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23/07/2018 - Whakatane und die Maori

Veröffentlicht: 27.08.2018

In den vergangenen Tagen haben wir einige Kilometer hinter uns gelassen - von „Gisborne“ ging es über das „East Cape“ bis nach „Opotiki“ (rund 360km). Dort besuchten wir einen hübsch angelegten Garten, der verschiedenste Pflanzen aus ganz Neuseeland pflegt. Durch die vielen Wanderungen ist uns der neuseeländische Busch schon ziemlich bekannt. Allerdings beeindruckte uns einer der Bäume besonders stark - der 2.000 Jahre alte „Puripuri“-Baum. Lang ist es her, dass Mitglieder des örtlichen Maori-Stammes unter ihm beigesetzt wurden. Doch bis heute hat der imposante, knochige Baum noch immer eine spirituelle und wichtige Bedeutung für die Ureinwohner Neuseelands. 
Anschließend führte unsere Reise weiter in das 50km entfernte „Whakatane“. Das Küstenörtchen, das fo-ka-ta-ne ausgesprochen wird, glänzte mit einem günstigen Campingplatz, auf dem wir uns für drei Nächte niederließen. Wir nutzten die Zeit, um am Blog weiterzuschreiben und uns das Städtchen etwas genauer anzuschauen.

Die 20.000 Seelengemeinde hat bis heute eine feste Verbindung zu den Maori. Dies konnten wir an gleich mehreren Orten beobachten:
- Mitten im Stadtzentrum befindet sich der „Pohaturoa“. Ein riesengroßer Felsen, um den mittlerweile Straßen gebaut wurden. Früher wurden in der Nähe des Felsens Taufen, Hochzeiten und Feste gefeiert. Auch der „Treaty of Waitangi“ wurde vom lokalen Stammesführer an diesem wichtigen Ort unterzeichnet.
- Ein paar Meter weiter befindet sich ein großes „Marae“. Dies umfasst mehrere Gebäude und Anlagen, die einem bestimmten Stamm, Unterstamm oder Familie zugeordnet sind. Sie werden von Schnitzereien geschmückt, wobei das „Wharenui“ (= Versammlungshaus) die Struktur eines Menschen symbolisiert. Hier werden zum einen, wie der Name schon erahnen lässt, Versammlungen abgehalten, oder beispielsweise Jubiläen gefeiert. Aber auch für Begräbnisse und weitere wichtige Stammes-Ereignisse findet sich die Gemeinde in dem Gebäude ein. Wichtig: Bevor man in ein Wharenui eintritt, müssen die Schuhe ausgezogen werden. Ebenso ist das Verzehren von Lebensmitteln und Getränken nicht gestattet. 
- Des Weiteren schmückt die Statue von „Wairaka“ die Hafeneinfahrt. Vor rund 800 Jahren legte ein großes Waka (= Kanu) in der Nähe der heutigen Stadt an. Die Männer verließen das Schiff, um den örtlichen Stamm zu begrüßen. Dabei trieb das Kanu samt den Frauen durch die herannahende Flut ab. Wairaka, die Tochter eines Stammeshäuptlings, erkannte die Gefahr und rief laut: „E! Kia whakatane au i ahau!“, was so viel bedeutet wie „Lass mich handeln wie ein Mann!“. Daraufhin brach sie ein tapu (= Tabu) und ergriff das Steuer des Wakas, das traditionell nur von Männern geführt werden darf, und rettete somit alle Insassen des Kanus - und gab der heutigen Stadt ihren Namen. :) Gleich mehrmals parkten wir unser Auto an der Hafeneinfahrt und bestaunten die Statue vor dem stürmischen Meer. Um jedoch ein schönes Bild von ihr zu schießen, ist Geduld gefragt. Denn die Bronzefigur wird gerne als Landepunkt vieler Möwen aufgesucht. ;)

Um uns einen Überblick über die gesamte Stadt zu verschaffen, kletterten wir zum „Waiewe Camellia Park“. Der steile Aufstieg erfolgt größtenteils über Treppenstufen. 43 davon wurden von lokalen Künstlern in ein sehenswertes Kunstwerk verwandelt. Mit Hilfe von Kacheln zeigen sie die Flora und Fauna Neuseelands - „… from the bottom of the sea, through beach, wetland, bush and sky, endling in a starscape.“. Ein sehr innovatives und ansprechendes Werk, welches wir uns gleich zweimal anschauen mussten.
Am Lookout angekommen, konnte sich die Aussicht definitiv sehen lassen. Der Blick über die Stadt, das dahinterliegende Land und die Flussmündung des „Whakatane Rivers“ in den pazifischen Ozean war toll. Selbst „White Island“ war in weiter Ferne zu erkennen. Die Vulkaninsel vor Neuseelands Küste zeigte sich gewohnt aktiv. Große Wolken stiegen über ihr auf.
Zurück im Zentrum von Whakatane besichtigten wir den Wasserfall mit dem Namen „Wairere Falls“. Das Wasser stürzt an dieser Stelle mehrere Etagen eine dünne Schlucht hinab. Aufgrund der starken Regenfälle in den vergangenen Tagen suchten imposante Wassermengen den Weg ins Tal. Doch nicht nur der Wasserfall wurde durch den anhaltenden Regen spannender. Ein Großteil der Stellplätze auf unserem Campingplatz befand sich auf unberührter Wiese. Dadurch kam es regelmäßig vor, dass Camper auf dem durchweichten Rasen steckenblieben! Den Höhepunkt fand das Debakel, als der Geländewagen des Campingplatzeigentümers bei einer Rettungsaktion ebenfalls drohte, in der Wiese steckenzubleiben. Doch am Ende gelang ihm die matschige Befreiung zum Leidwesen des Rasens … 

Nach vier Tagen mit viel Niederschlag und einigen Stunden vor dem Laptop neigt sich unser Aufenthalt in Whakatane dem Ende zu. Bereits morgen möchten wir unsere Fahrt ins Landesinnere fortsetzen.
Antworten (2)

Wolfgang
Wieder mal soooo schöööne Bilder!

Christiane
Juhuuu....ich habe wieder aufgeholt. Hat mir sehr gefallen, die kleine gedankliche Auszeit. Viel Spaß noch in den letzten Wochen auf dieser tollen Insel.

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#whakatane#maori#neuseeland