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Lampe am Ende des Tunnels

Veröffentlicht: 07.10.2021

Schon wieder ist unsere Reisezeit abgelaufen und wie immer viel zu schnell. Wir wollen noch gar nicht nach Hause. Doch der kleine Camper muss ausgeladen und repariert werden, also machen wir uns auf den Weg Richtung Heimat.

Nicht bevor wir die Route Camargue noch einmal nach Beauduc gerumpelt sind, die wieder kaputtgefahren ist wie eh und je und Schlagloch-Slalom-Spass feinster Prägung bietet. Das berüchtigte Tor der Angst ist für den Twingo keine Herausforderung, doch der Weg lohnt leider nicht mehr.

Kiter-Romantik...

Keine kilometerlange Fahrt am Strand entlang, keine entspannten Kiter-Lager, kein Familienwochenende mehr direkt am Wasser. Die Natur ist strengstens unter Schutz gestellt. Und das funktioniert scheinbar nur durch komplette Sperrung.

Ein paar Kiter haben sich auf dem Parkplatz vor den Dünen eingerichtet und schleppen ihr Geraffel von ihren Fahrzeugen bis zum Wasser, ihre Freundinnen tragen die Reste hinterher.

...ohne Meerblick

Nein, das ist nicht sexy, das macht keinen Spass.

Vom Camper aus ist nicht ein Zipfelchen Meer zu entdecken, kein Sonnenuntergang, kein Meeresrauschen. Nach Strandspaziergang, Muschelnsammeln und Kaffee ohne Meerblick machen wir uns noch auf zum Plage Piémanson. Hier ein ähnliches Bild, die Dauer- und Nacktcamper aus Marseille sind verschwunden, auf einem großen Parkplatz stehen Wohnmobile und beanspruchen die Sicht auf die ferne Küstenlinie, die hier wenigstens noch gegeben ist.

Ach, früher war irgendwie doch alles besser...

Picknick in der Camargue

Nun sind wir unterwegs nach Norden und viele Eindrücke begleiten uns. Vor allem werden die immer wieder erstaunten Gesichter in Erinnerung bleiben, wenn wir erwähnen, dass wir im Twingo wohnen.

Schlafplatz im Vercors...

Auf unserem Weg durch die Alpen begegnet uns ein hessisches Pärchen in ihrem Jeep Defender bis unters Dach mit Zeugs vollgestopft und einem Zelt noch obendrauf. Der Hesse schwätzt gern und fragt uns deshalb, komplett von den Socken, ob wir mit dem Twingo unterwegs wären - er hätte auf 20jährige Studenten getippt. Als wir ihm erklären, dass wir in dem Fahrzeug auch schlafen und nicht etwa im Zelt, kommt er aus der Bewunderung nicht mehr heraus, in der wir uns natürlich auch gern sonnen.

...in der Drôme provençal...

Nein, die 20Jährigen fahren mit dicken, voll ausgestatteten Vans in die Sommerfrische, was wir auf einem gemeinsamem Nachtplatz im Vercors bestens beobachten können. Die Klettererautos müssen natürlich eine Menge Platz bieten, aber auch die jungen Leute beobachten uns staunend, als wir zum Schlafen in unsere kleine Höhle klettern.

...in der Provence...

Im September scheinen viele Schwaben Südfrankreich zu erwandern, ebenfalls ein gern schwätzender Menschenschlag. Besonders die Damen sind voller Mitgefühl beim Anblick unseres, nach dem Zusammenprall arg geschundenen Wagens. Doch dass das auch unser Wohnmobil ist, versetzt sie alle in Erstaunen und verschafft uns ihre Anerkennung.

...im Gorge de Méouse...

Ein Belgier beglückwünscht uns mitten auf der Strasse mit "Felicitation!" und der morgendliche Bauer erkundigt sich besorgt, ob uns auf 500m Höhe in seinem Weinberg in der Nacht nicht zu kalt geworden wäre.

Auch diese Reise ist voller schöner Erlebnisse, neuer Entdeckungen und interessanter Einblicke.

... auf dem Col de Fontenelle...
...bei den Demoiselles de Montmirail

Auf dem letzten Flohmarkt im Elsass überredet Zappa mich zum Kauf der mittlerweile traditionellen Lampe aus Frankreich.

Ähm-tja-nun-also...

Die mich dann beinahe zur Verzweiflung bringt, weil ich bei unserer Ankunft am Auto mit dem Prachtstück nicht daran glaube, dass das Riesenteil in den Mikro-Camper passt. Ich werde sie wieder zurückbringen und das obwohl ich mit Madame nach hartem Feilschen einen annehmbaren Preis herausgehandelt habe. Nein, dieses Exemplar geht nicht mehr in den Twingo.

Wo ist hier noch Platz für eine Riesen-Lampe?

Doch, es geht. Zappa ist wahrlich ein Meister des Verstauens, Einpackens und Unterbringens. Er ist und bleibt mein Held.

Nun aber fix nach Hause, es bleibt kein Fingerbreit mehr Platz und der Twingo hat schon ein wenig am Gewicht zu schleppen.

Jetzt stehen neue Herausforderungen ins Haus, z.B. einige Fahrzeugreparaturen... 

...und nun zu Hause!


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