Veröffentlicht: 01.12.2019
Nach einem Tipp den wir in Luang Prabang bekommen hatten, suchten wir in Vang Vieng die "Elephant Sanctuary" für einen Ausflug auf. Da wir nicht allzuviel Zeit in Vang Vieng verbringen wollten, waren wir zeitlich jedoch ziemlich eingeschränkt. Leider wollte man uns für genau den Tag der für uns in Frage kam zunächst aber keinen Platz mehr geben, da die Tour schon ausgebucht sei. Da der Verkäufer der Tour jedoch nicht sehr gut Englisch sprach, hat er uns nach einigen Diskussionsansätzen letztlich telefonisch mit seiner Chefin verbunden. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass nicht die ausgebuchte Tour das Problem sei, sondern der volle Wagen hin zum 1h entfernten Camp. Nachdem wir erklärt hatten, dass uns jedoch nur dieser eine Tag bliebe, konnten wir uns schließlich darauf verständigen, für einen Rabatt von ca. 5 € pro Person auf der Ladenfläche des Pick-Up's mitzufahren💪. Soweit zumindest die Theorie. Als wir letztlich abgeholt wurden, stand ein leerer Pick-Up vor unserem Guesthouse und der Fahrer bat uns trotz unserer Frage, ob wir nicht auf die Ladefläche müssten, auf die normale Rückbank. Die Ladefläche wurde dann kurz später einfach mit den vier Franzosen besetzt, die nach uns einstiegen. Klassischer Fall von "First Come, firts serve" 🤷🏼♀️😇.
Die Fahrt führte uns, eine Truppe von 10 Leuten, ziemlich tief in die mit dichtem Dschungel umgebenen laotischen Berge, wo wir vom Sanctuary Besitzer "Mr. Go" freundlich in Empfang genommen wurden. Bevor es losging wurden uns noch ein paar Informationen über die Elefanten, das Camp und natürlich über den weiteren Verlauf an die Hand gegeben 🧐. Bepackt mit einer Umhängetasche voller Bananen traten wir nun den ca. 20 minütigen Weg durch den Dschungel zu den Elefanten an. Auf einer Lichtung weiter im Dschungel angekommen, machte unser Guide ein "muhendes Wolfsgejaule" und aus zwei Richtungen kamen drei Elefanten aus dem Dickicht heraus auf uns zu gelaufen 😳🐘. Wie er uns erklärte, drei Elefantenweibchen. Da aktuell Fortpflanzungszeit und somit das Männchen sehr gereizt sei, hatte man ihn vorher weiter in den Dschungel gelotst, damit wir erst gar nicht mit ihm in Berührung kommen konnten. Die Nachmittags-Touren wurden aufgrund dessen auch alle abgesagt. Man hofft auf Nachwuchs🍆😉.
Es war schon sehr imposant zwischen den Elefanten zu stehen und von ihren starken Rüsseln beschnuppert zu werden. Denn klar, sie hatten natürlich den Proviant gerochen und wichen daher nicht von unserer Seite. Um Vertrauen zu den Tieren aufzubauen, war es schließlich unsere Aufgabe, die Bananentaschen zu verfüttern. Kurzerhand ließ der Guide Nathalie auch noch eine Banane zwischen die Zähne stecken und wurde quasi vom Elefanten geküsst. Mit einem "Khop Chai" bedankte sie sich und der Elefant erwiderte es mit einem Kopfnicken.
Nachdem alle Bananan vertilgt waren, war es auch Zeit fürs Baden. Hierzu folgten wir getreu dem Sanctuary Motto "First elephant, second people" den Elefanten bis zu einem Tümpel. Die Elefanten führten daher auch uns zur Badestelle und nicht wir sie. Alles nach ihrem Tempo. Wollten sie stehen bleiben und etwas essen, so hatten wir eben zu warten. Wollten sie ihre Bananen verdauen, so warteten wir auch 🤷♂️. Keiner der Guides hatte ein Schlagwerkzeug dabei oder brachte sie dazu weiter weiterzugehen. Einfach nur toll! 🥰
Am Wasser durften wir Zeuge ihres Baderituals werden und später mit ihnen in die Fluten springen und sie "schrubben". Hierbei wurden auch wir das ein oder andere Mal von ihnen mit einer Rüsselladung nass gespritzt 🐘💦.
Leider war damit unser Ausflug auch weitestgehend vorüber. Es ging zurück zum Camp, wo Mr. Go noch mit ein paar wirklich interessanten Infos und einem leckeren (wenn auch vegetarischen) Snack auf uns wartete 🍜😉. Doch bevor wir aßen durften wir die Drei noch mit Zuckerrohr füttern und uns verabschieden.
Besonders toll in dem Camp ist, dass alle Elefanten frei waren und einfach ihr Dasein genießen dürfen, nachdem sie wohl alle eine nicht so schöne Vorgeschichte hatten. So musste Eine vorher für uns Menschen arbeiten und Bäume schleppen und die Andere trat sogar auf eine Landmiene, welche in Laos abseits der Städte noch weit verbreitet sind. Also hatten die Elefanten vorher wirklich keine schöne Zeiten. Das Geld für den Unterhalt der Tiere sammelt Mr. Go durch die Einnahmen der Führungen. Er selbst möchte nach eigenen Aussagen möglichst viele Elefanten aufkaufen und durch die Sanctuary langsam wieder verwildern. Die Kosten für einen Elefanten betragen wohl ca 50.000€, da er sich das aktuell jedoch noch nicht leisten kann, hat er die Elefanten für ca. 600€ pro Monat von seinen Besitzern ausgeliehen um diesen dieses Leben zu ermöglichen.
Der bisher mit Abstand schönste Ausflug und auch unbedingt zu empfehlen 😊. Es hatte nichts mit dem typischen Tierquälereien mit Elefantenreiten zu tun, wie man es anderswo her kennt.