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Kolumbien - Guadalupe und Villa der Leyva

Veröffentlicht: 14.02.2019

Guadalupe

Hauptattraktion in Guadalupe ist mal wieder eine riesige Kirche. Auf dem riesigen Plaza stehen viele hübsche Palmen.
Und nochmal aus der Ferne.

Nächste Station war dann wieder ein kleines Dorf - Guadalupe. Und hier gibt's normalerweise einiges an Wasserfällen und Pools zu finden. Die letzten Wochen hatte es aber fast nicht geregnet, sodass die Hauptattraktionen nur noch wenig Wasser hatten. Das bedeutet im Wesentlichen, dass das Wasser in den Naturpools nicht mehr ausgetauscht wird und damit muffig wird. 

Der erste Ausflug führte nach 'El Salitre'. So sehen die Pools in den Lajas aus. Immerhin noch nicht ganz trocken.
Sodass man ein erfrischendes Bad nehmen kann.
El Salitre im Normalfall mit etwas mehr Wasser.
La Gloria dagegen war schon ohne Frischwasserzufuhr.
La Gloria in besseren Zeiten.
Diese Pflanzen kannte ich bisher nur aus dem Amazonasgebiet. Hier sieht man schön wie sie immer weiter nach unten wachsen.


Es sollte nämlich ein Tag mit einer sehr langen und anstrengenden Mountainbiketour werden. Insgesamt knapp 40km. Das wäre an sich noch nicht so schlimm gewesen. Auch die Hitze und die Berge habe ich verkraftet. Aber mein Sattel war einfach der Horror. Dazu kamen dann noch die absolut miesen Bodenverhältnisse. Es war weder Schotter noch Stein. Es war ein knallharte Mischung aus beidem, sodass man einfach jeden Schlag mitnehmen musste. Schon bei meiner ersten Station, den Gachas, hat mir der Hintern wehgetan. Aber das waren erst 10% des Weges. Das sind viele kleine Pools in einer langen Steinplatte. Hier heißt das Lajas. Und ein paar davon waren auch noch 'frisch' sodass ich auch noch kurz eintauchen konnte.

Am nächsten Tag startete dann die große Mountainbiketour. Der Camino Real war allerdings nicht besonders königlich und führ Fahrräder nicht geeignet.
Angekommen bei 'Las Gachas'. Hier war alles etwas größer. Ohne Hilfe wäre man da aber wohl nicht mehr rausgekommen. 😉
Ein paar gut gefüllte Pools gab es aber noch.
Auch wenn sich schon die Kaulquappen tummelten.
Einige waren nicht ganz so tief.
Hier konnte ich mich vor der Weiterfahrt noch erfrischen.


Als ich mich dann auf die Hauptroute zurückgekämpft hatte, ging es dann zum Wasserfall 'Los Caballeros' nur noch 7km bergab. Immer im Hinterkopf, dass ich den Weg auch wieder zurück muss! Egal, erstmal bin ich am Wasserfall angekommen. Was interessiert mich der Rückweg? Auch da fehlt schon ein bisschen Wasser, aber die Aussicht von oben und das Bad unten sind eine willkommene Abwechslung und Erholung von der Fahrradtour.

Dann ging es mit diesem Panorama hinunter zum Wasserfall 'Los Caballeros'.

Auf der linken Seite kann man das Ziel schon sehen.
Überall diese tollen Bäume mit den orangenen Blüten.
Die Aussicht von der zweiten Fallstufe.

Auch hier wieder im Vergleich etwas wenig Wasser.
Und so sieht das dann mit viel Wasser aus.
Und von ganz oben hat man wie immer die beste Aussicht.
Und der Rundumblick.
Auch nach unten.

Und unten gab's dann wieder einen Pool zur Erfrischung. Und man konnte den Fall nochmal als Ganzes sehen.

Auch hier nochmal mit viel Wasser.
Ein paar interessante Ameisen sind mir auch über den Weg gelaufen.
Diesmal aber mit riesigen Köpfen statt Hinterteilen.

Nun beginnt die Rückfahrt, erstmal steil bergauf. Stück für Stück im kleinsten Gang nach oben. Jeden Kilometer eine Pause bis ich den Ausgangspunkt nach 10km wieder erreicht habe und das sogar besser und schneller als gedacht. Erstmal ne ausgiebige Pause am Kiosk, ein bisschen Kraft tanken. Die Campesinos beobachten wie sie mit ihren Pferden von der Arbeit zurückkehren. Ein anderer treibt wortwörtlich eine Kuh durchs Dorf. Diese will nur nicht so richtig.

