Veröffentlicht: 11.06.2017
Seit einer Woche sind wir jetzt schon in Cusco, einer wunderschönen Stadt in den südlichen Anden Perus. Dieser Ort ist zwar voll mit Touristen (so wie wir ;))und unzählig vielen kleinen Souvinierläden, aber er hat eine sehr gut erhaltene Altstadt, die in weiten Teilen für Pkw's gesperrt ist bzw. nicht befahren werden kann. Viele Gassen sind sehr eng und steil, oftmals sind die Häuser (wie auch unser Hotel) nur über steile Treppen zu erreichen. Im Vergleich zu anderen südamerikanischen Städten ist es sehr ruhig und es herrscht eine entspannte und gemütliche Atmosphäre. Wir sind tagelang einfach nur ziellos durch die Altstadt geschlendert, haben Kirchen mit gewaltigen Schätzen besichtigt und haben diese tolle Stadt auf uns wirken lassen. Hinzu kommt noch, dass es hier gerade eine Festwoche gibt und immer wieder bunt kostümierte Gruppen singend und tanzend um den Hauptplatz der Stadt ziehen. Alles hier wirkt fröhlich und entspannt. Cusco ist umgeben von Bergen und wir konnten einige Spaziergänge in der Umgebung mit schönen Blicken auf die Stadt machen.
Das Highlight in den letzten Tagen war Machu Picchu. Wir haben eine Zwei-Tages-Tour gebucht, damit wir früh morgens vor Ort sein konnten. Am Vortag sind wir mit dem Bus durch die Bergwelt gefahren, haben in kleinen Dörfern mit (für uns eher nervigen) Verkaufsständen gehalten oder alte Ruinen besichtigt. Abends haben wir in einem hässlichen Ort am Fusse von Machu Picchu übernachtet. Am nächsten Morgen um 6.30 Uhr sind wir mit den Bus ca. 30 Minuten in engen Serpentinen den Berg nach Machu Picchu hochgefahren worden. Ein englisch sprechender Guide hat unsere Gruppe durch ein kleines Wäldchen aufwärts geführt bis zu einer Art Terasse. Ich kann mich an keinen Moment in meinem Leben erinnern, der so ergreifend war (höchstens die Geburt meiner Kinder): Wir kamen aus dem Wäldchen heraus und hatten einen unbescheiblichen Blick auf die Ruinen. Auch wenn man schon so viele Fotos gesehen hatte - das "Original" war so viel ergreifender. Ich hatte einen Klos im Hals und mir kamen fast die Tränen vor Ergriffenheit. Ein unbeschreiblicher Moment! Einige Minuten später ging die Sonne über einem der umliegenden Berge auf und tauchte Machu Picchu nach und nach in helles Licht. Von unserem Guide sind wir dann über zwei Stunden durch die Ruinen geführt worden und haben viele interessante Informationen erhalten. Ab 9.30 Uhr konnten wir dieses faszinierendes Weltkulturerbe auf eigene Faust erkunden.
In dieser historischen Stätte treffen vier alte Inka-Pfade aufeinander, die teilweise von hieraus zu begehen sind. So haben Torsten und ich nach einer 30-minütigen, teils schwindelerregenden Wanderung ungläubig vor der sogenannten Inka-Bridge gestanden, die sich an einer senkrecht abfallenden Steilwand schmiegt. Unvorstellbar, dass über so eine schmale, ungesicherte Brücke Menschen gegangen sein sollen!
Eine zweite Wanderung führte uns hinauf zum Sonnentor, von dem aus wir einen tollen Blick auf die ganze Anlage von Machu Picchu und die umliegenden Berge hatten.
Neben vielen anderen tollen Erlebnissen während unserer Reise war dieser Tag in Machu Picchu ein ganz besonderer Höhepunkt für uns. Wir saßen stundenlang auf irgendwelchen Mauern oder Rasenflächen und haben einfach nur auf diesen magischen Ort geschaut. Nach acht Stunden mussten wir leider gehen, um den Bus zurück ins Tal nicht zu verpassen.
Morgen geht's mit dem Nachtbus zunächst in die "weiße Stadt" Arequipa und danach Richtung Titicacasee.