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Galapagos Part III: Unberührtes Isabela

Veröffentlicht: 20.01.2023

Auf der 3. bewohnten Galápagosinsel Isabela verbringen wir die meiste Zeit und kommen endlich einmal zur Ruhe. Der Eintritt auf diese Insel kostet direkt am Pier 10$, die man allerdings beim Verlassen nicht nochmal bezahlen muss.

Wir beziehen unser sehr schönes und neues Hostel Tero Real (unbedingte Empfehlung mit Top Preis-Leistungs-Verhältnis). Die Insel ist sehr ruhig und bei ihren Bewohnern geht es eher gemächlich zu. Das Internet ist das langsamste von allen langsamen Verbindungen die wir auf Galapagos bisher hatten, der einzige Geldautomat hat nur manchmal Geld und die Restaurants haben geöffnet wann sie wollen. Also sollte man sich unbedingt von diesem chilligen Insel-Vibe anstecken lassen und alles nicht so europäisch sehen ;)

Am ersten Tag lassen wir es also gemütlich angehen, frühstücken spät und spazieren dann zum Strand in der Nähe des Hafens. Geht man links am Hafen vorbei, führt ein langer Steg durch einen Mangrovenwald, wo wir immer wieder im Schatten liegende Robben entdecken. Am Ende des Stegs wartet ein kostenloser Schnorchelspot (La Concha de Perla) mit türkisblauem und glasklarem Wasser. Schon hier gibt es wieder einige bunte Fische und sogar Schildkröten. Wir verbummeln irgendwie den halben Tag, bevor wir noch einen Abendspaziergang am kilometerlangen Stadtstrand machen und den Sonnenuntergang von der „Pink Iguana Bar“ aus beobachten. Dort treffen wir Tobi, der uns am ersten Tag auf San Cristobal schon begegnet ist. Mit ihm unterhalten wir uns noch eine Weile, machen uns dann aber auf den Rückweg, weil morgen eine neue Tour ansteht.

Schoko-Empanada im Paradies

Ab auf die Tintoreras direkt vor Isabela! Dabei handelt es sich um einige kleine Lava-Inseln und -Tunnel auf denen es sich wirklich sehr viele Iguanas/Leguane bequem gemacht haben. Natürlich trifft man auch auf Robben, Bluefooted Boobies und tatsächlich - wir haben auch das Glück Humboldt-Pinguine zu sehen!! Es gibt nur wenige Pinguine auf Galapagos, denn hier ist es das ganze Jahr warm und die Pinguine sind am weitesten von ihrer Heimat entfernt. Trotzdem scheinen sie sich in den fischreichen Gewässern hier äußerst wohl zu fühlen.

Pinguin

Wir spazieren ein bisschen über die Tintoreras und kommen zu einem natürlichen Ruhebecken für White-Tip-Sharks. Erst sehen wir nur ein paar Haie, aber je weiter wir gehen werden es immer mehr! 60-70 Haie zählen wir auf ungefähr 15 Quadratmetern! Einen todesmutigen Marine Iguana scheint das überhaupt nicht zu interessieren, denn die Echse schwimmt kurzerhand mitten durch das Haifischbecken… Schlau, denn sie weiß, dass die Haie tagsüber müde und satt sind und hauptsächlich nachts jagen. 

Haifischbecken

Danach wagen auch wir uns ins Wasser und bekommen eine kunterbunte Fischwelt, Korallen, Seesterne, Robben und natürlich Haie zu sehen. Als wir uns durch einen ca. 1 Meter breiten Lavatunnel schieben schwimmt unter uns plötzlich ein 3 Meter langer Hai hindurch (ausweichen nicht möglich). Nach einer kleinen Schrecksekunde haben wir das Ganze aber gut überstanden. Leider ist die kurze Tour damit aber auch schon vorüber (Dauer ca. 2-3h).

Was fangen wir jetzt mit unserem Nachmittag noch an? Eine Runde auf‘s Rad hört sich nach einem guten Plan an. Es gibt mehrere Fahrradverleihe auf Isabela und ein Fahrrad kostet ca. 10-20$/Tag.

