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Paradise Cave Phong Nha und DMZ

Veröffentlicht: 01.12.2018

Zugfahrt von Hanoi nach Dong Hoi - 11 Stunden Unterhaltung

Wir kehrten Hanoi nach 3 Tagen den Rücken und fuhren früh um 6 mit dem Zug nach Dong Hoi. Die Fahrt sollte 11 Stunden dauern. Insgesamt ist der Zug von Nord nach Süd 36 Stunden unterwegs und man kann sich zwischen Sitzplätzen oder einfach Liegen in 6-Bett-Abteilen entscheiden. Wir buchten Sitze in der ersten Klasse, was sich als weise Entscheidung entpuppte. Der Standard ist ganz anders als bei uns. Aber immerhin kommt die Bahn hier pünktlich, auf dem richtigen Gleis und ist klimatisiert! Die 11 Stunden vergingen schneller als gedacht und durch die immer wiederkehrenden Verkäufer von Snacks, Kaffee, Mittagessen und diversen anderen Lebensmitteln kam Abwechslung auf. Die Angestellten waren sehr witzig und freundlich.

Kräftig durchgeschaukelt und müde (an Schlaf war nicht zu denken im Zug) kamen wir in Dong Hoi an und weiter ging es per Auto bis Phong Nha, einem Dorf am Phong Nha Ke Bang Nationalpark. Oder auch dem "Kingdom of Caves" (dt. Königreich der Höhlen) wie unserer Guide Phoung uns am nächsten Tag erklären würde.

Besuch der Paradise Cave

Der nächste Tag begrüßte uns nass und neblig. In dieser Region ist gerade Regenzeit. Die Wälder rund um uns herum dampfen mystisch und man fühlt sich wie mitten im Dschungel.

Da es in strömen regnete platze unser Plan, mit Rollern durch den Nationalpark zu fahren schnell. Wir überlegten hin und her, was wir nun tun sollten und als wir fast schon das Schicksal akzeptiert hatten und am Pool chillen wollten, fand Flo online den Whatsapp Kontakt zu Phuong. Er bietet private Touren in Phong Nha an. Sofort antwortete er uns und nannte einen Preis für seinen Fahrservice, den wir erst garnicht glauben konnten. Nach einem kurzen Chat hatten wir alles gekärt und Phuong holte uns mit seinem Ford ab, direkt am Hotel. Nachdem er uns noch ein Wasser gekauft hatte, startete unsere Autofahrt in den Nationalpark. Vorbei an unzähligen Bauernhäusern, Rindern, Hühnern und Hunden. Er erklärte uns der Großteil der Menschen hier als Farmer arbeitet und hauptsächlich Reis, Mais und Erdnüsse angebaut werden. Das Leben der Menschen scheint sehr hart. Die Feldarbeit wird durch Pflüge erleichtert, die von Büffeln durch die unter Wasser stehenden Reisfelder gezogen werden. Am Ende des Lebens müssen die Tiere dann für eine Pho Bo herhalten (vietnamesiche Rindfleischsuppe). Auch die Hühner sehen ganz anders aus als die uns bekannten, für die Industrie optimierten Hühner, die nur aus Brust und Keule bestehen. Alles ist viel ursprünglicher und natürlicher und wird anscheinend viel mehr wertgeschätzt. Am Fluss waschen Menschen ihre Kleider, während wir über die Brücke des Flusses fahren.

