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Südamerika - Patagonien (Ushuaia - Stadt am Ende der Welt)

Veröffentlicht: 09.05.2017

In Punta Arenas angekommen, gab es erstmal einen kleinen Kälteschock. Aber wir waren ja seelisch darauf vorbereitet, dass der Sommer jetzt vorerst vorbei sein würde. 


In Punta Arenas selbst gibt es nicht viel. Gebäude-technisch sieht die Innenstadt recht hübsch aus. Und es gibt einen großen Friedhof, der mit vielen Mausoleen bestückt ist und man als die Sehenswürdigkeit von Punta Arenas handelt. Interessant war hier, dass es eine Art speziellen Friedhof gab, der aus Häusern bestand, in dem sich ganz viele quadratische "Fenster" aneinanderreihen. Hinter jedem Fenster ist vermutlich ein Sarg- man kann da ja nicht reinschauen. Das Fenster ist wie ein Grabstein eingerichtet und ist gelegentlich mit einem Bild oder Blumen neben dem Namen versehen. Das ist wohl typisch in Südamerika.. 

Das Hostel in dem wir übernachtet haben war auch sehr schön. Aus dem Gemeinschaftsraum/ Essensbereich konnte man durch ein großes Panoramafenster aufs Wasser schauen.

Nach 2 Tagen hier, ging es dann mit dem Bus nach Ushuaia. 12h Busfahrt und quasi 2 Grenzübergänge.. Da die Grenzen von Chile und Argentinien gefühlte 50km (tatsächlich vielleicht 20) auseinander liegen, mussten wir zweimal aus dem Bus und uns zur Ein- bzw. Ausreise anstellen. Bei der Einreise nach Argentinien mussten wir sogar unser ganzes Gepäck aus dem Bus mitnehmen und durch einen Scanner schieben - ähnlich wie am Flughafen.

Abends gegen 8 Uhr kamen wir dann in Ushuaia an und fuhren mit dem Taxi zu unserer ersten Couchsurfing Unterkunft (sehr gespannt wie es nun wird). Ohne argentinische SIM Karte dachten wir, es könnte etwas kompliziert werden, war aber alles recht entspannt zu finden, da der Taxifahrer genau wusste wo wir hin mussten.
An der Tür geklingelt wurden wir von Hundegebell und -geschnüffel begrüßt.
Erwartet hatte ich einen Hund und eine Katze, was ich auf den Bildern gesehen hatte. Tatsächlich sind es 5 Hunde und 3 Katzen :D Davon sind 2 große Hunde, 3 Chihuahuas und halt die 3 Katzen. Aber erstaunlicherweise sind alle Tiere (meistens) entspannt, wenn nicht gerade jemand an der Tür klingelt oder es gar zu langweilig ist. 

Die erste Nacht haben wir auch mehr oder weniger gut überstanden.
Unser Bett war eine durchgelegene 90cm Matratze im Wohnzimmer die Tom und ich uns teilten :D Wenn sich also einer drehte, musste der andere mit! Jedenfalls war das in der ersten Nacht so. Schon die zweite Nacht war deutlich besser und ab der dritten schafften wir es irgendwie beide bequem auf dem Rücken nebeneinander zu liegen :P

Naja, aber es war umsonst :'D Die Alternative wäre für 4 Nächte 200€ zu bezahlen, was wir somit sparen konnten bzw. eher vor Ort ausgeben mussten, da Unternehmungen hier recht preisintensiv sind.

Schön war, dass der Bus dafür quasi auch umsonst ist. Für 50ct sind wir ans andere Ende der Stadt gefahren um im Tierra del Fuego zu wandern. Hier hatten wir gleich unsere nächste Premiere: wir sind per Anhalter gefahren. Das Mädel das mit bei uns schläft ist Argentinierin und meinte, es ist recht einfach und "günstiger" als der Bus für 20€, der zum Park fährt. 

Dies ging überraschend gut. Wir wurden schon nach einer Minute vom ersten mitgenommen und bis zum Parkeingang gebracht. Da wir weiter hinein wollten, warteten wir auf die nächste Mitfahrgelegenheit. Und  2min später saßen wir wieder im Auto und fuhren die letzten 10km, die wir später wieder zurückliefen - nur nicht an der Straße lang, sondern durch den Wald und am See entlang. 

Zuerst sind wir einen kleinen Rundweg gelaufen, welcher in der unmittelbaren Nähe unseres Ausstiegspunktes gelegen ist. Danach gab es Mittagessen in dem Restaurant um die Ecke.

Anschließend sind wir den 8km Weg zurück gelaufen. Der Weg war deutlich länger als erwartet, aber ich hab nicht "rumgejammert", obwohl ich ja durchaus lauffaul bin :D Und es ging viel berghoch und- runter! Zum Glück hielten die Wunderwanderschuhe, was ich mir von ihnen gewünscht hatte :D (ausdauerndes Laufen) 

Zwischendurch hatte man immer wieder sehr schöne Ausblicke auf die Berge ringsum. Letztendlich kamen wir an einem anderen Ort raus als erwartet, dem "Postamt am Ende der Welt", wenn wir das richtig vermuten. 

Da gerade zwei Jungs auf dem Sprung waren loszufahren, eruierten wir das nicht genauer, sondern beeilten uns zum Auto zu kommen, um nach einer Rückfahrt zu fragen. Netterweise wurden wir drei mitgenommen und im Stadtzentrum rausgelassen. Es war also ein erfolgreicher Tag mit positiven Tramp-Erlebnis. 


