Wir reisen, also sind wir
Wir reisen, also sind wir
vakantio.de/wirreisenalsosindwir

Kuba: Viñales

Veröffentlicht: 16.07.2017

Wir haben viel Tolles und Schönes von der Region Viñales gehört und gelesen, deshalb stand es als «must-see» auf unserer Liste. Eigentlich wollten wir ein Auto mieten, und selber von Havanna aus noch dorthin fahren, aber ähnlich wie mit dem Moped scheint es schlicht unmöglich ein Auto in Kuba zu mieten, wenn man bereits dort ist. Da wir langsam unserem Abflugsdatum näher kamen, entschieden wir uns daher, auf die langwierige Busfahrt über Havanna zu verzichten, und haben erneut ein Taxi gechartert. Wir waren überrascht, als der angeheuerte Fahrer mit einem Mietwagen auftauchte. Warum bekommt der auf die Schnelle einen Mietwagen und wir nicht? Als wir ihn das gefragt haben, hat er sofort angeboten, ich könne schon selber fahren, wenn ich wolle, er würde sich solange gerne auf der Rückbank ausruhen. Haha, hättest du wohl gerne, Kollege.
So kamen wir also schnell und effizient in Pinar del Rio (dort gibt es absolut überhaupt gar rein nichts zu sehen) und anschliessend in Viñales an. Das war definitiv der grösste Reinfall aller Zeiten. Was für ein Touristenloch.
In Pinar del Rio wollten wir eigentlich eine Tabakfabrik besuchen. Wir haben mehrere Leute gefragt, ob sie denn auch wirklich geöffnet hat, und es wurde uns bestätigt. Bis wir dort waren. Dann hiess es: geschlossen wegen Stromausfall. Tatsächlich hat es während unserer Zeit in Kuba etwa jeden zweiten Tag Stromausfälle für teilweise mehrere Stunden gegeben. So schlimm war das ja nicht. Interessant war aber, dass jeder Local, den wir danach befragt haben, gemeint hat, das käme äusserst selten vor. Aha.
Auf dem Weg von Pinar nach Viñales haben wir dann eine weitere Tabakplantage besucht, die offenbar weltbekannte Plantage Alejandro Robaina. Es wäre sicher ganz interessant gewesen, etwas über den Tabakanbau und die Herstellung von Zigarren zu erfahren, allerdings wurde der ganze Rundgang erneut innerhalb von 10 Minuten in einem monotonen Blabla abgespult, auf Fragen wurde äusserst unbegeistert reagiert, und anschliessend wurde man in ein zwielichtiges Hinterhaus geschleppt, wo man dann Zigarren kaufen sollte. Dort habe ich tatsächlich meine allererste Zigarre geraucht, wenigstens eine bleibende Erfahrung. Interessant am Ganzen war zu erfahren, dass 90% des ganzen angebauten Tabaks an den Staat verkauft werden muss.

In Viñales selber gibt es ausser anderen Touristen nicht viel zu sehen. Die als so wahnsinnig schön angepriesene Landschaft und die paar Hügel können also keineswegs mit den Schweizer Bergen mithalten. Warum Schweizer herkommen, um zu wandern, ist mir absolut schleierhaft. Ansonsten gibt es ein paar kleine Höhlen, von denen ich ebenfalls schon einige eindrucksvollere gesehen haben. Und alles ist wunderbar aufgepimpt für die Touris, inklusive Bar und Showeinlagen. Dann gibt es noch eine Wandmalerei, 120 m hoch und 180 m breit, von einem mexikanischen Künstler 1961 auf einem Kalkfelsen geschaffen. Ist ganz nett, wenn man ohnehin schon mal da ist, aber die Reise nicht unbedingt wert.
Die ganzen «Sehenswürdigkeiten» kann man mit einem Hop-on-Hopp-off Bus abfahren, der vollgestopft ist mit Touristen.

Das war Viñales. Wenn man es auslässt, hat man wirklich nichts verpasst.

Nach einem Abend in einem Open-Air-Restaurant, wo Live-musik gespielt wurde, und man etwas Salsa tanzen konnte, sind wir dann am nächsten Tag zurück nach Havanna gefahren. Dort haben wir unser zurückgelassenes Gepäck mit den Winterklamotten abgeholt, einmal übernachtet, und sind dann am folgenden Tag zum Flughafen. Weiter geht’s in Kolumbien.

Antworten (3)

Rene
Ich weiss, Viñales hättet Ihr Euch ersparen können. Es gibt dort nur EINE Attraktion: Der Blick vom Hotel La Ermita ins Tal herunter. In einer Minute hat man es geknipst (she. Euer letztes Bild), in fünf Minuten das Bier vom nahen Kiosk getrunken und dann kann man wieder gehen. Die Suche nach weiteren Attraktionen läuft ins Leere, Tabak wird eh weitgehend anderswo angepflanzt. Für mich das Interessante dort: Der tolle Blick von oben, wenn man aber hinuntersteigt, ist die spezielle Schönheit und vor allem die Atmosphäre weg, dann ist es nur eine typische Landschaft wie überall in Kuba und wie vielerorts in Lateinamerika. Ausser, dass man in Viñales auch noch hemmungslos abgerissen wird. Grund: Niemand bleibt mehr als einen Tag; niemand kehrt zurück, da muss man zugreifen. Gruss

Manuela
Ich habe all Eure Berichte über Kuba gelesen. Die sind interessant und super ehrlich geschrieben. Die Fotos sind super toll und geben einen schönen Einblick in Eure Reise, lieben Dank dafür. Ich wünsche Euch einen guten Flug nach Kolumbien und viele weitere tolle Eindrücke und Menschen die Euch begegnen. Lieber Gruss

J O S E F
Hallo zusammen ! Immer auf Achse mit dem Fotoapparat.schöne Bilder. Macht weiter so. Gruss Grosspapi / Josef

Kuba
Reiseberichte Kuba
#kuba#viñales#pinardelrio