Wir reisen, also sind wir
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Kuba: Trinidad

Veröffentlicht: 17.07.2017

Im Bus von Cienfuegos nach Trinidad haben wir Eva und Klaus getroffen, ein Ehepaar aus Deutschland, welches für ca. 2 Wochen in Kuba unterwegs war. Sie hatten schon ein Casa für sich in Trinidad vorgebucht, und wir sind dann einfach mit ihnen mitgegangen, um im selben Casa ein Zimmer zu nehmen.

Vorgängig hatten wir uns schon mal über Flüge nach Bogota schlau gemacht, und festgestellt, dass der günstigste Flug nur einmal pro Woche samstags geht. Um unser grob vorgeplantes Kuba-Programm trotzdem durchziehen zu können, bedeutete das, dass wir unser Visa wegen 3 Tagen verlängern mussten. Im Reiseführer stand, es sei ganz leicht, sein Visum in Kuba zu verlängern.,
Und so begann sie, die Odyssee des Grauens. Die Adresse des Immigration Office von Trinidad im Reiseführer stimmte schon mal nicht. Also irrten wir eine Weile in der Hitze rum und fragten uns durch, bis wir endlich am richtigen Ort waren. Als ich ins Büro hineinlief, war die Dame am Schreibtisch mit 2 anderen Leuten am Sprechen. Sie hatten mich definitiv wahrgenommen, als ich guten Tag gesagt hatte, also setzten wir uns draussen hin und warteten darauf, dass sie uns aufrufen würden. Was für eine Illusion. Nach etwa 30 min. wurde es uns dann zu blöd, und wir sind dann einfach in das Büro rein. Sie haben uns dann erklärt, dass irgendwie irgendein Kind krank ist, daher ist eine Frau zuhause geblieben, und deshalb sei die Immigration heute geschlossen und keine der anderen anwesenden etwa 6 Personen kann uns mit den Visa weiterhelfen. Erst am Montag wieder. Ende des Gesprächs, weitere Fragen werden nicht beantwortet. Nachdem Jörg dann etwas Terror gemacht hat, kam dann noch ein Herr dazu, der offenbar vom Innenministerium war. Der hatte uns dann erklärt, dass es sehr wichtig sei, dass wir das Visum mindestens 7 Tage vor Ablauf der 30 Tage verlängern müssen, später geht es nicht mehr. Ausserdem haben wir erfahren, dass wir die Gebühr von 50 Dollar auch nicht in bar bezahlen können, sondern in eine bestimmte Bank gehen, und sogenannte «Sellos» (eine Art Briefmarken) erwerben müssen im selben Gegenwert, um damit das Visum zu bezahlen. Aber hier gehe es eben sowieso nicht mit dem Visum, erst am Montag wieder, wir sollen in die nächste Provinz gehen, wenn wir nicht solange warten wollen. Wollten wir nicht. Wir sind dann aber sofort in diese Bank gegangen, dort eine Ewigkeit angestanden, damit wir wenigstens schon mal diese Sellos haben. Fortsetzung folgt………….

Anschliessend haben wir uns noch etwas Trinidad angesehen. Es ist tatsächlich eine hübsche Stadt, die sich sehr von den anderen unterscheidet. Alle Strassen sind noch mit Pflasterstein, alle Häuser sind kunterbunt, die Leute sind hauptsächlich auf Pferden oder mit Pferdewagen unterwegs. Wirklich etwas Besonderes. Wir haben das Museo Historico Minicipal besichtigt, welches ebenfalls nichts Besonderes war, allerdings konnte man noch einen Turm besteigen mit einer schönen Aussicht auf Trinidad. Das hat sich gelohnt.
Selbstverständlich gehörte es auch zum Pflichtprogramm das Museo Nacional de la Lucha contra Bandidos zu besichtigen, und zwar aus dem Hauptgrund, da dort der Rumpf eines amerikanischen U-2 Spionageflugzeugs ausgestellt wurde. Jörg liebt Flugzeuge und Schiffe, auch wenn er es nicht gerne zugibt. Also gingen wir natürlich dahin. Der Rumpf entpuppte sich allerdings als Überrest der Ummantelung eines Düsentriebwerks. Meine Begeisterung darüber ist auf dem entsprechenden Foto deutlich ersichtlich. Um Jörgs Begeisterung festzuhalten, müsste ich 2 Seiten Fluchwörter aufschreiben.

Abends trafen wir uns dann wieder mit Eva und Klaus und gingen ins Casa de la Musica, wo wir unter freiem Himmel Live-Musik hörten, eine Folklore-Show angeschaut und ein paar Mojitos genossen haben.

Am nächsten Tag war eigentlich der Plan, ein Moped zu mieten und ins Valle de los Ingenios zu fahren, wo die Ruinen alter Zuckermühlen aus dem 19. JH zu besichtigen waren. Eva und Klaus hatten uns angeboten, mit ihnen mit dem Taxi mitzukommen, aber wir wollten unbedingt auf eigene Faust los und noch ein wenig in der Gegend herumkurven. Schlechte Idee. Wir sind etwa 3 Stunden in Trinidad (in der Hitze) rumgelaufen auf der Suche nach einer Vermietungsstelle. Wir haben auch eine gefunden, allerdings hatten die keine Mopeds mehr. Also suchten wir eine andere. Die Kubaner auf der Strasse waren sehr freundlich und haben uns gerne den Weg erklärt, was dazu führte, dass wir kreuz und quer durch Trinidad marschiert sind. Am Schluss sind wir wieder bei der ersten Vermietungsstelle gelandet, wo es ja keine gab. Haha. Also haben wir das gemacht, was man eben macht, kurz bevor man dem Nervenzusammenbruch nahe ist: Vamos a la playa. Der Strand ist eigentlich das einzige, was in Kuba zuverlässig funktioniert, weil das Wasser automatisch und ohne das Zutun der Kubaner an den Strand gespült wird. Also sind wir am Playa Ancón gelandet. Es war ein wirklich hübscher Strand, man konnte im Todo-Includo-Ressort sogar als Nicht-Gast einen Liegestuhl mieten, und so haben wir dann den Nachmittag gemütlich auf dem Liegestuhl verbracht. Am Strand haben wir noch Javiera aus Chile getroffen, die uns noch einige Tipps für Chile mitgegeben hat. Ausserdem hat uns noch ein italienisches Paar angesprochen, und gefragt, ob sie mit uns das Rückfahr-Taxi teilen könnten, um ein paar CUC (Kubanische Pesos Convertibles, Touristengeld) zu sparen. Unser Taxi-Fahrer war wenig begeistert und wollte den doppelten Fahrpreis haben, da es schliesslich auch doppelt so viele Leute sind. Ist doch logisch, oder? Wir haben im auf alle uns geläufigen Sprachen erklärt was wir davon halten, und er hat dann doch nur den ursprünglich vereinbarten Preis gefordert. Este es Cuba….

Als wir aus dem Taxi ausgestiegen sind, sind wir direkt in die Arme von Eva und Klaus gelaufen, und haben mit ihnen noch zu Abend gegessen. Leider haben wir sie nachher nicht mehr getroffen, da wir am nächsten Tag etwas verschlafen haben und sie früher abgereist sind, aber wir werden dann noch ein E-Mail schreiben.

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