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Tag 3 - El Acebo nach Ponferrada

Veröffentlicht: 01.06.2017

Da meine Füße in den ersten Tagen ja doch etwas in Mitleidenschaft gezogen wurden hatte ich beschlossen es heute etwas ruhiger anzugehen, außerdem versprach der Reiseführer eine landschaftlich andere aber doch auch schöne Tour sodass ich mich schon zu Beginn auf die Pausen freute. Und ich sollte nicht enttäuscht werden...

Ich hatte nach dem Essen und dem Rotwein mit S. überraschend gut geschlafen und wachte erst gegen 6.45h vom Gegruschel meiner Schlafsaalkollegen auf. Gemütlich machte ich mich, nachdem die meisten schon gestartet waren, fertig und holte mir aus dem Automaten noch mein Frühstück. Leider gab es kein zu der Herberge gehörendes Café oder Restaurant also musste ich mich mit Kaffee und abgepacktem Kuchen aus dem Automaten zufrieden geben. In dem Wissen, dass ich mir ja bereits ein Zimmer reserviert und somit keinen Zeitdruck hatte marschierte ich los.die ersten 7km ging es fast schlimmer und felsiger weiter wie es den Tag zuvor aufgehört hatte. Gerade durch das Nachtigallental war der Weg so schlecht, dass ich so beschäftigt damit war darauf zu achten wo ich hin trete, dass die Landschaft um mich herum leider völlig in Vergessenheit geriet. Dafür stieg mir der Geruch von Windrosen und Weihrauch in die Nase. In Molinaseca kaufte ich mir am Ende der Römerbrücke einen Kaffee und setzte mich in die spätvormittagliche Sonne. Auf einmal kamen B. und L., mit denen ich mich bereits in der Herberge in Rabanal kurz unterhalten hatte, aus dem benachbarten Hostel. Sie hatten sich einen Tah ausschlafen gegönnt und setzten sich zu mir um zu frühstücken. L. ist deutsche und kommt aus Düsseldorf und B. ist eigentlich Amerikaner (gebürtig aus Florida, lebt aber in Wyoming), läuft aber den ganzen Tag im Schottenrock durch die Gegend. Die beiden hatten sich in Leon getroffen und wollen nun gemeinsam nach Santiago. Kaum war eine Viertelstunde vergangen, kamen auch schon meine Kanadierin und die beiden Argentinier die Brücke heruntergelaufen. Es ist echt unglaublich, wie sich alle an diesem Nadelöhr doch wieder treffen weil ja jeder hier vorbei muss. L. und B. kannten natürlich noch viel mehr der vorbeikommendem und verließen molinaseca dann gegen Mittag, weil sie ja eh schon spät dran waren und heute 27km schaffen wollten. Ich hatte Zeit da mich nur noch knapp 7km von meinem (reservierten) Zimmer in Ponferrada trennten also setzte ich mich an der Brücke in Molinaseca ins Gras und las. Leider konnte man an dieser Stelle nicht, wie im Reiseführer beschrieben, baden gehen, aber trotzdem könnte man es in Schatten der Bäume durchaus aushalten. Da die Verständigung mit den herbergseltern auf englisch ohnehin schwierig ist und am Telefon nahezu unmöglich, bat ich drei einheimische Mädels die sich ebenso Auf der Wiese ausgebreitet hatten, für mich in der Herberge in Pieros anzurufen und ein Zimmer zu reservieren. 

Entspannt und gesättigt machte ich mich dann auf die letzten 7km nach Ponferrada. Jetzt weiß ich auch warum viele so früh morgen loswandern: die Mittagshitze hier ist wirklich brutal! Es waren. Ur 7km aber ich war nass als ich endlich am Hotel ankam. Ich duschte mich und kümmerte mich um meine Ausrüstung. Langsam geht es mir auf die nerven mich nicht vernünftig Verständigen zu können, also besorgte ich mir eine Spanisch-Lern-App und büffelte gleich die ersten Lektionen im Hotel. Anschließend machte ich mich auf den Weg in die Stadt. L. hatte gehört, Ponferrada sei nicht wirklich sehenswert aber ich war hungrig. Die Templerburg war wirklich das einzige was auch anzuschauen lohnte, also wartete ich bis die Tapasbar meiner Wahl um 8uhr endlich aufmachte. Und dort wurde ich nicht enttäuscht: wie üblich bekam ich zu jedem Getränk einen kleinen Snack gratis und bestellte dazu die ganze Karte durch (zu meiner Verteidigung: es gab nur vier Arten Tapas ;-)). Ich sag nur: grandios! Gesättigt und nach 3-4 Gläsern Wein wollte ich bezahlen und war erstaunt also die Kellnerin nur 12€ von mir verlangte! Ich kontrollierte die Rechnung, aber sie hatten nichts vergessen! An dieser Stelle: wer jemals nach ponferrada kommt und Lust auf Tapas hat, das El Bodegon kann ich wärmstens empfehlen! Da kann sich der Spanier bei uns zu hause in München mal ein paar Scheiben abschneiden! Ich machte mich also satt und zufrieden zurück auf den Weg ins Hotel. 

Heute war ein guter Tag!

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