Unser Ziel heute ist die Thiên-Đường-Höhle (dt. Paradies Höhle). Sie wurde 2005 entdeckt und die ersten Forscher nahmen an, sie wäre bis zu 5 km lang. 2010 stellte sich heraus, dass die Höhle unglaubliche 31 km lang ist! Nach einer Fahrt mit steilen Anstiegen und engen Kurven, vorbei an Felswänden und wahnsinnig toller Natur setzte unser Fahrer uns am Fuße der Paradies Höhle ab und erklärte uns, wie es nun weiter geht. Er würde unten auf uns warten, bis wir fertig sind. Zu Fuß erklommen wir den steilen Anstieg des Berges, auf dem der Eingang liegt. Es war sehr glatt durch den andauernden Regen und durch die Hitze schwitzten wir schnell. Aber die Aussicht auf den Dschungel war es allemal wert. Oben angekommen erblickten wir den Eingang und es hieß unzählige Stufen hinab zu steigen. Der Eingang ist klein, sodass man den Kopf einziehen muss und nichts gutes ahnt. Nach den ersten 20 Stufen erblickt man aber eine Höhle, die man sich nicht vorstellen kann. Groß und hoch wie eine Kathedrale! Ein schmaler Holzsteg und mehrere Treppen machen sie begehbar. Durch die dezente Beleuchtung ist alles wundervoll in Szene gesetzt. Alle paar Meter bleibt man stehen und staunt über die Größe und Schönheit. Überall tropft es und rieisige Stalktiten und Stalakmiten sind über die Jahrtausende entstanden. Nach jeder Kurve ist man aufs Neue erstaunt und sagt "Wie?! Es geht NOCH weiter?!" Ohne besondere Führung gelangt man 1 km tief hinein. Man kann jedoch eine 7 km Tour buchen mit einem Guide. Wir waren durch die Nebensaison fast alleine in dem Gewölbe und hatten alle Zeit der Welt. Man kann die Schönheit und Größe nicht in Bildern einfangen, auch wenn wir es versucht haben für euch. Anschließend hieß es dann 500 Stufen durch den Dschungelwald hinab und zurück zum wartenenden Phuong. Solltet ihr mal Phong Nha besuchen, können wir euch nur empfehlen, den Kontakt zu ihm aufzunehmen (Link unten). Er ist zuverlässig, pünktlich, unfassbar freundlich und erfüllt einem jeden Wunsch. Es ist, als wäre man mit einem langjährigen Freund unterwegs.

Die entmilitarisierte Zone - DMZ

Am nächsten Morgen standen wir wie immer früh auf, denn um 7 Uhr sollte uns der DMZ-Bus abholen. DMZ steht im Englischen für die entmilitatisierte Zone zwischen den einstigen Feinden Nord- und Südvietnam. Unser Ziel war die Stadt Hue weiter im Süden und der Bus stellte die günstigste Verbindung dar. Wir warteten also auf einen vollen Reisebus, der sich dann als Minibus herausstellte in wechlem neben uns nur ein weiteres Pärchen saß. Wunderbar. In einer DMZ darf kein Militär bewegt oder stationiert werden und das Gebiet steht nur der zivilen Nutzung zur Verfügung. Einst teilte der Fluss Ben Hai beide Regionen voneinander. Wir besuchten die Tunnel in Vinh Moc. Hier suchten die Bewohner des Dorfes VinH Moc in 2,8km langen Tunnelanlagen Schutz vor den Bomben der Amerikaner während des Vietnamkrieges. Ihr Dorf war Hauptziel der amerikanischen Angriffe, da es einen strategischen guten Ausgangspunkt für die kommunistischen Nordvietnamesen darstellte. Im ganzen Krieg wurden je Einwohner 7 Tonnen Bombenmaterial abgeworfen. Zwei Jahre lang gruben die Menschen an den Tunneln, die zwischen 1967 und dem Ende des Krieges 1975 ihr Überleben sicherten. In der 3 stöckigen Anlage lebten 300 Menschen. Während dieser Zeit starb kein einziger von ihnen. Die Tunnel sind 10, 15 und 20-23 Meter tief. Jede Familie hatte eine kleine Nische im Gestein, nicht größer als 2 Quadratmeter mit einer Höhe in der man nur gebückt sitzen kann. Die Höhlen liegen direkt am Strand, sind aber mindesten 8 Meter über dem Meeresspiegel, sodass sie nicht überschwemmt wurden. Man kann nur ganz gebückt laufen darin und es ist bis auf wenige Lampen finster. Eine Meisterleistung der Menschen Vinh Mocs und ein Denkmal, das die Grausamkeiten des Krieges ziemlich bildlich darstellt. Später überquerten wir zu Fuß die Brücke, die einst Nord und Süd teilte.

Nach etlichen weiteren Kilometern wilder Fahrt im Minibus gelangten wir endlich nach Hue. Den Nachmittag verbrachten wir bei bestem Sonnenschein und 30 Grad erst am Pool und später auf einem Markt, den fast nur Einheimische besuchen (unglaublich dass unser Tag bei strömenden Regen startete und nun so herrlich ausklingt). Nach einer kurzen Pause im Hotel gehen wir uns gleich noch ins Nachtleben von Hue stürzen. Am Wochenende sind die Straßen von 18 bis 2 Uhr für Autos und Roller gesperrt und viele Läden, Bars und fliegende Händler warten nur darauf, mit Touristen ein gutes Geschäft zu machen.



Hier der Kontakt zu Phuong aus Phong Nha:

http://transfer.phong-nha.com/

Phone: (0084) 0988289807

Email: phuongtransfer@gmail.com

Address: Highway 20, Son Trach, Bo Trach, Quang Binh, Vietnam

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