Veröffentlicht: 28.05.2017
Ja, was soll ich sagen. Die schönste Stadt Südamerikas ist es wohl nicht - es wurde viel gebaut und der Verkehr war furchtbar. Am ersten Tag sind wir als erstes auf die Suche nach einem Friseur für Tom gegangen, nach einigen Blocks haben wir dann auch einen gefunden, der zusagte. Nach 20min war er dann wieder wie neu und die Stadtbesichtigung konnte beginnen. Die Hauptstraße wurde gerade gebaut und es war alles aufgerissen, dazu wurde gehupt und wenn man die Straße überqueren wollte, sollte man sich auch bei grün beeilen, es gibt Ja noch abbiegende Autos, die auch grün haben und nur wenig Rücksicht auf einzelne Passanten nehmen. Also nur in großer Gruppe über die Straße wagen, hier gilt das Recht des Stärkeren. Auch das Motto, wer bremst verliert wurde angewendet. Ob da nun ein Stoppschild ist oder nicht.
Naja, wir haben uns bis zur Casa Rosada vorgearbeitet, waren dann aber nicht so überzeugt von dieser Sehenswürdigkeit, dass wir uns nach Recoleta begeben haben. Das U-Bahn-System ist zum Glück übersichtlich, somit fanden wir unser Ziel recht schnell was zu Fuß nicht immer so ist...
In Recoleta haben wir einmal den Friedhof umrundet bevor wir dann tatsächlich auf den Friedhof sind und ihn besichtigten. Auch hier gibt es unzählige Mausoleen wie schon in Punta Arenas, eines größer und teurer und verzierter als das andere.
Die anschließende Suche nach einer Touristeninfo war etwas schwieriger als erwartet. Wir sind schon zu drei verschiedenen (bei Google Maps als Touristeninfo ausgewiesenen) Stellen gelaufen, die alle nicht mehr existierten oder doch etwas anderes waren.. Irgendwann hatten wir dann doch noch Glück, bekamen ein paar Informationen und eine Karte und machten uns auf den Rückweg.
Am folgenden Tag sind wir zurück nach Recoleta um den Markt anzuschauen der am Wochenende stattfindet. Zwecks der Nebensaison waren nicht alle Stände besetzt, aber trotzdem war einiges los und ein neues Paar Ohrringe wurde erobert :D
Danach wollten wir uns den japanischen und Botanischen Garten anschauen, was aber dank einsetzenden Regens nichts wurde. Nach dem wir also vor dem japanischen Garten standen, und 10€ Eintritt hätten bezahlen müssen und dann schlechtes Wetter hatten, sind wir lieber zurück zu unserer Airbnb Villa gefahren und haben uns ins Bett gekuschelt wo es trocken und warm war.
Noch zu dem airbnb: das Haus war gigantisch! Eine alte Stadtvilla mit riesiger Wendeltreppe und Eingangshalle, welche über zwei Stockwerke hoch war. Es war noch nicht komplett alles renoviert, aber ein Teil ist fertig. So waren die Decken bemalt, mit Stuck verziert und das Bad topmodern. Die Küche hingegen war ziemlich alt mit einem riesigen Wärmebeuler an der Wand, welcher gefühlt die Hälfte der Küche in Beschlag nahm.
Wir haben uns am ersten Abend mal ein wenig umgeschaut, es ging noch eine Etage höher, allerdings gab es auch noch andere Treppenaufgänge im Haus und die Etagen schienen nicht alle miteinander verbunden zu sein. Ich denke jedenfalls, das wir nur einen kleinen Teil des Hauses gesehen hatten.
Die Villa wurde von einem russischen Paar, Anfang 30, in Stand gehalten. Witzig hierbei, die Frau hat 4 Monate in Dresden studiert und ihre Doktorarbeit da geschrieben. Zufälle gibt's :D
Danach ging es für 3 Nächte nach Montevideo, Uruguay. Zum Glück konnten wir unser großes Gepäck in Buenos Aires lassen, so dass wir entspannt mit Handgepäck reisen konnten.
Zurück in Buenos Aires, haben wir unser nächstes Quartier in Palermo bezogen. Endlich eine Waschmaschine! Ich musste in dem anderen Haus schon Unterwäsche mit der Hand waschen, weil sie sich langsam dem Ende neigte :P
Palermo ist der schönste Stadtteil von Buenos Aires, zumindest was wir gesehen hatten. Hier gibt es viele Restaurants, Bars und Cafés, so dass man sich immer mal hinsetzen und eine Cola oder einen Cappuccino trinken kann.
Aber als erstes hatten wir versucht uns La Boca anzuschauen, aber da es dann zu regnen begann und Tom im McDonald's 5min vorher seinen Regenschirm verloren hat, hatten wir beide schnell keinen Spaß mehr und sind mal wieder umgekehrt.
Also rein wettertechnisch war Buenos Aires für uns ein totaler Griff ins Klo. Wir hatten nie Sonnenschein und wenn es mal trocken war, waren wir schon fast zufrieden :(
Zum Abendessen sind wir noch in ein Restaurant gegangen - mal wieder italienisch- das ganz offensichtlich im Fußballfieber war.
Von der Decke hingen Trikots und an den Wänden klebten Autogramme. Der ursprüngliche Plan war endlich mal gutes Steak zu essen, aber das rausgesuchte Restaurant gegenüber vom Italiener war dann doch etwas zu preisintensiv, so dass wir uns für die preisgünstigere Alternative entschieden.
Am nächsten Tag ging abends unser Bus nach Iguazu (17h Busfahrt: Yuhu!), also haben wir tagsüber Palermo erkundet. Ich würde wir sind alle zentralere Straßen abgelaufen. Es gibt hier viele kleine Läden, ähnlich wie die Dresdner Neustadt, generell etwas alternativer aber schön gemacht und durchaus nicht günstig. Auf der Suche nach einem neuen Pullover für Tom sind wir also nicht fündig geworden. Da es immerhin nicht regnete, gingen wir noch in den Botanischen Garten, um wenigstens etwas von der Liste abzuhaken.
Die letzten drei Stunden vor der Fahrt haben wir uns noch in der Wohnung entspannt, sind eine Stunde vor Abfahrt losgefahren (theoretisch 20min Weg) und kamen letztendlich 5min bevor der Bus abfuhr am Bus an. Gehetzt und sehr erleichtert, dass wir es noch geschafft haben. Unser Uber-Fahrer war sooo langsam! Der hatte wirklich die Ruhe weg.
Naja. Wir haben die 17h im Bus überlegt, sind jeder 110€ ärmer aber dafür 1500km nördlicher und es ist 10°C wärmer. Das ist doch wenigstens was :)
Nächster Halt: Foz do Iguazu, Brasilien