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Hue - die Kaiserstadt / Ba Na Hills und die Golden Bridge

Veröffentlicht: 03.12.2018

Von 1802 bis 1945 war Hue die Hauptstadt Vietnams. Heute ist sie mit 340.000 Einwohnern eine bedeutende Großstadt am "Parfumfluss", dem Huong Giang.

Früh um 6:00 Uhr weckte uns die knallende Sonne und wir starteten bereits früh mit einem Besuch der Linh Mu Pagode. Dazu engagierten wir mittels der App Grab einen Fahrer, da wir die knapp 10 km bei der Hitze nicht laufen wollte. Die weiße Pagode gehört zu einer sehr schönen Tempelanlage. Mit ihren sieben Etagen ist sie die Höchste in Vietnam. Der Besuch ist kostenfrei und sehr interessant. In den frühen Morgenstunden ist es auch recht entspannt, später rollen aber die dicken Reisebusse an.

Anschließend ging es von dort aus zur "Verbotenen Stadt", die in Vietnam nach dem Vorbild aus Peking angelegt wurde. Die Zitadelle war die Heimat der vietnamesischen Kaiserdynastie Nguyen. Heute ist Sie UNESCO-Welterbe. Keines der Häuser außerhalb der vorbotenen Stadt durfte Höher sein als diese und dem normalen Volk war der Zutritt verboten. Von außen bekam man schon einen ersten Eindruck vom Prunk im Inneren der dicken Mauern. Das war's dann aber auch, es bleib beim Anblick von außen: Wir hatten nicht genug Bargeld für den unerwartet hohen Eintritt dabei, Kreditkartenzahlung war nicht möglich und weit und breit war kein Geldautomat zu finden. Also trottenen wir bei über 30 Grad bereits gegen 10 Uhr wieder den Weg zum Hotel zurück. Da dort ein kühler Pool auf uns wartete und wir ohnehin nach zwei Wochen Action mal Pause machen mussten, war die Laune trotzdem gut.

Am Abend starteten wir zu einem etwas außerhalb des Zetrums gelegen großen Supermarkt um Snacks und Getränke zu kaufen und außerdem zu schauen, was hier so angeboten wird. Das ist in anderen Ländern ja doch oft sehr interessant. Nachdem uns der Geruch der Kotzfrucht Durian begrüßte, wir lebende Fische zum Verkauf, tote Frösche und umherkreuchende Kakerlaken bestaunt haben wurden wir selbst schnell zur Attraktion. Einige Kinder starrten uns nur fest an, andere sagten Hello und fragten wo wir her kommen. Selbst Erwachsene wollten Fotos machen und schickten sich gegenseitig vor. Ziemlich witzig insgesamt und aufgrund der Freundlichkeit der Vietnamesen für beide Seiten ein lustiges Erlebnis.

Ein Ausflug in die Ba Na Hills auf dem Weg nach Hoi An

Sieben Uhr wartete Johnny Le Bao auf uns. Er war heute unser Fahrer zwischen Hue und Hoi An. Auf der ca. 100km langen Strecke machte Flo mit ihm mehrere Stops aus, die wir einlegen wollten.

Zuerst zeigte er uns nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt eine kleine Lagune an der wir die frühe Uhrzeit nutzten um ganz alleine die Natur zu genießen und ein paar Bilder zu machen. Weiter ging es über den Pass über die Berge. Einige tolle Aussichtspunkte später erreichten wir dann die Ba Na Hills. Wir hatten im Internet gelesen, dass es hier eine Brücke geben sollte, die von riesigen Händen in den Bergen gehalten wird und wollten unbedingt dort hinauf. Johnny meinte, wenn wir uns die Ba Na Hills ansehen, wird keine Zeit mehr für weitere Stops sein und der Tag würde ca. 8 Stunden dauern. Das konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen. Jedenfalls kauften wir Tickets für umgerechnet je ca. 25 Euro - das ist ein wahnsinnig hoher Preis für die Verhältnisse hier.

Und dann betraten wir das Ba Na Hills Gelände. Dies ist eine Art riesiger Freizeitpark der mit mehreren Seilbahnen, die für sich jeweils mehrere Kilometer lang sind, verbunden ist. Nach einer ca. 10minütigen Fahrt hinauf in die Berge bis auf eine Höhe von ungefähr 1400m kamen wir oben an. Hier sind nach dem Vorbild europäischer Altstädte nachempfundene Häuser und Lokale aufgebaut, die Namen tragen wie Nizza, Marseille oder Paris. Die Seilbahnstationen sind französischen Bahnhöfen nachempfunden und alles wirkt irgendwie grotesk auf uns. Tausende Touristen vor allem aus Korea, Japan und China schießen ein Foto nach dem anderen und fühlen sich wie kleine Kinder in einer Traumwelt. Es gibt außerdem eine chinesische Erlebniswelt mit einem großen Buddha und einer Pagode, unzählige Souvenirshops und Snack-Verkäufer. Geheiratet bzw. Hochzeitsfotos gemacht wird hier im Sekundentakt. Da vieles nur auf vietnamesisch und chinesisch ausgeschildert ist, finden wir den Weg zur richtigen Seilbahn Richtung Golden Bridge nur schwer.

Die Golden Bridge ist die neue Attraktion in dem Park und wurde erst Anfang 2018 eröffnet. Den Namen trägt sie aufgrund ihrer Farbe. Die Abweichung zwischen Erwartung und Realität ist groß... Die Brücke ist recht klein und wird nicht von den Händen getragen, sondern steht auf Pfeilern. Die Hände sind nicht aus Fels gearbeitet sondern bestehen aus passenden angemalten Fiberglas. Hunderte Menschen drängen sich an uns vorbei und mit uns durch. Sie schießen wie auch bei den anderen Attraktionen auf unserer Reise unfassbar viele Fotos in den immer selben unnatürlichen Posen und nehmen wenig Rücksicht. Unsere Bilder sind auch ganz gut, aber die Wirklichkeit ist eben eine andere.

Natürlich hätten wir das vorher bei Google in Erfahrung bringen können. Aber so war es ein total witziger Tag, an dem ich oft nicht aus dem Lachen raus kam. Was haben wir uns nur dabei gedacht?! Aber wir sind sehr froh, dass wir das Abenteuer Ba Na Hills und Golden Bridge erlebt haben. Die Attraktion ist hier eher das Drumherum!

Nach einigen Stunden schickten wir unserem Fahrer per WhatsApp eine Nachricht, dass wir wieder runterkommen und er brachte uns anschließend sicher und bequem zum nächsten Hotel in Hoi An.

Hier werden wir vier Nächte bleiben und werden uns zwingen, mal ein bisschen mehr zu entspannen.

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