Und dann begann die Rückfahrt. Viele Pausen. Viele Fotos.
Und so sah ich dann aus als ich das schlimmste Stück geschafft hatte. 😅
Die Rückfahrt im Profil. Auf der Hinfahrt ging es über den roten Punkt.
Mein altes Mottorad. Die GN125 ist hier absolut gängige Allzweckwaffe in den Bergen. Transport- und Crossmaschine in einem - Multifunktionsmotorrad.


Das Schlimmste ist geschafft, es fehlen noch 8km bis nach Guadalupe. Und das kann ich jetzt genießen. An einem schönen Café komme ich noch vorbei. Das kommt wie gerufen und dann steht noch ein wunderbare, asphaltierte 3km lange Abfahrt bis nach Guadalupe an. Die Belohnung für all die Strapazen. Und kurz vor dem Ziel noch eine hübsche Finca um ein Bier zu zischen. Als ich das Hostel erreiche bin ich schon wieder halbwegs erholt. Viel passiert trotzdem nicht mehr. Ich gehe früh ins Bett und schlafe ausgiebig. Am nächsten Tag geht es weiter nach Guadalupe.

Und dann noch die herrliche Abfahrt Richtung Guadalupe.
Zum Abschluss des Tages ein ordentliches Stretching im Garten.


Villa de Leyva

Erste Impressionen in den Straßen von Villa de Leyva. Im Hintergrund erkennt man schon den Weg hinauf zum Aussichtspunkt mit Cristo.


Von Guadalupe aus wäre die nächste Station eigentlich Tunja gewesen, auf dem Weg lese ich aber, dass das einer der kältesten Orte Kolumbiens ist. Also überlege ich mir das nochmal und fahre direkt weiter ins nächste Kulturerbe - nach Villa de Leyva. Ich bin den ganzen Tag unterwegs, weil die Gebirge links und rechts der Strecke die Route vorgeben und ich quasi ein Tal weiter reisen muss. Auch Villa de Leyva wurde wieder als das 'Schönste Dorf' angepriesen. Mit Barichara kann es allerdings nicht mithalten. Es ist auch deutlich größer und sehr touristisch. Dafür kann man in der Umgebung aber viel mehr unternehmen. Es ist auch nur ca. 4 Stunden von Bogotá entfernt, sodass am Wochenende sehr viele Leute einfallen. Daher auch gehobenes Preisniveau und viele Restaurants, Cafés und Bars mit gehobenem Standard. Am ersten Tag informiere ich mich erstmal was man so alles machen kann in der Umgebung und klettere auf den Hausberg. Abends steht dann noch das große Finale der NFL an. Ich muss also noch einen Ort suchen, in dem ich dem Super Bowl auch wirklich gucken kann, da das die Locals hier natürlich überhaupt nicht interessiert.

Auch in diesem verschlafenen Örtchen finden sich wichtige Persönlichkeiten. Unter anderem Nariño, der Militärführer, der als ersrss die Menschenrechte ins Spanische übersetzt hat.
Und Antonio Ricaurte, der als Märtyrer starb und ebenfalls einen Teil von Bolivars Heer kommandierte.
Das Museum dazu ist eher idyllisch als revolutionär.
Und dann ging es erstmal hoch zu Cristo. Der scheint hier sogar mit Wolken zu schießen.
Villa de Leyva ist gar nicht so klein und sehr schön in einem Tal gelegen.
Unten hab ich dann nochmal auf dem Plaza Mayor vorbeigeschaut. Und das war schon sehr seltsam. Einfach komplett leer. Das hatte ich bisher auch noch nicht gesehen. Und riesig!
Wie sich dann rausstellte ist es mit 14000m² auch der größte Plaza in Kolumbien. Oder sogar Südamerikas? Auf jeden Fall eine Panoramaaufnahme wert.


Die nächsten Tage erkunde ich die Umgebung. Zuerst geht's auf eine Wanderung zur Laguna Iguaque, die dauert den ganzen Tag und führt wieder hoch in Páramo-Landschaften. Dafür, dass man in diesem Nationalpark nichts anderes machen kann, als zu der Lagune zu laufen, ist der Eintritt ziemlich überteuert. Sonst aber ein schöner Ausflug. 

