „Jaguar Rescue Center“ in Puerto Viejo, eine Auffangstation für Wildtiere. Die Geschichte des Namens ist ganz lustig, denn es gibt zwar viele Tiere hier, aber ein Jaguar hat die Einrichtung noch nie beherbergt. Sie wurde von zwei Biologen aus Spanien und Italien gegründet und als sich das im kleinen Örtchen und der Umgebung herumgesprochen hatte, brachten die Leute allerhand verletzte oder verwaiste Wildtiere vorbei. Eines der Ersten war ein Ozelot Baby, das die Leute für einen Jaguar hielten und das die Biologen aufpeppelten. So machte das Gerücht schnell die Runde, dass die zwei Profis sich um einen Jaguar kümmerten - auch wenn sie jedem beteuerten, dass es ein Ozelot sei. Der Name war geboren und hält sich bis heute. Einen Jaguar gibt es zwar immer noch nicht, dafür aber zwei Ozelots. Es wird ähnlich wie beim WFFT in Thailand versucht die Tiere nach der Behandlung so schnell wie möglich wieder auszuwildern, jedoch gelingt das bei einigen nicht mehr. Stammgäste sind zum Beispiel Faultiere, die täglich mit Stromschlägen eingeliefert werden, da in Costa Rica leider die meisten Stromleitungen unisoliert sind. Auch da packt das Rescue Center an und verbaut immer mehr Isolierungen in den Leitungen. Das Center finanziert sich komplett aus Spenden und den zweimal täglich stattfindenden Führungen. Wir machten eine Führung auf deutsch und erfuhren die Geschichten der Tiere, die nicht mehr ausgewildert werden können. Manche sind zu stark verletzt, andere sind zu sehr an den Menschen gewöhnt. Die auswilderungsfähigen Tiere werden abgeschirmt und sind nicht für die Besucher zu sehen. Die Führung war wirklich toll und wir hatten den Eindruck, dass sich hier auf hochprofessionelle Weise für das Tierwohl eingesetzt wird. Rundherum saßen auch einige wilde Tiere in den Bäumen, zum Beispiel Brüllaffen, Leguane und Faultiere. Spenden sind hier gern gesehen, da es leider keinerlei finanzielle Zuschüsse seitens der Regierung gibt - auch wenn wir generell finden, dass Costa Rica viel für seine Um- und Tierwelt tut!

Danach fuhren wir noch zu dem kleinen Strand in Manzanillo, wo wir aber auch nicht baden gingen - die Wellen hier am Atlantik sind ganz schön wild!


Am folgenden Tag fuhren wir nach Cahuita, ein winziges verschlafenes Dörfchen nördlich von Puerto Viejo. Hier gibt es einen coolen Nationalpark, der entlang der Küste durch den Dschungel führt. Wir sahen wieder unsere Freunde der Affenmafia, die frechen Kapuzineräffchen, die uns aber diesmal nicht weiter bedrohten 😜. Danach mussten wir einen kleinen Fluss durchqueren, wobei wir uns schön die Unterbux nass machten. Nach einem weiteren Stück entlang der Strände und durch einen weiteren diesmal nicht so tiefen Fluss, kamen wir an der Punta de Cahuita an. Dort gab es einen kleinen Unterstand, wo ein paar Leute Rast machten und eine Ananas aufschnitten. Und wo es was zu futtern gibt, sind die Äffchen meistens nicht weit. Überall im Gebüsch raschelte es und es schwangen sich viele kleine Kapuzineraffen von Ast zu Ast. Aber unser wahres Highlight war der erste Waschbär, den wir hier sahen. Oh mein Gott waren die niedlich! Außerdem lernten wir, dass sie offenbar ziemlich gut klettern können, nach ein paar Minuten am Boden flüchtete sich der kleine Waschbär nämlich auf eine ganz schön hohe Palme. Auf dem weiteren Weg sahen wir dann noch eine Waschbärmutter mit ihrem super flauschigen Baby, das war unfassbar süß. Danach kamen wir an der hochgiftigen Korallenotter vorbei, die wir am Tag zuvor im Rescue Center kennengelernt hatten und vor der wir gewarnt wurden. Normalerweise hauen die wohl ab, bevor man sie sieht, aber diese hier blieb lange Zeit in Sichtweite. Zwar werden in Costa Rica selbst Gegengifte gegen Schlangen hergestellt - übrigens das einzige Land weltweit neben Australien! - aber wir hielten natürlich trotzdem ordentlich Abstand. Am Ende führte uns der Weg nochmals durch dichteren Wald weg von der Küste und wir kamen nass geschwitzt und ganz schön platt in Punta Vargas raus. Von dort ging es mit einem Taxi zurück zu unserem Auto in Cahuita, wo wir ein wohl verdientes Mittagessen aßen. Nachmittags entdeckten wir dann noch den super schönen Strand „Playa Negra“, der seinen Namen von dem rabenschwarzen Sand hat.


Den nächsten Vormittag verbrachten wir wieder an der Playa Negra, wo wir bei mäßig hohen Wellen zum ersten Mal richtig badeten. Der Sand sah wirklich cool aus! Mittags verließen wir dann unsere süße Unterkunft und machten uns auf den Weg nach San José, wo wir abends unser Auto abgaben.


Morgen geht es dann per Bus und Boot nach Tortuguero im Nord-Osten.

Antworten

Costa Rica
Reiseberichte Costa Rica

Weitere Reiseberichte