Veröffentlicht: 29.08.2018
Auf der Weiterfahrt von „Whakatane“ ins Landesinnere legten wir nur eine einzige Pause ein, um auf die Toilette zu gehen. Dass sich diese allerdings am wunderschönen „Lake Rotoma“ befand, war eine angenehme Überraschung. Wir vertraten uns kurz die Beine und aßen einen Apfel. :)
Nach insgesamt 100 Kilometern kam schwefliger Geruch auf. Uns wurde klar: Wir sind angekommen. Hallo „Rotorua“, schön dich wieder zu riechen! Bevor wir jedoch den Campingplatz aufsuchten, besuchten wir die „Okere Falls“. Nicht weit vom Parkplatz entfernt, war die erste Aussichtsplattform binnen weniger Minuten erreicht. Oder doch nicht? Schon auf der Zugangstreppe stellten wir fest, dass der „Kaituna River“ scheinbar Hochwasser hatte. Denn jene Plattform war nicht mehr zugänglich - die Wassermassen schossen nur so vorbei und überfluteten den Platz. Wir lehnten die Fußwäsche dankend ab und machten uns lieber auf den Weg zu weiteren Aussichtspunkten. Diese eröffneten noch bessere Blicke auf den reißenden Fluss. Mit der Zeit führte der Wanderweg auch an mehreren Wasserfällen vorbei, wobei jeder von ihnen ein anderes Merkmal aufwies: Der eine war besonders hoch, der nächste fiel eine schmale Schlucht hinab.
Die Besonderheit des Flussabschnitts ist, dass mehrere Rafting-Anbieter die Stromschnellen hinabsausen. Dabei passieren die Boote auch den sieben Meter hohen Fall über den „Tatea Fall“.
Doch aufgrund der kühlen Außentemperatur bevorzugten wir den matschigen Buschspaziergang und schossen reichlich Bilder von der grünleuchtenden Umgebung.
Am späten Nachmittag kamen wir an unserem Domizil in der Nähe des Flughafens von Rotorua an. Kurz ausgestiegen, um unsere Lebensmittel kaltzustellen, kam wieder der typische Duft der Region auf. Jedoch stand der Wind günstig und der Gestank hielt sich somit in Grenzen.
Für den darauffolgenden Tag nahmen wir uns keine Ausflüge vor und blieben auf dem Campingplatz. Das Wetter war freundlich (leicht bewölkt), was für uns bedeutete: Der Frühjahrsputz stand an! Wir räumten unser Auto einmal komplett aus - alle Kisten, Klamotten, Lebensmittel, ja sogar die Matratze holten wir raus. Wir fegten, schrubbten und polierten unseren Sam in allen Ecken - selbst die Felgen wurden von Tobi höchstpersönlich behandelt. Währenddessen wuschen wir drei Maschinen Wäsche, bezogen das Bett neu und schufen Ordnung in den Kisten. Wir kontrollierten alle Flüssigkeiten unter der Motorhaube und schossen die ersten Bilder für den Autoverkauf.
Denn dieses Thema steht demnächst auf unserer Agenda. Schon jetzt schmerzt der Gedanke, unseren treuen Begleiter irgendwann abgeben zu müssen …
Nach fünf bis sechs Stunden fanden alle Sachen wieder ihren Platz im Auto und die Tagesbilanz konnte sich definitiv sehen lassen. Das Auto sah fast wie neu aus.
Nach dem verdienten Abendessen machten wir uns zu später Stunde noch zu einer Runde Minigolf auf. Wir ergatterten vergünstigte Tickets, umgerechnet 3,50€ pro Person, für eine Anlage in einem großen Entertainment Center. Neben Bowling, Escape Rooms oder Trampolin springen kann man hier auch im Western-Stil minigolfen. Bis zur letzten Bahn lieferten wir uns ein enges Kopf-an-Kopf Rennen. Doch Tobis Nerven begannen zu flattern, weswegen er sich am Ende geschlagen geben musste. ;)
Am gestrigen Tag belohnten wir uns für den neu hochgeladenen Blog mit einem Falafel-Wrap von unserem tunesischen Händler des Vertrauens. ;) Bereits bei unserem ersten Besuch vor sieben Monaten entdeckten wir seine Falafeln und waren begeistert.
Anschließend folgte die Planung der kommenden Abendessen und der Vorratseinkauf für den weiteren Roadtrip. Als der Rotkohlsalat für den Folgetag zubereitet war und wir ein kleines Joghurt mit Früchten, Nüssen und Honig verspeist hatten, kam uns gegen 19:00 Uhr die Idee, den campingplatzeigenen Thermal-Pool aufzusuchen. Bei einer Außentemperatur von gerade mal 2°C freuten wir uns sehr auf das warmdampfende Schwimmbecken. Wir stiegen in den kleinen, runden Pool, schalteten etwas Musik ein und ließen die Seele baumeln. Nach einer gefühlten halben Stunde stiegen wir langsam aus dem Becken aus. Die anschließenden Szenen sorgen noch heute für Gänsehaut … Unser beider Kreislauf sackte in den Keller. Ich konnte noch schnell die Tür nach draußen öffnen, bevor wir beide nahezu machtlos auf einer kleinen Holzbank am Rande des Raumes saßen und darauf warteten, wieder vollständig zu uns zu kommen. Ein fürchterliches Gefühl! Nach vielen Minuten der Ruhe ließen wir es langsam angehen, schlichen zurück zum Auto und legten uns erschöpft hin. - Vielleicht lag es am Flüssigkeitsverlust? Vielleicht an der stickigen Luft oder doch an der leichten Erkältung, die uns zu dem Zeitpunkt begleitete? Jedenfalls haben wir viel aus der Situation gelernt …