Portugal - Alles anders als geplant, aber auch gut...
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Luang Prabang, die Mönche, der Wasserfall & die Cooking Class

Veröffentlicht: 29.11.2019

Nach nur 3-4 Stunden Schlaf begann unser letzter Tag in Luang Prabang. Um 5:40 Uhr auf die Minute genau, ziehen hier die Mönche durch die Straßen und sammeln, von den auf dem Boden sitzenden Gläubigen, Gaben zum Essen ein (im Wesentlichen Klebreis). Da buddhistische Mönche keinerlei Besitztümer haben dürfen, sind diese auf die Gaben der Anwohner angewiesen, um schlichtweg nicht zu verhungern. Für die Gläubigen bringt es indes ein gutes Karma und hilft im nächsten Leben eine höhere Stufe zu erreichen. Dieses Spektakel wollten wir uns nicht entgehen lassen! Leider hat sich dieses Ritual mittlerweile so weit herum gesprochen, dass auch immer wieder Touristen zwischen den Gläubigen sitzen und den Mönchen Klebreis geben. Hierzu hat sich bereits eine regelrechte Industrie entwickelt. Auf der Hauptstraße gibt es Morgens Klebreis in mönchsgroßen Portionen zu kaufen, so dass jeder noch so tölpelhafte Tourist an der "Mönchsfutterung" teilnehmen kann 🙊. Um keine Touristen abzuschrecken, haben die Klebreisfachverkäuferinnen sogar eigens Tribünen aus Plastikhockern errichtet, so dass die Touris nicht auf dem Boden sitzen müssen. Den Mönchen ansich ist die hierdurch entstandene Kameradichte zwar sichtlich unangenehm, durch ihre Friedfertigkeit bedingt, versuchen sie sich aber möglichst wenig davon anmerken zu lassen. Nach der Hauptstraße teilt sich die große Gruppe der Mönche jedoch in kleinere Gruppen auf und zieht durch die noch dunklen Seitenstraßen, wo das eigentlich schöne Ritual auch wieder seine Ursprünglichkeit zurück erlangt 😊. 

Da wir nun so früh schon auf den Beinen waren, führte uns der weitere Weg direkt auf den Morgenmarkt. Im Gegensatz zum Nightmarket werden hier allerlei frische Produkte, die die Einheimischen anbauen, zum Verkauf angeboten. Darunter eine Menge Obst, Gewürze und Gemüse, sowie Fisch und Fleisch. Hier sieht man tatsächlich auch die einzelne Bauernfrau, die mit ihren 12 Tomaten, 10 Enteneiern und einer handvoll Chilis, ihre Waren auf einer Wolldecke anbietet. Auch lebende Tiere, wie z. B. Hühner werden hier nach einer gründlichen Fachbeschauung in Plastiktüten gepackt und mit nur einem Loch für das Köpfchen abtransportiert. 🐓 Was (noch) lebt, verdirbt halt nicht so schnell. Das morgendliche Treiben beim Sonnenaufgang mit den unterschiedlichsten Gerüchen, Dämpfen von Frühstückssuppen, frisch Gegrilltem und Gebackenem, gibt diesem Morgenmarkt schon ein besonderes Flair 🌄.

Hiervon noch beeindruckt, schwungen wir uns im Anschluss auf den, von uns am Vortag gemieteten Roller 🛵 und traten die Reise zu dem als "schönster der Welt" angepriesenen Wasserfall - Kuang Si- an. Und was soll man sagen? Wahrscheinlich haben sie recht!

Zunächst aber zur Anreise: Wenn man nicht wie der letzte Vollidiot vor seinem Roller stehen möchte, sollte man dem Verleiher bei der Einweisung, wie genau das Ding zu Öffnen und Starten ist, genau zuhören 🙈. Naja, beim nächsten Mal ist man schlauer. So kommt man wenigstens mit den Einheimischen in Kontakt, die einem in ihrer freundlichen Art auch sofort weiterhelfen konnten. Die nächste Aufgabe war das Tanken, denn vor uns lag eine gut 1h dauernde Anfahrt zum Wasserfall. Nachdem wir erst an der Tankstelle vorbei gefahren waren, konnte uns unsere offline Kartenapp "maps.me" wieder die 1,5km zurück lotsen (Backpack-Hack #3). Da die Straße zum Wasserfall -nach jetziger Erfahrung- eine der wenigen vernünftig asphaltierten Straßen von Laos ist (mit Ausnahme einzelner menschengroßer Schlaglöcher), war die weitere Anreise kein großes Problem mehr.