Am nächsten Tag wollten wir unseren Muskeln eine Pause gönnen und sind nur in die Stadt gefahren um möglichst viel zu erledigen wie uns nach Bootstouren erkundigen, Mütze kaufen, SIM Karte aufladen.. Naja, ganz unerwartet für uns, hatte am Sonntag alles zu. Nach 6 Monaten in denen überall alles jeden Tag geöffnet hatte, waren wir doch überrascht, dass es in Argentinien anders ist. Somit war es perfekt, dass wir für den Nachmittag ins "Spa" gehen wollten. 

Ushuaia - Arakur Hotel

Dieses war in einem Hotel und bestand aus Indoor und Outdoor Pools und theoretisch einer Sauna. Wir waren aber für die 4h die wir da waren (für ganze 40€ pro Person) mit dem Pools völlig ausgelastet. Vor allem hatte der Außenpool eine beeindruckende Aussicht über die Berge! 

Ushuaia - Arakur Hotel

Damit war auch der zweite Tag schon rum. Am dritten Tag haben wir dann alle Erledigungen von Sonntag nachgeholt - endlich Internet! - und es wurde sich noch ein Stempel abgeholt, dafür, dass wir es bis nach Ushuaia geschafft haben, ans Ende der Welt sozusagen.

Ushuaia - Fin del Mundo Stempel

Nachmittags machten wir eine Beagle Kanalfahrt, Tom wollte natürlich die längste von 4h machen.. Wir hatten ja noch keine einschlägigen Erfahrungen. 

Ushuaia - Beagle Kanalfahrts Touranbieter
Ushuaia - Leuchtturm am Ende der Welt

Uns wurde während des Ausflugs klar, dass diese Bootstour nur länger als andere dauerte, weil das Schiff deutlich langsamer war. Aber der "Reiseleiter" war super nett und wir kamen extrem nah an die Seelöwen heran, die sich auf Steinen/Inseln tümmelten. 

Ushuaia - Beagle Kanal mit Seelöwen

Außerdem haben wir eine Art Pinguin (Komoran Anmerk. d. Red.) gesehen (der Vogel heißt anders, sieht aber sehr ähnlich aus) und wir legten noch an einer kleinen Insel an und liefen herum.

Ushuaia - Beagle Kanal
Ushuaia - Beagle Kanal Fahrt (kleine Insel)
Am Ende der Fahrt wurde noch die Flagge vom Schiff verlost. Dabei gab es die Tradition, dass der Gewinner ein Foto mit der Flagge aus der Heimatstadt schicken muss. Die Flagge haben wir leider nicht gewonnen :( Es gab aber schon einige Gewinner aus Deutschland, aber noch keinen aus Dresden ;) 


Am letzten Tag waren wir ein weiteres Mal wandern, die Laguna Esmeralda war unser Ziel. 

Ushuaia - Laguna Esmeralda

Laut der Touristeninformation braucht man 1- 1,5h... Wir brauchten 2,5. Ich bin mir nicht sicher ob das an unserer Begleitung (wieder das Mädchen vom Couchsurfing) oder an den Bedingungen lag, aber auch zu zweit hätten wir es nicht in 1,5h geschafft. Der Weg bestand zu 80% aus Schlamm, 15% aus Moor und der Rest bestand aus Büschen. 

Matschepampe auf dem Weg zur Laguna Esmeralda
Noch mehr Matschepampe
Ushuaia - Weg zur Laguna Esmeralda

Es war also sehr beschwerlich zum See zu gelangen! Es ging vorbei an einem Bieberdamm der letztendlich mit Schuld daran ist, dass so viel Fläche vermoort ist.. (so ist das, wenn man gern Bieberfell möchte und dafür extra welche ansiedelt und sie letztendlich nicht mehr unter Kontrolle hat). 

Ushuaia - Bieberbau bei Laguna Esmeralda

Als wir dann endlich da waren, hatte immerhin Marina schon nasse Füße. Dank unserer guten Wanderschuhe, waren unsere Füßchen trocken. Ganz knapp vor dem Ziel haben wir uns mit zwei weiteren Grüppchen zusammengeschlossen. Eins der israelischen Mädchen ist auf den letzten 100m mit beiden Beinen wadentief im Schlamm versunken :( das war sicherlich kein schöner Rückweg! 

Oben angekommen, hatten wir einen tollen Blick auf den See und die Berge herum. Der Weg hat sich also letztlich gelohnt.

Ushuaia - Laguna Esmeralda
Ushuaia - Laguna Esmeralda


Der Rückweg war dann etwas schneller, da wir einen Teil des Moors umrundet haben statt durchzuwaten wie auf dem Hinweg um von Grasnarbe zu Grasnarbe zu springen.
Rückzu wurden wir dann kostenlos von einem Taxi mitgenommen, dass zurück nach Ushuaia musste - als trampen sozusagen. Da hatten wir also wieder Glück. Vielleicht sollten wir das doch häufiger versuchen, wenn das hier so typisch und einfach ist. :)
Und jetzt liegen wir im Apartement - Wasser geht nicht, Schuhe sind verschlammt, wir sind leicht verschwitzt und warten darauf, dass das Wasser wieder funktioniert und wir morgen früh um 6 Uhr und auf unsere 16h Busreise nach Puerto Natales.

Dreckige Schuhe nach der Laguna Esmeralda

Nächster Halt: Puerto Natales, Chile


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