18273km
18273km
vakantio.de/18273km

Auf Tuchfühlung mit Seelöwen in Dunedin

Veröffentlicht: 25.08.2018

Dunediin....Duneden....Danieden? Wir mussten ein wenig ausprobieren wie genau man diese Stadt wohl ausspricht und hatten uns schließlich für die Variante des schlichten deutschen Ablesens entschieden. Dezent falsch, wie wir feststellen mussten, als eine verwirrte Kassiererin, die uns höflich nach unserem nächsten Ziel fragte, nichts mit diesem Ort anfangen konnte. Schnell wurden wir dann aufgeklärt: Es würde Dunieden ausgesprochen. Ahhh...man lernt ja nie aus.

Was wir dafür aber wussten war, was wir in Dunedin machen wollten. Neben einer ansehnlichen Innenstadt und einem tollen alten Bahnhof, ist diese Gegend nämlich vor Allem für eines bekannt, und die Möglichkeit Pinguine und Seelöwen in freier Natur zu beobachten und ganz nah ranzukommen. Fix hatten wir uns erkundet und entschlossen unser Glück am nahe gelegenen Strand, bei der Sandflybay zu versuchen. Der Name an sich verspricht zumindest im Sommer viel Ärger mit den unliebsamen Sandfliegen, welche jeden und alles beißen, die nicht bei drei mit Antisandflyspray eingedieselt ist. Da wir bis dato aber auch noch keine von diesen Insekten gesehen (oder gespürt hatten), machten wir uns munter auf den Weg.

Dort angekommen erwartete uns erst einmal ein recht steiler Weg die Dünen herunter und einige Informationsschilder, welche die allgemeinen Anstandsregeln und weitere Informationen zu den Seelöwen und Pinguinen erläuterte. Regel Nummer 1? Nicht zu nah rangehen! Man sollte doch bitte mindestens 20 Meter zwischen sich und den Tieren lassen und vor allem nicht zwischen Tier und Meer stehen. Ansonsten könnte es zu Verteidigungsverhalten kommen. Klar, kein Ding...also runter da.

So skeptisch wie wir anfänglich noch waren, so baff waren wir nun. Denn tatsächlich, am Stand tummelte sich direkt am Zugang bereits der erste Seelöwe. Faul auf der Seite liegend genoss dieses Riesentier die Sonne...und ließ sich von niemandem stören. Etwas zögerlich kamen wir näher und machten die ersten Fotos. Etwas weiter den Strand runter sahen wir bereits weitere dunkle Blobbs am Strand liegen und vielleicht ein halbes Dutzend Menschen, die über den ganzen Strand verteilt Spazieren gingen. Langsam schlenderten wir dann auch den Strand entlang und sahen noch mehr Seelöwen. Entgegen der Erwartung sind die *Tierchen* auch zu Lande sehr agil und schnell, wie wir festgestellt haben, als drei Männchen mit einem Weibchen „Fangen“ spielten. Das anschließende Balzverhalten zwischen dem Weibchen und dem schnellsten Männchen wurde anschließend von allen Schaulustigen lächelnd bestaunt.

Der Strand zieht sich bestimmt so ca. einen Kilometer entlang von wunderschönen Dünen und endet an einer Felswand mit vielen Vorsprüngen und einzelnen größeren Felsen zu dessen Fuße. Erst als wir schon quasi direkt vor der Wand standen, sahen wir, dass auf diesen Vorsprüngen und Felsen duzende Seelöwen lagen. Wir haben wirklich noch nie so viele von diesen grau braunen Riesen an einem Fleck gesehen. Sonnend, schlafen und faulenzend lagen sie sehr gut getarnt auf dem grauen Stein und immer wieder konnten wir einen neuen entdecken. Einfach einmalig! Schade nur, dass unsere Kamera das nicht so gut einfangen konnte.

Nach ca. einer Stunde machten wir uns dann wieder auf den Rückweg zum Auto. Mitten auf dem Weg kam plötzlich ein besonders stattlicher Seelöwe aus dem Wasser und bewegte sich langsam auf die Dünen zu. Tobi wollte natürlich direkt das perfekte Bild machen und näherte sich dem Tier stetig. Die empfohlenen 20 Meter waren fix vergessen und so wurde der Sicherheitsabstand mal fix auf 10 gekürzt. Dann auf 8...5...3...das hat dem Seelöwen dann aber sichtlich gereicht und man konnte einen sich zügig entfernenden Tobi beobachten, begleitet von einem eloquenten „Oh shit!“. Aber hey, die Fotos sind wirklich klasse geworden und den linken Arm braucht man als Rechtshänder ja eh nicht :P

Nach einem gelungenen Nachmittag sind wir zufrieden wieder in unser Auto gestiegen. Etwas geknickt waren wir doch, dass wir keine Pinguine gesehen haben, aber wir würden später aufgeklärt, dass es wohl einfach nicht die richtige Tageszeit war. Dafür scheint es Frühaufsteher zu brauchen.

Wieder in Dunedin machten wir uns dann auf den Weg, um eines der Wahrzeichen von Dunedin einen Besuch abzustatten: dem alten Durchgangsbahnhof, welcher 1906 im flämischen Renaissancestil gebaut wurde (Danke an Wikipedia an dieser Stelle). Etwas verwundert waren wir schon, dass gerade ein Bahnhof ein Wahrzeichen sein soll, hatten wir bis dahin noch nicht einen Zug gesehen. Aber wir würden wirklich positiv überrascht. Das Gebäude sticht schon von Weitem heraus und ist wirklich einen Abstecher wert. Oben könnt ihr ein paar Fotos von dem Bahnhof sehen.

Unsere restliche Zeit in Dunedin haben wir zum Großteil mit Planung verbracht. Die kommende Woche wollten wir in Queenstown verbringen, da dort zu dem Zeitpunkt das alljährliche Winter Festival stattfand... und das sollte laut Festivalplan etwas besonderes werden!

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland
#dunedin#seelöwen#wienahdarfmannochmalran?#sandflybeach