wirsinddennmalweg
wirsinddennmalweg
vakantio.de/wirsinddennmalweg

4-Tages-Tour "Santa Cruz"

Veröffentlicht: 02.06.2017

Wie ihr seht, habe ich nicht nur die Tour überlebt sondern - trotz aller Wiedrigkeiten - genossen.

Morgens um 6.00 sind wir mit dem Bus vom Hostel abgeholt worden und sind fast sechs Stunden (mit Frühstückspause) zum Startpunkt der Wanderung gefahren. Schon diese Fahrt war spektakulär,  denn der Bus quälte sich auf fast 5000 m zum Pass hinauf. Trotz der grottenschlechten Schotterpiste genossen wir die abenteuerliche Fahrt mit wunderschönen Aussichten auf die peruanische Bergwelt. 

Wir waren eine kleine Gruppe mit nur fünf Personen von denen Torsten und ich mit Abstand die ältesten  waren. Um ein Uhr ging es endlich los. Zunächst kamen wir durch Bergdörfer,  dann wurde die Strecke einsamer und es ging langsam von 3700 m auf 3900 m hoch bis zum ersten Camp. Unsere Zelten waren schon aufgebaut und es gab Tee und Cräcker zur Stärkung. Die Zelte waren sehr alt und muffig, die Matten dünn und nicht das letzte mal sagten wir uns: "Wir sind zu alt für so'n Scheiß ". Trotzdem waren wir guter Dinge und zufrieden mit unserer heutigen Leistung.

Der zweite Tag sollte der anstrengenste werden. Wie jeden Morgen wurden wir um 5.45 Uhr von unserem Guide Margarita mit den Worten geweckt "Hola Chicos! Sunrise!"  Wir mühten uns ab, im kleinen Zelt unsere Klamotten anzuziehen und wurden draußen mit wunderschönen Licht auf die schneebedeckten Gipfel belohnt.

Um 7.00 Uhr starteten wir zum Pass , der auf 4750 m zu überwinden galt.  Vor dem heutigen Tag hatte ich regelrecht Angst, denn es waren 850 Höhenmeter zu überwinden und das bei so dünner Luft. Etwa 30 Minuten nach den anderen kam ich völlig k.o. aber überglücklich oben an. Auf der anderen Seite des Passes war die Sicht viel besser - bis dahin sind wir leider durch tiefhängende Wolken gewandert und konnten von der Landschaft wenig sehen. Vom Pass ging es bergab zu unserem Camp auf 4200 m. Es war kalt, windig und fing auch noch an zu regnen. Beim Essen saßen wir mit Mützen und Handschuhen und nach einer eisigen Nacht gab es morgens Raureif und gefrorene Zeltwände. Wie so oft während dieser Tour fragten wir uns: "Warum tun wir uns das bloß an?" Aber nach viel Quälerei und Entbehrungen folgten immer wieder Momente des Glücks, wenn man durch die traumhafte Bergwelt wanderte oder nachmittags erschöpft aber glücklich im Camp ankam.

Der dritte Tag war recht einfach und nur durch die Länge des Weges etwas anstrengend. Nach dem Pass am Vortag ging es nun stetig abwärts, die Temperaturen stiegen und die Landschaft wurde lieblicher. Unser letztes Camp lag wieder am Fluss und ich erlaubte mir den Luxus, mit Flüssigseife von Margaria meine Haare im eisigen Bergwasser zu waschen.

Am letzten Tag hatten wir nur noch gut zwei Stunden bis ins Dorf zu gehen und wir konnten richtig lange bis 6.30 Uhr schlafen. Den ganzen Weg auf unserer letzten Etappe hatten wir strahlenden Sonnenschein und so kamen wir mal richtig verschwitzt am Ziel an. 

Stinkig, dreckig, erschöpft  aber glücklich und stolz auf unsere Leistung ging es per Bus zurück nach Huaraz, wo wir uns als erstes eine heiße Dusche gönnten.

Noch am selben Abend ging es mit dem Nachtbus weiter an die Küste nach Trullijo.






Antworten