Wir fahren parallel zum Strand zunächst auf einer sehr sandigen Straße (Achtung: Unfallgefahr!) an einigen Tümpeln vorbei, wo wir einen Flamingo treffen und kommen dann zu einem kleinen Kontrollhäuschen, wo die Zufahrt zum Nationalpark geregelt wird. Danach ist der Fahrradweg gut ausgebaut, nur der ein oder andere Leguan oder eine Riesenschildkröte liegt mitten im Weg. Es gibt mehrere ausgeschilderte Abstecher zu Aussichtspunkten, Stränden und Seen, wo man sein Rad bequem abstellen und den Rest laufen kann.

Wir fahren bis zum Ende des Weges an dem man zur „Wall of Tears“ kommt (von der Stadt aus ca. 7km, teilweise ein wenig bergauf). Hier gab es früher ein Gefangenenlager in dem u.a. beim Bau dieser Mauer sehr viele Menschen zu Tode kamen. 

Wall of Tears

Ein kleiner Weg führt einmal um die Wall of Tears und dann den Berg hinauf zu 3 verschiedenen Viewpoints. Von hier oben kann man den Blick über die trockenen Bäume schweifen lassen, in denen lange Flechten hängen und im Wind wehen. Bei den anderen weiter oben gelegenen Aussichtspunkten kann man über die Buchten, die kleine Stadt und das Meer sehen. Auf dem Weg zurück sehen wir noch eine wirklich riesige Landschildkröte, die sich auch von denen auf Santa Cruz in der Form ihres Panzers unterscheidet. Sie mampft genüsslich die einzige Blume weit und breit…

Mampf

Mit dem Fahrrad fahren wir den ganzen Weg wieder runter und halten noch bei einem Mangrovenwald, dem wir bis zu einer winzigen Bucht folgen, wo zwei Robben sich auf den Bänken breit gemacht haben und in Ruhe vor sich hin schnarchen. Sina und Matze aus Hamburg geben uns hier den Tipp einfach durch das Wasser zu stapfen bis man das offene Meer sieht und viele der Blaufußtölpel auf den vorgelagerten Felsen entdecken kann. Gesagt, getan. Eine kleine Robbe schwimmt dabei ein kleines Stück mit uns. 

Schnarchnase

Irgendwann beginnt es zu regnen und wir drehen um. Der Rest der ausgeschilderten Stopps ist nicht mehr ganz so interessant und wir fahren zügig (soweit der Sandboden es zulässt) zum Fahrradverleih und unserem Hostel zurück.

Morgen dürfen wir uns auf eine der schönsten Touren freuen: die Los-Tuneles-Tour!


Guten Morgen, Schnorchel-Freunde! In den Tuneles, etwa eine Bootsstunde von der kleinen Stadt auf Isabela entfernt, warten heute einige Highlights auf uns. Mit an Bord sind erstaunlich viele Deutsche: Svenja, Katie, Göki und auch Sina und Matze von gestern treffen wir hier. Zu 80er- und 90er Musik vergeht die Zeit wie im Flug und wir können fast vergessen wie kalt und bewölkt es heute ist.

Das Meer schlägt hohe Wellen, aber unser Kapitän steuert gekonnt durch die vielen teils nur leicht umspülten Lavafelsen, die kaum zu sehen sind, und dann ist es plötzlich ganz ruhig um uns. Wir befinden uns in einem großen Tunnel- und Brücken-System aus dunklem Lavagestein und hinter jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. 

Los Tuneles

Wir gehen an Land und können Meeresschildkröten beim unbeholfenen Liebesspiel zusehen. Was lustig aussieht kann für das Weibchen, das von 5 Männchen umringt wird, gefährlich werden, denn diese drücken sie beim Versuch einen Platz obenauf zu bekommen immer wieder unter Wasser, wo sie keine Luft bekommt. Aber keine Sorge dem Weibchen geht es gut.

Schildkröte beim „Liebesspiel“

Außerdem entdecken wir ein Nest der Blaufußtölpel, mit einem schon ziemlich großen „Küken“ darin. Blaue Füße hat es noch nicht, denn die bekommt es erst bei der Geschlechtsreife.

Weiter geht es unter Wasser. Beim Schnorcheln durch die vielen Gänge und Tunnel ist es gut einen erfahrenen Guide dabei zu haben. Dieser entdeckt einen mittelgroßen Oktopus, den er kurzerhand vom Grund nach oben holt. Das gefällt dem glitschigen Kumpel natürlich gar nicht und er macht sich im Tinten-Nebel so schnell er kann wieder davon. Die Augen unseres Guides sind geübt, denn er findet auch ein riesiges Seepferdchen! Auf einem Stein balanciert er das ca. 30cm große Tier weiter nach oben um es uns zu zeigen, bevor er es wieder zur selben Stelle zurückbringt.

