Veröffentlicht: 16.07.2017
Wir waren nun der Städte langsam überdrüssig und so haben wir erneut ein Auto gechartert und sind in die Schweinebucht gefahren, um einige Tage am Strand zu verbringen. Nach einer Kalkulation der zu erwartenden Kosten, haben wir uns entschieden, ausnahmsweise auch mal in einem «All-Inclusive-Hotel» abzusteigen, da das Angebot tatsächlich sehr günstig war. Da dies normalerweise so gar nicht unsere Art des Reisens ist, haben wir uns für das Armbändchen, mit welchem wir als «todo-includo-Gäste» gebrandmarkt wurden, auch ausreichend geschämt. 😊 Man muss dazu wissen, dass sämtliche Hotels in Kuba zu 51% dem Staat gehören, und wir haben von vielen Leuten gehört, dass die Qualität der Hotels dadurch nicht so besonders ist. Dies hat sich bewahrheitet. Die Zimmer in den Casas sind einiges komfortabler, sauberer und hübscher. Auch das Essen war tatsächlich mies, so wie René gesagt hatte. Der einzige Vorteil im Hotel war, dass die Dusche im Zimmer nicht elektrisch, sondern mit Solarenergie betrieben wurde, und es dadurch nicht nur «ganz heiss» und «ganz kalt», sondern auch tatsächlich verschiedene Nuancen von lauwarmem Wasser gab. Immerhin. Trotzdem waren wir gerade Pack- und Umzugsfaul und so blieben wir dort.
Viel zu erzählen gibt es nicht. Wir sind einen Nachmittag am hoteleigenen Strand herumgegammelt (mit einer hässlichen Betonmauer alias Wellenbrecher) und haben uns reichlich Mojitos gegönnt. Nennenswert ist die Liegestuhl-Diskussion, und damit kommen wir auf einen Herrn zurück, der am Anfang schon mal kurz erwähnt wurde:
Ich bin nicht so ein Strand-Fan. Aber wenn ich an einem Strand bin, so möchte ich gemütlich und gediegen in einem Liegestuhl sitzen und lesen. Ich will nicht auf dem sandigen Boden hocken. Dies meine Bedingungen. Dummerweise gibt es in diesem Hotel etwa 200 Betten, aber lediglich 50 Liegestühle. Die waren natürlich schon alle besetzt. Also wollten wir kurzerhand wenigstens einen normalen Stuhl mit zum Strand herunternehmen. Sofort kam ein Angestellter und verbot uns dies. Es handele sich hier um Pool-Möbel. Nur die Liegestühle seien Strandmöbel, die anderen Stühle dürfe man nicht mitnehmen. Nach einer 10-Minütigen Diskussion hatten wir den jungen Mann zwar in Grund und Boden argumentiert (immerhin ist doch hier all-inclusive, und der Strand gehört zum Hotel, das macht doch überhaupt keinen Sinn,etc.), trotzdem natürlich keine Chance. Und da formulierte er, mangels besserer Argumente und da er halt einfach nur seinen Job machte, die berühmten Worte: Este es Cuba. Treffender hätte es der gute Mann wahrlich nicht ausdrücken können.
Die restlichen Tage sind wir entweder zur Caleta Buena oder zur Punta Perdiz gefahren. Beide Strände sind ebenfalls «Todo-includo», dh. Man muss Eintritt zahlen, Mittagessen und Mojitos inklusive. Bei der Caleta Buena handelte es sich um ein natürliches Schwimmbecken in einer kleinen Bucht im Meer, ein wirklich lauschiges Plätzchen, kein Sandstrand aber mit Bäumen gesäumt und wirklich härzig. Die Punta Perdiz war als solches kein schöner Strand, allerdings konnte man hier relativ gut schnorcheln. Es gab ein Riff ca. 30 m vor der Küste und man konnte ein (kleines) gesunkenes US-Landungsboot sehen, welches die Kubaner während der Invasion in der Schweinebucht versenkt haben.
Zum Thema Invasion in der Schweinebucht haben wir auch ein kleines Museum im Ort besucht, welches noch interessant war, aber ebenfalls die übliche Revolutionspropaganda verbreitete.