Veröffentlicht: 07.03.2018
Angekommen auf der Halbinsel „Otago Peninsula“! Die Fahrt führte uns von Dunedin über die wunderschöne „Portobello Road“ bis in das gleichnamige Städtchen. Die Straße verläuft stets am Meer entlang und bietet immer wieder schöne Aussichten auf Dunedin und die Küste. Gleich am Tag der Anreise besuchten wir noch den „Allans Beach“, welcher lediglich nach einer 20-minütigen Autofahrt vom Campingplatz aus zu erreichen ist. Nachdem die Gravel Road sicher überstanden und das Auto geparkt war, durchquerten wir zu Fuß eine Schafsweide, um den wunderschönen Strand zu erreichen. Es dauerte nicht lange, da entdeckten wird die ersten Bewohner. Eine große Seelöwen-Mutter lag mit ihrem Jungtier gut im Sand versteckt. An diesem Tag bekamen wir zum ersten Mal neuseeländische Seelöwen zu Gesicht.
Auf unserer bisherigen Reise sahen wir schon häufiger neuseeländische Seebären. Doch diese unterscheiden sich sehr stark von den Seelöwen. Schnell erkannten wir die offensichtlichsten Unterschiede dieser beiden Rassen - Seelöwen sind deutlich größer und haben eine plattgedrückte Schnauze; Seebären haben hingegen eine spitzzulaufende Kopfform und sind im Vergleich etwas kleiner.
Aus sicherer Entfernung gingen wir an der Kleinfamilie vorbei. Wir liefen den Strand einmal rauf und runter. Immer wieder entdeckten wir dabei die imposanten Tiere, gut im Sand versteckt. Als wir gerade den Rückweg zum Auto ansteuerten, bekamen wir noch einmal die volle Action geboten. Gleich vier Seelöwen kämpften spielerisch miteinander. Immer wieder schlugen sie ihre Hälse aneinander oder knappten zu. Wir sahen dem Spektakel gut 15 Minuten zu, bevor wir uns dazu entschieden, zum Campingplatz zu fahren.
Am nächsten Tag besuchten wir die einzige zugängliche Albatross-Kolonie der Welt. Albatrosse nisten nämlich am liebsten auf abgelegenen Inseln, an denen kaum ein Mensch vorbeikommt. Um die Albatrosse zu schützen, wurde ein Zaun errichtet, hinter den man nur gegen Bares gelangt. Wir entschieden uns dazu, kein Eintritt für den Besuch zu bezahlen. Da es relativ windstill war, warnte die Mitarbeiterin am Schalter die Besucher vor, dass die gigantischen Vögel nur auf ihren Nestern sitzen würden. So erkundeten wir lieber die Gegend um die Kolonie herum. Neben hunderten Möwen entdeckten wir auch mehrere Seebären, welche im Wasser spielten oder sich faul auf Steinen sonnten.
Danach ging es mit dem Auto zur abgelegenen „Okia Bay“. Dieser Strand ist nach einem 45-minütigen Spaziergang zu erreichen. Er ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein wilder Strand in Neuseeland aussieht. Neben ein paar schlafenden Seebären begegneten wir zum wiederholten Male toten Tieren am Strand. So bekamen wir beispielsweise ein vollständiges Möwenskelett zu sehen. Auch der Anblick von einem toten Robben-Baby blieb uns nicht erspart. :(
Wir unternahmen einen ausgiebigen Strandspaziergang. Am Ende sahen wir sogar noch einen Seebären über und durch die Wellen springen.
Leider gestaltete sich der Rückweg als eher ungemütlich. Der Track zum Strand ist nämlich nicht gut ausgebaut und war zu diesem Zeitpunkt sehr matschig und ziemlich zugewuchert. Da wandern ja bekanntlich hungrig macht, ging es daraufhin erst einmal zum Campingplatz. Es gab leckere Apfelpfannkuchen zur Stärkung - yummyy!
Der Campingplatz in Portobello ist der Einzige auf der gesamten Halbinsel. Daher war er an allen Tagen bis auf den letzten Stellplatz ausgebucht. Wir entschieden uns deshalb dazu, bereits am Abend duschen zu gehen, da die Facilities am Morgen dauerhaft besetzt sind. Doch nach der Dusche sollte es nicht auf direktem Wege ins Bett gehen. Wir zogen noch einmal los und unternahmen einen letzten Ausflug an diesem Tag. Ziel war die „Sandfly Bay“. Wir trafen gegen 19:00 Uhr auf dem Parkplatz ein. Der Wanderweg zum Strand führte uns diesmal über riesengroße Sanddünen. Schon jetzt wurde uns klar, welch ein Abenteuer der spätere Aufstieg werden würde. Denn es ging steil bergab - über unendlichen viel Sand. Endlich am Strand angekommen, blieb uns nicht viel Zeit zum Durchschnaufen. Nur wenige Meter vor uns überquerte ein Gelbaugenpinguin den Strand. Nach der Futtersuche kehren die Tiere zum Sonnenuntergang zurück zu ihren Nestern. Nachdem die Pinguine erfolgreich den Strand überquert haben, steht ihnen noch eine viel größere Aufgabe bevor. Denn die Nester dieser kleinen Kolonie befinden sich mitten auf einer steilen Sanddüne. Wir entdeckten noch weitere seiner Kollegen, welche gerade dabei waren, sich nach oben zu kämpfen. Am liebsten hätten wir ihnen dabei geholfen, da sie genau wie der Mensch immer wieder im Sand einsacken. Zu unserer Verwunderung kam sogar einer der Pinguine, welcher es bereits zu seinem Nest geschafft hatte, erneut den Berg hinabgewatschelt, um zu seinen Artverwandten zu gelangen. Wir sahen dem Treiben eine ganze Zeitlang zu und schossen dabei gelegentlich ein Foto. Als allmählich etwas Ruhe einkehrte, entschlossen wir uns dazu, noch bis zum anderem Ende des Strandes zu laufen. Leider war es an diesem Abend sehr bewölkt und leicht regnerisch. Wir können uns daher nur ungefähr vorstellen, wie schön der Strand erst bei Sonnenschein aussehen würde. Auf der anderen Seite vom Stand bekamen wir noch ein paar Seelöwen zu Gesicht. Einer von ihnen rannte geradezu in Richtung Meer. Die Erscheinung dieser Tiere ist wirklich imposant und majestätisch.
Zu unserem Glück gesellten sich nun auch noch heftige Windböen zu dem bereits miesem Wetter dazu, weswegen wir den Heimweg anstrebten. Nach dem anstrengenden Aufstieg auf die Sanddüne, wäre eine erneute Dusche definitiv notwendig gewesen.
Leider besserte sich das Wetter am darauffolgenden Tag nicht, weshalb wir unseren Aufenthalt auf dem Campingplatz um eine weitere Nacht verlängerten. Wir nutzten den Tag um etwas am Blog zu schreiben, zu schlafen und Karten zu spielen. - Solche Tage muss es auch mal in Neuseeland geben. :)
Morgen führt unsere Reise dann weiter in Richtung „Catlins“.