Montevideo - Postkarten verschicken könnte so einfach sein

Als kleinen "Ausflug" von Buenos Aires aus, sind wir mit der Fähre nach Montevideo gefahren. Da hab ich ausnahmsweise die Verantwortung mal an Tom abgegeben, damit er eine Fähre bucht. Er hat auch eine günstige Variante gefunden, angeblich mit der Fähre direkt von Buenos Aires nach Montevideo für 50€ pro Person hin und zurück. Eigentlich nicht schlecht.
Am Hafen angekommen, saßen wir nach dem Check in noch 2h im Boarding- Bereich, ohne dass sich etwas bewegte. Irgendwann mit eineinhalb Stunden Verspätung, konnten wir dann endlich auf die Fähre.
Nach nur einer Stunde, erreichten wir Colonia del Sacramento. Da die Fähre ja aber weiter nach Montevideo fährt, haben wir uns einen Platz nahe der Steckdosen gesucht und warteten darauf das es weiter geht.. Und die Fähre leerte sich :D als dann noch 10 andere Personen auf dem Schiff waren, die sich auch bereit machten es zu verlassen, wurden wir langsam unruhig. Es stellte sich heraus, dass ein Bus von Colonia weiter nach Montevideo fährt und es keine Fähren nach Montevideo gibt.
Wir beeilten uns also von der Fähre, fanden den Bus und haben da die nächsten zwei Stunden verbracht.

In Montevideo angekommen, haben wir uns den Rest des Tages im Hotel von den Strapazen der Reise entspannt und uns für den folgenden Tag vorbereitet. Wir machten als erstes eine Stadtrundfahrt, hatten die besten Plätze um Bus inne und somit eine tolle Sicht auf alle Sehenswürdigkeiten. 

Allerdings waren die Ansagen zu den Sehenswürdigkeiten seltsam.. War der Bus zu schnell, wurde die Ansage einfach abgebrochen und die nächste gestartet.
Aber Montevideo ist eine hübsche Stadt. Nach der ersten kompletten Runde, welche etwa eineinhalb Stunden dauert, sind wir erneut bis zum Palacio Legislativo mitgefahren - dem Parlamentspalast. 

Von Außen ist es schon ein hübsches Gebäude aber von Innen ist es noch besser (wie wir am nächsten Tag feststellen werden). Da wir gerade an einem Feiertag die Tour machten, hatte das Gebäude geschlossen, weswegen wir am nächsten Tag wiederkommen sollten/wollten. Somit machten wir uns auf den Weg zum Mercado Agricola. Hier gab es verschiedene Restaurants, Bäcker, Fleischer, Süßwarenverkäufer und Käsereien. Wir entschieden uns letztendlich für den Kubaner, was wir nicht bereuten. 

Danach ging es wieder in den Stadtrundfahrtsbus (man kann 24h mit diesem fahren, wir sind früh um 11 eingestiegen, können also bis zum nächsten Tag früh um 11 fahren) und zur nächsten Mall- mal wieder eine. Wir waren und sind immer noch auf der Suche nach einem neuen Pullover für Tom, der seine alte und sehr abgenutzte Strickjacke ersetzen soll. Aber die Läden sagten nicht zu und waren ziemlich teuer. Wir stellen immer wieder fest, wir günstig alles doch in Deutschland ist. Besonders wenn man noch bei den Eltern wohnt :D

Mit dem letzten Stadtrundfahrtsbus ging es zurück zur Endhaltestelle am Hafen. Von da aus liefen wir zurück zum Hostel, das am anderen Ende der Altstadt lag. Die Altstadt ist wohl ein Viertel, wo man nachts nicht allein rumlaufen soll - das wurde uns zumindest am Empfang gesagt, da Nachts alle Gassen verlassen sind.. man weiß also nicht, wer sich da so alles rumtreibt..

Am nächsten Tag ging es als erstes zum Prado- Nueva Savona, einem Park der aus dem Bus heraus ganz nett aussah. Viel war hier nicht los, eine ziemlich steile Brücke gab es, die war ganz witzig. 

Eine Klasse kam an uns vorbeigerannt, die hatten wohl gerade einen Sporttest :D (ein Glück muss ich das nicht mehr machen!). Der von der Stadtrundfahrtsansage angepriesene Rosengarten, war leider schon ziemlich verblüht, so dass wir in Richtung Parlamentspalast liefen, wo 15 Uhr die Führung durch das Gebäude begann. Eine Dame führte uns dann herum, da wir die einzigen für eine englische Tour waren, hatten sir quasi unsere private Tour für insgesamt 6€ :D 

Die offizielle Eingangshalle ist eine Augenweide! 90% Mamor und der Rest ist Granit und andere Gesteine.. es gibt Fensterglasmalerei und Mosaike, schöne vertiefte Säulen und alles renoviert oder sehr gut erhalten. 

Es gibt auch 4 Innenhöfe die erneuert werden, den einen "unerneuerten" den wir gesehen hatten, war allerdings auch schön.

Am Ende des Tages erkundeten wir den Plaza Independencia noch etwas genauer, da es am nächsten Morgen schon wieder zurück nach Buenos Aires ging. 

Der Platz selbst ist ganz nett aber es gibt nicht besonders viel, was man sich genauer anschauen könnte. In der Altstadt gibt es ganz hübsche Gebäude, als wir durch liefen, kam gerade die Armeekapelle vorbei und spielte Musik - sogar "neuere" Lieder wie "we will rock you". Da wir aber gestresst auf der Suche nach einem DHL Shop waren, um unsere teuer erstandenen Postkarten abzugeben (3€ Porto pro Postkarte.. ist und uns leider erst nach dem Bezahlen klar geworden). Da die Post und DHL in Uruguay nicht zusammenarbeiten, nimmt die nationale Post keine internationalen Sachen an und kann nicht mal Auskunft geben, wo wir hin müssen. Nachdem wir von verschiedenen Anlaufstellen quer durch die Altstadt gejagt wurden (ich fühlte mich schon wie Asterix in Asterix erobert Rom, der den Passierschein A38 abholen soll) haben wir dann endlich nach einer Stunde suchen den DHL Shop gefunden.

Also Postkarten schreiben aus Uruguay ist nicht zu empfehlen, und wenn man doch eine bekommt, sollte man diese am besten einrahmen :D welche Mühe dahinter steckt..!

Nächster Halt: Foz do Iguazu, Brasilien