Kanada - Tag 9 (2) - Ankunft in Clearwater

Bevor wir unsere Unterkunft in Clearwater bezogen, machten wir erst noch einen kleinen Abstecher in den Wells Grey Nationalpark. Dort besuchten wir die Spahat Falls. Auf dem Parkplatz begrüßte uns direkt ein Schild, dass uns auf verschiedene Leckerein hinwies, die es hier zu kaufen gab. Wie zum Beispiel Hot Dogs und natürlich die typisch kanadische Weißwurst. Moment? Weißwurst? Ja, genau! Deutschland verfolgt einen überall hin ;)

Der Weg zu dem Wasserfall ist nicht schwer und nicht weit. Bereits vom Weiten hört man die Wassermassen in d ie Tiefe stürzen. An der Aussichtsplattform angekommen zeigt sich auch schon das Naturspektakel: Wassermassen, die direkt aus einer Felsspalte in die Tiefe stürzen. Luke nennt es liebevoll "Ritzenwasser". HInter der Aussichtsplattform führt noch ein kleiner Wanderweg entlang und da wir noch ein bisschen Zeit haben, schauen wir mal, wo er uns langführt. Es dauert nicht lange, schon sind wir mitten in der Natur, ohne eine Menschenseele. Um uns herum befindet sich nur noch Wald, es ist ziemlich still und plötzlich müssen wir an die ganzen Schilder denken, die einen ständig darauf hinweisen, dass hier Bären leben. Da wir uns noch nicht im Besitz einer Bärenglocke befinden, fangen wir einfach an, lauf dem Handy laut Heavy Metal zu hören, in der Hoffnung, dass das jeden Bären in Hörweite abschreckt. Vielleicht war das auch völlig überzogen, aber es wird einem schon etwas anderes, wenn man sich vollkommen allein mitten im Wald befindet, wenn man weiß, dass sich hier Bären aufhalten könnten. Wir dann auch nur noch bis zum View Point gelaufen und sind dann wieder umgedreht. Zurück zu der Plattform mit den vielen Touristen, wo sich bestimmt kein Bär anschleicht ;) Außer er steht auf asiatisch, dann wäre das wohl genau das Richtige. Denn als wir zurück kamen, war die Plattform komplett überlaufen von einer Horde Asiaten. Mal wieder. Wir beobachteten die Meute noch eine Weile, wie sie versuchten, mit Selfie Sticks das perfekte Urlaubsfoto hinzubekommen, irgendwann suchten wir dann aber doch das Weite.

Langsam war es an der Zeit, unsere Unterkunft zu suchen. Und suchen war hier genau das richtige Wort, das stellte sich nämlich als gar nicht so einfach heraus. Gebucht hatten wir wieder über Air BnB und wir hatten sowohl die Adresse als auch eine Beschreibung von der Gastgeberin. Als Google uns im Stich ließ, mussten wir uns auf die Beschreibung verlassen, die im Printip aussagte: das letzte Haus auf der linken Seite. Nun, von der Straße aus war es gar nicht so einfach zu erkennen, welches nun das letzte Haus war, wenn sich doch alle Häuser mitten im Wald befanden. Nach mehrmaligen Wenden und Herumgesuche fanden wir dann aber schließlich unser Heim für eine Nacht und waren hochauf begeistert. Das Haus befand sich mitten im Wald, also Ruhe pur, und hier gehörte uns das komplette untere Stockwerk, dass als eigene Wohnung mit eigenem Eingang ausgebaut war. Die Tür stand offen, also räumten wir schon mal alles ein, unsere Gastgeberin war noch nicht da. Sie hatte uns geschrieben und sich entschuldigt, sie musste mal eben nach Kamloops fahren, etwas besorgen. MAL EBEN nach Kamloosp fahren?? Aus dieser Richtung kamen wir gerade, dass waren ca. 2,5 Stunden Fahrt - einfach! Ja, das verstehen die Kanadier unter "mal eben wohin fahren". Jedenfalls gingen wir uns später noch bei ihr vorstellen. Zuerst musste sie aber ihren Hund bändigen, der noch ein Welpe war, aber schon eine beachtlichte Größe hatte. Aber zuckersüß! Er hörte gar nicht mehr auf, uns zu begrüßen! Zu unserer Freude teilte uns unsere Gastgeberin mit, dass sie uns morgen früh Frückstück zubereiten würde, darum mussten wir uns also schon gar nicht mehr selbst kümmern.

Alles, was wir dann noch machten, war einkaufen, etwas essen und später saßen wir dann gemütlich vor dem Kamin. Auspacken brauchten wir nicht großartig, denn bereits morgen würde es weiter in Richtung Jasper gehen.