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Vang Vieng - die Ankunft und Gegenwart

Veröffentlicht: 01.12.2019

Für den Weg von Luang Prabang nach Vang Vieng hatten wir uns einen Mini-Van organisiert. Dieser führte uns durch eine sehr schöne Landschaft mit vielen Karst-Stein-Bergen, welche vom laotischen Dschungel umgeben sind. Über teilweise unbefestige Straßen, führte uns der Fahrer aber dennoch sicher ans Ziel. Aufgrund der hiesigen Straßenverhältnisse dauerte die Fahrt für die knapp 180 km jedoch ca. 5 Stunden.

In Vang Vieng angekommen, erwartete uns leider nicht mehr diese ruhige Art, die wir in Luang Prabang erleben durften, sondern ein schon etwas troubelhafteres Geschehen. Hier reihen sich viele, teils zwielichtige Bars aneinander, wobei jede zweite bis dritte Bar entweder komplett leer, oder schon geschlossen war. Das scheinen wohl noch die Relikte aus der Zeit vor 2012 zu sein. Damals hatte der Ort wohl seinen bisherigen touristischen Zenit. Aufgrund der Lage am Nam Song River, sind hier Touristen aus aller Welt eingelaufen, um vollkommen zugedröhnt, sich in einem LKW Reifen den Nam Song herunter treiben zu lassen (das s.g. Tubing) und dabei die wunderschöne Aussicht zu genießen. Aufgrund von sehr vielen toten Touristen pro Jahr, wurde damals angeblich jede Bar innerhalb von 6 Tagen geschlossen, in der Drogen angeboten wurden. Das war fast jede Bar (der Dschungel-Zucht sei Dank...) Somit war der Ort quasi von einem auf den Anderen Tag seinen Haupteinnahmefaktor los und das sieht man eben auch heute noch.

Das der Ort jetzt heute allerdings komplett drogenfrei ist, können wir so nicht bestätigen. Nachdem Sundowner in einer Bar am Nam Song und anschließendem Abendessen, wollten wir uns noch einen Abschluss-Drink in einer ansatzweise gut gefüllten Bar gönnen. So setzten wir uns dort an den Tresen und kamen bei einem Cocktail ein bisschen mit dem Barkeeper ins Gespräch. Er sah nicht nur aus wie Chao (aus Hangover 2), sondern bot uns nach einiger Zeit auch sein, unter dem Tresen verwahrtes "Happy-Menu" an, natürlich nur um darin mal ein bisschen zu stöbern... Hierbei fragte er uns mehrfach freudestrahlend und mit großen Augen: "Isn't funny?" Anscheinend gibt es in dieser Bar noch immer alles, was der Dschungel zu bieten hat. Das in den hinteren Ecken gekifft wurde, war in Vang Vieng ja schon fast normal, aber die Auswahl an wirklichen Gerichten etwaiger Art, war schon beeindruckend. Angefangen mit Mushroom-Shakes oder - Pizzen bis hin zu Opium- oder Hasch Cakes, dort war einfach war alles dabei. Als wir ihn gefragt haben, ob die Polizei das nicht interessieren würde, sagte er uns nur, dass hier alle sehr bestechlich sind und so lange das alles in der Bar geschieht, die Polizei generell nichts dagegen hätte. Ansonsten muss er umgerechnet 500€ zahlen, damit die Bar nicht geschlossen wird. Wie dem auch sei, Gott sei Dank haben wir damit nix am Hut und mussten das daher auch nicht austesten. Leider durften wir vom Happy Menu auch kein Foto machen das wir euch zeigen könnten. In der Vergangenheit wurde wegen dieser Fotos schon 6 Mal die Bar geschlossen.

Eine Zeitreise zurück in dieses Hippie-Mekka wäre aber mit Sicherheit doch mal äußerst interessant gewesen.

Aufgrund der Tubing Vorgeschichte, wollten wir uns es auch nicht entgehen lassen, einmal mit einem Reifen durch die Fluten zu treiben. Also haben wir kurzerhand einem Tuk Tuk Fahrer, der uns nach dem Tubing gefragt hatte, zugesagt und schon wurden wir samt eines Reifens ca. 3,5 km stromaufwärts gefahren. Nach dem etwas holprigen Einstieg (viele spitze Steine), trieben wir nun also mit unseren Waterbags für die Wertsachen auf einem ausgemusterten und weiß angemalten LKW Reifen durch den Nam Song. Da wir davon ausgingen, dass noch immer ausreichend Bars am Fluss vorhanden wären, hatten wir kein Proviant in flüssiger Form mitgenommen. Wie sich im Nachgang herausstellte, ein Irrglaube. So haben wir nur an einer (von 3) Wasser-Bars angehalten, welche allerdings 4 verschiedene Musikrichtungen (hauptsächlich einheimische Musik) in jeweils über 90 dB spielte, so dass man zwar viel hörte, jedoch absolut nichts verstand. Zwischen und auf den Bar-Flößen waren entweder Chinesen in lauten Großgruppen oder einheimische Familien mit ihren Babys unterwegs. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Da wir erst um ca. 14:30Uhr mit dem Tube starteten, mussten wir zudem auch alsbald feststellen, dass der Nam Song durch seine schöne Lage zwischen den Karststeinfelsen jedoch ab dieser Uhrzeit meistens im Schatten liegt. Hierdurch waren die letzten 2 unseres 3,5 h stündigen Ausritts tatsächlich sehr kalt. Die letzte Bar der Tour (und gleichzeitig der Ausstieg) war die Smile Bar auf der Insel in Vang Vieng. Diese sah als erste Bar auch wirklich - bei chilliger Musik- sehr ansprechend aus, allerdings waren wir mittlerweile so durchgefroren, dass wir uns doch für die heiße Dusche im Guesthouse entschieden. Im Nachgang wäre das Tubing mit Sicherheit ganz gut gewesen, dafür sollte man aber ausreichend Bier mitnehmen und nicht nach 12:00Uhr starten... 

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