18273km
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Ein Besuch beim achten Weltwunder

Veröffentlicht: 26.08.2018

Es ist schon fast lustig, wie fast jeder, der Neuseeland bereist hat, das selbe sagt: „Geht auf die Südinsel, dort ist es einfach am schönsten“. Diese Antwort haben wir von so vielen Backpackern bekommen, dass wir gar nicht mehr zählen konnten. Und in der Tat, die Natur ist einfach unglaublich und definitiv noch ein bisschen schöner, als die der Nordinsel. Einer der tollsten und unvergesslichsten Orte der Südinsel soll dabei der Milford Sound sein. Kipling bezeichnete diesen Fjord bereits vor über 120 Jahren als das achte Weltwunder. Na das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen ;)

Ein Blick auf die Landkarte verriet uns auch direkt wo wir diesen besonderen Meeresarm finden würden. Ca. 70 Kilometer südwestlich von Queenstown lag also unser nächstes Ziel. Ein genauerer Blick auf die Straßenkarte jedoch brachte die Ernüchterung. Um zu unserer nächsten Station zu gelangen, mussten wir einen riesen Bogen um ein Gebirge herum machen und dafür gute 4 Stunden und fast 300 Kilometer einplanen. Und das einmal hin und wieder zurück. So wirklich entspannt hörte sich das nicht an, vor allem, weil wir ansonsten keine großen Stopps dort unten eingeplant hatten. Doch ein Besuch bei der iSite (ein Informationszentrum, das man in jedem größeren Ort finden kann) versprach Abhilfe. Jeden Tag starten mehrere Bustouren in Richtung Milford Sound und das sogar von Queenstown aus. Eine kurze Kalkulation später waren wir uns sicher: den Stress tun wir uns für ca. den selben Preis nicht an. Long story short, wir buchten kurzerhand eine Bustour mit Bootsfahrt direkt durch den Fjord von Queenstown aus...mit Mittagessen. Und schon am nächsten Tag sollte es losgehen.

Pünktlich wie die Maurer standen wir um halb sieben am nächsten Morgen am angegebenen Treffpunkt, um den Bus zu besteigen. Mit uns saßen ca. 30 weitere Menschen aus den verschiedensten Ländern in dem großen Reisebus und fast alle öffneten in regelmäßigen Abständen die Münder für ein ausgiebiges Gähnen. Daher war es auch kein großes Wunder, dass ca. eine halbe Stunde später das anfängliche ausgiebige Geschwätz aus allen Richtungen erstarb. Eine Ausnahme bildeten nur drei Deutsche, die sich gerade erst kennengelernt hatten und sich nun munter, wenn auch nicht weniger müde, unterhielten. Doch auch wir und unsere neue Bekanntschaft Michi (ein Student aus Deutschland) konnten die Augen nicht die ganze Strecke bis zu unserem ersten Stop, Te Anau, offen halten. Te Anau erreichten wir dann etwas ausgeruhter nach ca. 2 Stunden und scheint an sich eine süße kleine Stadt zu sein. Viel konnten wir leider nicht sehen, aber wir haben uns sagen lassen, dass man von hier aus viele tolle Wanderungen beginnen kann...tja wenn man nur für alles Zeit hätte...hach. Jedenfalls war unser Aufenthalt dort kurz und knapp: Toilette und Café standen auf dem Plan und dann ging’s auch schon weiter.