Am nächsten Tag ging es dann auf Wanderung zur Laguna Iguaque. In schönster Páramo Landschaft ging es wieder bis auf 3600m nach oben.
Der Blick in die Ferne zurück ins Tal.

Und das sind die Stars des Páramo - die Frailejones. Sehen lustig aus und haben tolle Effekte um sich an die Kälte der Nacht anzupassen. Die alten Blätter legen sich wie eine Decke um den Stamm.
Die Lagune selbst war dann ganz nett. Hier war eindeutig der Weg das Ziel.


Am nächsten Tag dann eine Fahrradtour. Auf dem Weg liegen verschiedene Museen, die man besuchen kann. Hauptsächlich über Fossilien und die Muisca Kultur. Meine Highlights sind allerdings das hübsche Weingut und die außergewöhnliche Künstlervilla Casa Terracota. Das sind willkommene Abwechslungen zu den Bergen und Wasserfällen der vergangen Wochen. 

Am nächsten Tag habe ich mir dann ein Fahrrad gemietet und bin auf Tour gegangen. Erster Stopp das Museum El Fósil. Eines der größten und besterhaltenen Kronosaurier gibt es hier zu sehen.
Mächtig gewaltig.
Udn so sah das Ganze vermutlich mal im Wasser aus.
Und sonst ein Haufen kleinerer Amoniten. Die kann man hier an jeder Ecke und in jedem Garten finden.
Nächster Stopp Weingut. Endlich mal wieder.
Wie überall auf der Welt wunderbar angelegt.
Und der Wein war auch lecker.
Auf dem Rückweg stand dann die Casa Teracota am Wegesrand. Und diese Hütte war wirklich einen Besuch wert.
Die Küche.
Überall verspielte Details. Hier zum Beispiel die Knöpfe für den Gasherd.
Die Sitzecke dazu.
Bad.
Schlafbereich.
Die Terrasse-Dach Kombination.

Und eine ganze Reihe Metallskulpturen.
Das hier ist eine Lampe.

Dann noch eine Museumstour.
Eine von den beiden ist eine Stradivari, fragt sich nur welche.

Ohne Kommentar!

Den Super Bowl konnte man dann auch am Plaza verfolgen. Ein paar Türen links von der Kirche gab es die...
... DORFKNEIPE.
Am Anfang sah es noch gut aus. Nach einer halben Stunde wurde der Laden dann geschlossen, weil die Ablöse nicht kam und ich musste mir was anderes Suchen.


Schon am nächsten Tag geht's aber wieder mit Bergen weiter. Ich wandere von Santa Sofía nach Gachantiva. Über den Engelspass 'Paso del Ángel' weiter zum Wasserfall 'Cascada Del Hayal', der allerdings komplett trocken ist. Wie bei so vielen Wanderwegen hier, handelt es sich im Prinzip nur um gewöhnliche Schotterstraßen. Der Weg hinauf nach Gachantiva ist trotzdem schön und ich finde auch noch einen Fluss, der sich für ein erfrischendes Bad eignet. 

Und am letzen Tag eine Wanderung zum Engelspass - Paso del Ángel.
Am Ende des Passes gab es tolle Aussichten.

Der Weg dahin war schon etwas abenteuerlich.



Und das ist normalerweise ein riesiger Wasserfall - Cascada del Hayal.
Oben wusste ich noch nicht, dass DAS der Wasserfall ist. Unten stand ich dann leider im Trockenen. 😅
Auf dem Weg nach Gachantiva konnte man den Pass nochmal in Gänze sehen.

In Gachantiva hatte ich noch kurz Gelegenheit in die Kirche zu schauen. Wieder ein etwas anderer Stil. Und dann ging es zurück nach Villa.
Hier wurde ich vom Regen überrascht. Da war dann erstmal eine Stunde Zwangspause angesagt. Und die Straßen wurden überflutet.

Insgesamt muss man sagen, dass die meisten Attraktionen, die hier angepriesen werden, nicht so spektakulär sind, wie versprochen. Und dazu auch noch um einiges teurer sind als in anderen Orten. Ich bin trotzdem länger geblieben als gedacht. Ich habe mich dazu entschlossen meine Tour über die Dörfer damit zu beenden. Ein paar historische Schlachtorte, schöne Dörfer und Seen in Boyacá lasse ich somit aus. Ich will vor meinem letzten Stopp in Bogotá noch eine andere Ecke Kolumbiens kennenlernen. Es geht also weiter nach Villavicencio, ins Gebiet 'Los Llanos'.


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