Wolfgang Zander
Wolfgang Zander
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SLOWENIEN (2/10) - Über den Bahntrassenradweg der Parenzana

Veröffentlicht: 14.03.2021

Beeindruckend ist die Bahnfahrt von Ljubljana nach Koper am darauffolgenden Mittwoch gewesen. Stetig ansteigend windet sich die betreffende Strecke hinter der Hauptstadt über Bögen und Gegenbögen an Berglehnen entlang und an Postojna vorbei auf die Höhen des Karstes. In Divača schließlich verlässt unser Zug die Trasse der nach Triest führenden historischen k.u.k Südbahn, um in einer abenteuerlich angelegten und langgezogenen Schleife vom über 400 Meter hoch gelegenen Karst nach Koper auf Normalnull hinabzusteigen. Gewaltig und auf wunderschöne Weise beeindruckend ist der dem Zugreisenden sich dabei bietende Blick vom höher gelegenen Karst hinunter nach Koper und hin zur Adria. Ein während der Fahrt durch die spiegelnde Scheibe des modernen Triebwagens hindurch gemachtes und qualitativ damit sicher nicht hochwertiges Foto soll im Bilderbogen hier dennoch stehen, um den unbeschreiblich starken Eindruck des wirklich imposant wirkenden visuellen Erlebnisses authentisch hier wiederzugeben.

Um neun nach neun ist mein Zug an diesem Mittwoch also von Ljubljana weggefahren und um vierteleins bereits hatte ich mein Zimmer in Koper beziehen können. Eiligst machte ich mich in der kleinen und sehr geschäftig wirkenden Stadt nun daran, mir gleich bei einem Fahrradverleih das für den folgenden Programmpunkt benötigte Fortbewegungsmittel zu organisieren. Bis zum Jahr 1935 nämlich hatte es eine ebenso aus k.u.k Zeit stammende Schmalspurbahn, die berühmte Parenzana, von Triest über Koper bis ins heutige Poreč gegeben. Die Parenzana, die heute als Bahntrassenradweg angelegt ist. Bis zur slowenisch-kroatischen Grenze hatte ich mir die Trasse nun abzufahren vorgenommen. Von Koper nach Izola und weiter über Portorož an den Salinen vorbei nach Sečovlje. Bei 34 Grad im Schatten. Über 50 Kilometer hin und zurück. Immer ein wenig bergauf und bergab. Mit einem Fahrrad, das man im östlichen Österreich abwertend als „Gattern“ bezeichnen würde. Als Gattern, der im ostösterreichischen Dialekt natürlich ganz anders ausgesprochen wird . . .

Viel auf alle Fälle ist der gegenständliche Reisende in Kauf zu ziehen immer bereit, um dicht verwoben und dennoch sehr facettenreich aufgefächert möglichst viele Reiseeindrücke für sich als Schätze für die Seele zu sammeln. Schätze nur als kleine Teilchen im Ganzen des Lebens. Als leuchtend kleine Teilchen durch die Vorstellung von anhaltend erfüllender Ewigkeit. 

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Ludmilla

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