Den zweiten Teil der Hinfahrt haben wir nicht geschlafen und das war definitiv auch gut so, denn wir kamen langsam immer näher und die Landschaft ändere sich stetig. Wir fuhren in ein schönes Gebirge, das stellenweise bereits mit Schnee bedeckt war. Wir wurden Morgens gewarnt, dass es sein könnte, dass wir nicht ganz bis zum Milford Sound kämen, da es wohl eine kleine Lawine gegeben hat und der Weg eventuell nicht frei wäre. Glücklich konnten wir dann aber nichts der gleichen sehen und unserer Fahrt stand nichts im Wege. Wir machten ein zwei kürzere Fotostops an landschaftlich wunderschönen Stellen und konnten bei einer dieser Gelegenheiten sogar zwei Keas sehen. Keas sind Bergpapageie, die es nur in Neuseeland gibt und die definitiv zu den intelligenteren Vögeln gehören. Wir wurden schon vor diesen süßen Tierchen gewarnt, da zu ihren Opfern unter anderem Autodichtungen, Flipflops und Essensvorräte gehören. Da wir aber nicht mit unserem Fred unterwegs waren, konnten wir sorglos beobachten, wie einer der Keas sich sehr geschickt an einem parkenden Auto zu schaffen machten (die Besitzer standen lachend daneben, muss wohl ein Mietauto gewesen sein). Sehr süß war insbesondere der jüngere Vogel, der unter dem Flügel des anderen Schutz vor dem Schnee und der Kälte suchte. Diese Einstellung zur Kälte kam uns jedenfalls auf sympathische Weise bekannt vor (nein, nie und nimmer würde Chantall Tobis Wärme mittels einer fiesen Attacke namens „kalte Füße“ entziehen wollen ;)).

Nach insgesamt 4,5 Stunden Fahrt kamen wir dann an dem kleinen Cruiseterminal an und bestiegen auch recht zügig unseren kleinen Cruiser. Nicht aber ohne kurz innezuhalten und den Anblick, der sich uns bot, aufzusaugen. Vor uns lag ein Gewässer, was auf dem ersten Blick wie ein riesen See aussah, eingerahmt von zwei Gebirgszügen mit malerisch schönen weißen Spitzen. Dank des einmalig tollen Wetters konnten wir super weit schauen und der blaue Himmel spiegelte sich im Wasser. Das ganze erinnerte stark an ein Gemälde, einfach wunderschön. Dann bestiegen wir auch schon unser kleines Schiffchen.

Der Cruiser an sich war nichts besonderes. Es gab insgesamt drei verschiedene Ebenen auf denen man wahlweise sitzend oder stehend die umgebende Natur bewundern kann. Wir sind quasi die ganze Zeit von einem Stehplatz zum nächsten gelaufen und haben alles drumherum betrachtet und natürlich auch fotografiert. Und was wir alles gesehen haben, Worte können die Landschaft leider nur ungenügend beschreiben, aber unsere Bilder sollten euch einen guten Eindruck von diesem Fleckchen Erde geben. Highlight der Fahrt war unser kleiner „Dive“ unter einen der vielen Wasserfälle dort. Wäre es etwas wärmer gewesen, hätten wir unsere klatschnassen Sachen wahrscheinlich etwas mehr genossen, aber auch bei ca. 5 Grad war diese Erfahrung sehr witzig. Kurz darauf sahen wir noch mehrere Delphine, welche unter dem Boot hindurchtauchten und für viele „ohhs“ und „ahhhs“ sorgten. Einfach einmalig.

Der Cruise dauerte ca. zwei Stunden und war wirklich jeden Cent wert. Wir würden es definitiv jedem empfehlen, der herkommt, eine solche Bootsfahrt zu machen. Die Heimfahrt war dann wieder sehr entspannend. Gemütlich genossen wir die Aussicht und es wurde noch ein neuseeländischer Film gezeigt.

Alles in allem war das ein sehr gelungener und schöner Tag, der mit einem erneuten Besuch von Fergburger endete. Die Fish and Chips, die es an Bord mittags gab, waren zwar sehr lecker, aber doch nicht ganz ausreichend für einen solchen langen und ereignisreichen Tag.

Abends machten wir uns dann noch auf den Weg nach Wanaka. Dort hatten wir für die komplette kommende Woche ein kleines Einzimmerappartement gemietet, denn unser nächstes Vorhaben wollten wir nicht von unserem Auto aus starten: Ab auf die weisen Pisten Neuseelands zum Skifahren!

Liebe Grüße an alle :*

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