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Arequipa und Lago Titicaca

Veröffentlicht: 23.06.2017

Nachdem wir verhältnismäßig lange in Cusco waren,  haben wir uns entschlossen, auf dem Weg nach Bolivien noch einen Abstecher in die weiße Stadt Arequipa zu machen. Diese Stadt im Süden Perus ist wirklich sehenswert mit ihren vielen alten Kolonialbauten, dem Plaza de Armas (den es in eigentlich jeder peruanischen Stadt gibt) und vor allem dem weitläufigen Kloster Santa Catalina, der Stadt in der Stadt. Dieses zum Teil noch sehr gut erhaltene Kloster rückte 1985 in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit, als der Papst die 1683 geborene ehemalige Priorin selig sprach.

Von hier aus sind wir zu einer zweitägigen Tour zum Cañon de Cola gestartet. Zunächst ging es durch das Hochland  mit Blick auf einige Vulkane, von denen einer ständig Aschewolken gespuckt hat. Wir sahen Terassen,  die schon von den Inkas angelegt wurden, Pflanzen, die nur einen Millimeter pro Jahr wachsen, alte Kirchen.

Am zweiten Tag sind wir früh zum Cañon aufgebrochen, um den Flug der Condore zu erleben, die die morgendlichen Aufwinde in der Schlucht nutzen. Es war sehr beeindruckend,  diese majestätischen Vögel vor der traumhaften Kulisse des Cañons zu erleben.

Von Arequipa sind wir dann nach Puno an den Titicacasee gefahren. Es war schön, mal wieder am Wasser zu sein. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir per Boot die schwimmenden Inseln vom Volk der Urus besichtigt und konnten gar nicht fassen, unter welch einfachen Bedingungen die Menschen dort leben. Auch auf der nächsten Insel Taquile haben wir viel über die Kultur und Gepflogenheiten der Bewohner erfahren.

Nach zwei Tagen ging es dann über die Grenze nach Copacabana,  einem kleinen Ferienort in Bolivien. Dieser grösste Wallfahrtsort Boliviens war übrigens der Namensgeber für den berühmten Strand in Rio. Auch hier waren wir zwei Tage, haben eine Bootstour auf dem Titicacasee und auf die Isla del Sol gemacht, die der Legende nach die Wiege der Inkas ist.

Von Copacabana aus ging es weiter in die Millionenstadt La Paz, die wie glücklicherweise nach einem Tag wieder verlassen konnten. La Paz ist unglaublich hässlich, dreckig, laut - wir haben nie so eine grauenvolle Stadt gesehen.  Das einzig Positive war der Blick, der sich uns bot, als nachts bei der Anfahrt ein riesiges Lichtermeer vor uns lag.

Zwischen Peru und Bolivien ist uns ein gravierender Unterschied aufgefallen: Bolivien ist sehr viel schmutziger. Selbst auf dem heiligen Berg der Jungfrau von Copacabana liegen haufenweise Plastikflaschen; in den Strassen der Städte sowieso. Oftmals werden die Müllhaufen zusätzlich von den streunenden Hunden zerwühlt.

Insgesamt empfinden wir Südamerika aber viel weniger gefährlich als wir befürchtet haben. Wir fühlen uns hier sehr wohl und sicher - die Menschen sind sehr nett und hilfsbereit. 

Grundsätzlich ist diese Art des Reisens hier in Südamerika gewöhnungsbedürftig für uns. Mit dem Bussen kommt man von A nach B und vor Ort kann man nur Bus- oder Bootstouren buchen. Manchmal vermissen wir die Unabhängigkeit, die wir in Neuseeland mit unseren eigenen Auto hatten.

Momentan sitzen wir in einem kleinen Restaurant in Uyuni, dem Ausgangsort  für unsere Tour in die Salzwüste. Es ist unglaublich kalt; als wir heute früh um 6.00 Uhr ankamen, waren es minus 6 Grad. Kein Haus hier ist mit Heizung ausgestattet, lediglich die Lokale haben manchmal einen Heizpilz in der Gaststube. Am Tage,  wenn die Sonne scheint, liegen die Temperaturen bei angenehmen 15-18 Grad. Die Kälte abends  und vor allem nachts begleitet uns - mit kleinen Unterbrechungen - seit zwei Monaten und langsam geht es an unsere Substanz. Wir sind beide erkältet und wir sehnen uns nach warmen Zimmern und lauschigen Abenden auf dem Balkon.

Nach der Tour in die Salar de Uyuni geht's für etwa eine Woche ins Amazonasgebiet in die Wärme (die Moskitos, Schlangen, Krokodile... nehmen wir in Kauf😉).



Antworten (2)

Kai
Hallo aus Heimat. Die Berichte und natürlich die Fotos von 44/45 sind klasse. Live wohl noch imposanter. Nun geht's also vollgestopft mit roten Blutkörperchen aus der Höhe wieder auf NN. Bin gespannt, ob es euch im Regenwald gefällt. Eine Frage, wo eure Reise so langsam endet. Habt ihr irgendwas vermisst? LG Kai

Torsten
Hi nach Delmenhorst, ja, wir haben schon ab und zu so einiges vermisst: unsere Kinder, Freunde, Familie.Und wir wissen den Luxus zu schätzen, immer ein warmes zuhause zu haben! Gerade in den letzten Tagen haben wir bei zweistelligen Minusgraden in einem "Rohbau" ohne Heizung geschlafen; Frühstück bei Minusgraden mit Mütze und Handschuhe. Wollen jetzt nur noch Wärme😰 Bis bald