Der Wasserfall Kuang Si ist wirklich traumhaft schön und wirkt mit seiner Lage mitten im Dschungel wie ein Relikt aus Indiana Jones 🤩. Der Fall besteht aus unzähligen kleineren und größeren Stufen und hat nach jeder einzelnen Stufe azurblaue ausgewaschene Pools, wovon man in den meisten baden kann 🏞️. Diese Abkühlung war uns nach der steilen Trekking-Tour zur Quelle des Wasserfalls auch herzlich willkommen! Falls jemand jedoch an einer Spinnenphobie leiden sollte, so muss man sich hier jedoch mit Obacht aufhalten. Die tlw. mehr als handgroßen gelb-schwarzen Spinnen 🕷️, hängen doch an recht vielen Stellen unauffällig in den Lianen der Bäume. Von der ein oder anderen Touristin, hat man hier doch ein leichtes Kreischen wahrgenommen😂. Generell ist es hier unbedingt empfehlenswert, ebenso so früh wie wir hierzu sein, da ab ca. 10:00 Uhr immer größere Touristengruppen hier hin geführt werden. Wir hatten die erste Stunde hingegen den Wasserfall fast für uns alleine.

Ein unaufdringlicher und fast schon ängstlicher Hund führte uns sogar den circa 30 minütigen Aufstieg bis zur Quelle hinauf.

Nach einem kurzen Frischmachen wurden wir von einem jungen Mann zu unserem, wie sich herausstellte, ganz privatem laotischem Kochkurs abgeholt. Zuerst führte er uns über den einheimischen Markt Phou-Sy um mit uns einige Zutaten zu kaufen. Dabei erklärte er sehr viel und ließ uns ein paar Gewürze und Obstsorten probieren. Unsere Hauptspeise sollte aus Fisch 🐟bestehen. So suchten wir uns vor Ort einen der zahlreichen Fische aus, welcher dann direkt vor unseren Augen getötet und ausgenommen wurde😏.

Nachdem wir alles eingekauft hatten, ging es weiter in sein Haus, wo bereits seine Freundin auf uns wartete. Da die beiden uns nicht nur die einheimischen Speisen näher bringen wollten, sondern auch das traditionelle Kochen, machten wir im Garten zunächst zwei Feuerpötte an🔥. Vor denen saßen wir im späteren Verlauf auf kleinen Hockern um unsere Speisen zuzubereiten. Es gab eine Bambus-Suppe, einen rohen Fischsalat, Auberginendipp, sowie in Bananenblättern gedünsteten Fisch und natürlich Klebreis. Hierfür mussten wir zunächst jedoch fast 2h lang alles erst einmal schneiden, hacken, Saft aus Blättern in die Suppe kneten und mörsern. Zur Auflockerung wurde uns dann noch kurzerhand ein laotischer Snack zubereitet und kredenzt. Hierbei handelte es sich um Blätter von jungen Bananherzen mit Salz, Chili, Galgant, Zucker und Limette gefüllt. Der Geschmack hiervon war dermaßen intensiv, dass es einem das komplette Gesicht verzog 😖. Es war gleichzeitig süß, sauer, salzig, bitter, mehlig und scharf, aber alles bis zum Anschlag. Als wir schließlich mit dem Garen fertig waren, aßen wir dann alles gemeinsam im Anschluß traditionell mit den Fingern. Trotz der Schärfe (für Nathalie), war es ein absolut empfehlenswerter Trip mit sehr netten Gastgebern. Uns wird er definitiv im Gedächtnis bleiben und Christian mit seiner Drohne wohl den beiden bzw. den Dorfbewohnern ebenfalls. 😉

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