Willie seine Reisen
Willie seine Reisen
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Im Land der Mozartkugeln

Veröffentlicht: 03.10.2018

Große Pläne hatten wir nicht mehr für Österreich, und wir waren uns auch einig, dass eine größere Wanderung am letzten Tag eher das Verletzungsrisiko steigert, schließlich hatten wir schon einiges an Kilometern in den Beinen. So entschieden wir uns für einen entspannten Tag bei Sonnenschein an einem der grenznahen Seen. Co-Pilotin, Navigatorin und Recherchespezialistin Lotti suchte unterwegs nach einem schönen Freibad, wo wir den Nachmittag verbrachten, uns Zeit für ein Bad nahmen (es gab, wenn auch nur kalt, sogar eine Dusche), etwas Frisbee spielten (nicht Lottis glorreichste Stunde) und am frisch geladenen Laptop Bilder sortierten. Die Schlafplatzsuche gestaltete sich später etwas schwierig, in einem Land, das Wildkampieren in keinster Weise duldet und in dem praktisch jede Wiese privates Land oder Weide ist. Dennoch fanden wir einen akzeptablen Spot und realisierten, dass dies unsere Letzte Nacht im Dachzelt werden würde. Bis auf die regnerische Unterbrechung für 2 Nächte in der Slowakei hatten wir nun 27 Tage im Zelt geschlafen. 27 Tage, die wir durchgängig frische Luft atmeten, keine Buchungen unternahmen und auch kein Geld für Schlafplätze, Frischwasser oder eine Dusche ausgaben. Am folgenden Morgen wischten wir gewissenhaft das Zelt vom Tau trocken, verpackten die Schlafsachen und zogen weiter. Zum Abschluss gönnten wir uns ein leckeres frisches Frühstück beim Bäcker (Karsis Enttäuschung über die nicht angebotenen Haferflocken verschwand bei leckerer heißer Schokolade mit Sahne). Die Tour führte uns weiter nach Salzburg, wo wir uns wieder unter die Touristen mischten, uns die Burg und ein wenig die Altstadt anschauten, den Nachmittag am Flussufer bei einem Abschlussbier verbrachten und letztendlich nach einem geeigneten Platz für das Abendessen suchten. Wir nutzten die Chance und machten die Kocher-Kartusche und unsere Nudeln leer und konnten den Tag und Sonnenuntergang bereits in Deutschland an einem kleinen See ausklingen lassen. Anstatt ins Dachzelt ging es mit Willie auf die Autobahn. Den ersten Teil fuhr Karsi, bevor Lotti ab null Uhr die letzten knapp 300km unserer 7stündigen Fahrt nach Berlin absolvierte.

 

Am Samstag, den 01. September gegen 04 Uhr morgens fuhren wir los Richtung Polen. Auf eine Stunde genau 4 Wochen und 5324km mit dem tapferen Willie später trudelten wir von Süden kommend wieder ein. Etwas wehleidig und in der Gewissheit, dass uns der Alltag nur allzu schnell wieder einholen würde, aber auch stolz, uns getraut zu haben, mit einem riesen Packen an Erinnerungen, Eindrücken, deutlich mehr Erfahrung und bereits den Ansetzen neuer Reisepläne fielen wir ins warme weiche Bett.

 

Vielen Dank für die Unterstützung und eure Freude am Lesen, schließlich machen die meisten Sachen noch mehr Spaß, wenn man sie teilen kann. Nun bleibt uns erstmal das Wäsche waschen, Bilder sortieren, sich zurückzumelden und bevor die Arbeit wieder losgeht dem Willie eine wohlverdiente Dusche zu verpassen.

 

Bis zum nächsten Abenteuer.

Eure Lotti und Karsi

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