18273km
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Christchurch und eine kleine Wanderung durch Wolken

Veröffentlicht: 25.08.2018

Wieder zurück auf einer richtigen Straße, oder zumindest auf einem Highway, düsten wir am nächsten Tag nach Christchurch. Auf Christchurch waren wir schon sehr gespannt, da diese Stadt bei den starken Erdbeben von 2011 und 2016 sehr große Schäden erlitten hatte. Die komplette Innenstadt lag quasi in Trümmern und wird seit dem stetig wieder aufgebaut.

Bereits auf den ersten Metern sind uns etliche Baustellen aufgefallen und wir haben uns schon fast heimisch gefühlt, immerhin hat auch unser liebes Karlsruhe einen Faible für Baustellen und spontane Baugruben. Die Innenstadt wird gerahmt durch Kräne und Bauzäune und nur im absoluten Zentrum kann man bereits wieder von einer schönen Innenstadt reden. Dort findet man auch das Canterbury Museum und den botanischen Garten. Beides kann man zum Nulltarif genießen und damit waren wir schon überzeugt. Das Museum ist wirklich empfehlenswert und stellt viele verschiedene Themenbereiche aus. Neben ausgestopften Kiwis, einem Dinosaurierskelett und künstlichen Glühwürmchenhöhlen konnten insbesondere Erzeugnisse von den ersten Bewohnern Neuseelands, den Maori, bewundert werden. Für ein paar Stunden bummelten wir so gemütlich durch das Museum und tauchten in verschiedene Zeitepochen und Orte ein. Wirklich zu empfehlen!

Nachmittags stelle sich uns die Frage, was wir die nächsten Tage anstellen wollten. Nicht weit von Christchurch befindet sich eine kleine Halbinsel, auf welcher man ein kleines altes Siedlerdörfchen der ersten Franzosen auf Neuseeland, namens Akaroa, einen Besuch abstatten kann. Nach einer kurzen Recherche über das Gebiet wurden wir dann auf einen Wandertrack aufmerksam, der einen tollen Ausblick über die Stadt und die Bucht, in der sich das Städtchen befindet, versprach. Also Google Maps mit unserem neuen Ziel gefüttert und auf ging’s. Gegen Abend waren wir dann angekommen und schlenderten im Licht der schwächer werdenden Sonne die Promenade entlang (natürlich nicht, ohne sich noch eine leckere heiße Schokolade zu gönnen). Da wir am nächsten Morgen bereits früh loswollten, hatten wir dann nur noch fix gekocht und es uns dann in unserem frisch getauften Fred gemütlich gemacht.

Am nächsten Morgen ging es dann bereits um halb acht los auf unsere kleine Wanderung. Entgegen dem Wetterbericht war es leider nebelig und die Sicht war nicht wirklich gut, aber wir hofften, dass es noch aufklären würde und wir die versprochene Aussicht genießen konnten. Der Track begann direkt in Akaroa und wand sich dann einen nahegelegenen Berg hoch. Vorbei an Weiden und Kühen ging es stetig nach oben, bis wir schließlich durch die Nebelgrenze stießen. Wir würden jetzt gerne sagen, dass sich der Nebel und die Wolken direkt verzogen hätten und wir kilometerweit schauen konnten, doch „leider“ sahen wir zunächst erst einmal nur sehr viel weiß. Nach einer weiteren Stunde bergauf mussten wir aber feststellen, dass dieser Blick auf die Wolken zwar nicht das ist, was wir uns gewünscht hatten, aber dennoch wirklich schön war. Es fühlte sich an, als wären wir noch viel weiter oben über den Wolken und in der Ferne flossen ganze Wolkenberge förmlich entlang der Bergketten in die Täler. Insgesamt sind wir ca. 2 Stunden bergauf gelaufen und nach einem kleinen Snack an der höchsten Stelle weitere 2 Stunden wieder langsam aber stetig runter. Die Fotos lassen sich trotz Wolken und Nebel dennoch sehen, wie wir finden und Spaß hatten wir allemal.

Zurück in Christchurch haben wir dann erstmal Tobis Geburtstag gefeiert. In einem kleinen Café in der Innenstadt gab es ein kleines Stück Kuchen, eine heiße Schokolade und einen langen Spaziergang durch den botanischen Garten. Abends suchten wir uns dann ein gemütliches griechisches Restaurant, in dem wir so richtig zugeschlagen haben. Zur Feier des Tages haben wir uns neben Vorspeise und Nachtisch natürlich auch mal wieder ein Gläschen neuseeländischen Wein gegönnt. Einfach ein gelungener Abend :)

Während unserer Wanderung hatten wir auch ein wenig Zeit uns ein wenig Gedanken über unseren Fred zu machen. In Neuseeland gibt es neben dem WOF und dem REGO noch eine weitere „Pflicht“, wenn es um Autos geht. Alle 10.000 km bzw. ein Mal im Jahr wird empfohlen einen Service durchführen zu lassen. Macht man den nicht, passiert aber auch nicht wirklich was. Dieser stand zwar noch weitere 1.000 km bei uns nicht an, aber da wir Fred mit unserem kleinen Ausflug in die Wildnis von Neuseeland doch ein wenig was gemutet hatten, entschlossen wir uns dazu einen solchen Service in Christchurch machen zu lassen. Diesen haben wir dann einen Tag später, bei einer AA Werkstatt machen lassen, welche wir nach vielem Rezensionenlesen hauptsächlich ausgewählt hatten, weil wir dort bereits eine Versicherung abgeschlossen hatten und die Kundenbewertungen soweit gut waren. Der Service dauerte eine gute Stunde, die wir im nahegelegenen McDonalds verbrachten (ich sag nur 1$ heiße Schokolade) und fiel sehr positiv aus. Nur unsere Zündkerzen sollten wohl nicht mehr so toll sein. Mehr stand auf dem Zettel, den wir beim Bezahlen kurz in die Hand gedrückt bekamen, nicht. Was genau da nicht mit stimmen sollte, wurde nicht erläutert. Also haben wir (oder eher unser Autoabgeordneter Tobi) den werten Herren herausrufen lassen und ausgequetscht. Insgesamt würden wir unser Englisch als durchaus konversationsfähig beschreiben, doch war es durchaus eine interessante Sache sich mit einem nuschelnden Mechaniker mit starkem Dialekt über mechanische Begrifflichkeiten zu unterhalten. Doch letztendlich waren wir nach diesem persönlichen Gespräch sehr zufrieden. Unsere Zündkerzen waren wohl einfach nur langsam alt und sollten innerhalb der nächsten zwei Jahre mal ausgetauscht werden. Da das nicht nur uns nicht tangieren würde, sondern auch potentiellen späteren Käufern erstmal egal sein konnte, fuhren wir dann zufrieden wieder weiter. Insgesamt müssen wir aber sagen, dass es etwas gewöhnungsbedürftig ist, wie die hier ihre Autos kontrollieren und pflegen. Wir hätten wetten können, dass zum Beispiel wegen unserer langsam abgefahrenen Reifen (nicht zu arg abgefahren natürlich ;)) gemeckert würde oder wir auf irgendwelche Sachen, von denen wir nicht einmal wissen, dass das kaputt sein könnte, Aufmerksam gemacht würden. So läuft es ja für gewöhnlich in Deutschland bei Autos dieses Alters. Aber hey, wir beschweren uns natürlich nicht über ein funktionstüchtiges Auto.

Als nächstes haben wir die nächste Stadt angesteuert: Dunedin. Wie man das ausspricht und was wir da gemacht haben, kommt dann im nächsten Post.

Liebe Grüße an alle :*

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