Seepferdchen

Zurück auf dem Boot können wir beim nächsten Schnorchel-Spot einige Pinguine auf den Steinen beobachten, die sich überhaupt nicht stören lassen. Hier zwischen den Felsen ist das Meer besonders ruhig und wir springen mit Neopren und Schnorchel erneut ins Wasser. Und schon ist die erste Meeresschildkröte da. Und sie sind einfach überall! Egal wo man entlang schwimmt taucht plötzlich eine Schildkröte neben oder unter einem auf und teilweise sind sie ca. 1,5 Meter groß! Es ist ein wahres Paradies! Zu ihnen gesellen sich bunte Fische, Korallen und Haie. Unser Guide führt uns zudem zu einer großen Höhle in der sich noch mehr Haie verstecken und an dessen Eingang befinden sich riesige Stachelrochen (ca. 2-3m groß). Also aufpassen wo man mit seinen Flossen hintritt, denn von denen wollen wir besser nicht gestochen werden.

Schwimmen mit Riesen-Schildkröten

Überglücklich was wir schon alles gesehen haben steigen wir zurück aufs Boot und fahren wieder Richtung Hafen. Doch dann entdecken wir plötzlich eine große Flosse und sich kräuselndes Wasser… Wir halten an und sehen im Wasser riesige Manta-Rochen mit einer Flügelspannweite von ca. 4-5 Metern, die mit einer Eleganz umeinander tanzen, die wir noch nie zuvor gesehen haben! Sie tauchen direkt neben dem Boot auf und zeigen uns ihre weiße Unterseite und wir sind absolut sprachlos wie groß diese Tiere sind.

Mantarochen

Wow, kann uns mal jemand kneifen?? Was wir hier auf Galapagos zu sehen bekommen hätten wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können!! Wir fühlen uns vom Glück geküsst und wissen gar nicht wohin mit unserer Aufregung… Das ist einfach einmalig! Unendliche Liebe für die Wunder der Natur, denen man hier so nahe kommen kann 💚

Abends treffen wir uns noch mit der Tuneles-Crew im Place-to-be der Insel, der „Pink Iguana Bar“ mit Lagerfeuer und Sternenhimmel auf ein paar Cocktails.

Pink Iguana Bar

An unserem letzten Tag auf Isabela wandern wir auf den Vulkan Sierra Negra und treffen dort viele alte und neue Gesichter. Auf der 5 Stunden-Tour in der prallen Sonne haben wir viel Zeit uns ausgiebig zu unterhalten. Das Vulkangestein hat die unterschiedlichsten Farben von Gelb über Rot zu Grün und Schwarz, was die Sonne natürlich besonders gut anzieht und die Wanderung zu einem Sauna-Aufenthalt werden lässt… 

Vulkan Sierra Negra

Am größten Krater fließen die Wolken in spannenden Formationen über die Kante und man kann noch gut erkennen, wo die Lava beim letzten Ausbruch des Vulkans am 26.6.2018 entlang geflossen ist. Wir laufen noch ein Stück weiter und haben einen schönen Blick über das Meer und die karge Vulkanlandschaft. Der Rückweg über den selben Weg zieht sich sehr in die Länge und alle sind froh als wir den Bus erreichen.

Mit einem Bier und frischen riesigen Empanadas bewaffnet, setzen wir uns an den Strand für unseren allerletzten Isabela-Sonnenuntergang und essen noch eine Kleinigkeit in einem Restaurant am Hauptplatz der Stadt.


Wir haben die Tage auf Isabela sehr genossen und es war wunderbar nicht jeden Tag in eine neue Unterkunft umzuziehen. Doch heute heißt es wieder mal packen, auschecken und nach einer kurzen Runde am Strand wieder in eine kleine Fähre steigen und weiterfahren. Wir kehren zurück nach Santa Cruz, von wo wir in 2 Tagen nach Bogotá in Kolumbien fliegen.


Galápagos, du warst so wundervoll, dass wir keine Worte finden… Wer nicht da war, war nicht da. Bitte, liebe Leute, ihr müsst einmal im Leben an dieses spezielle Stückchen Erde reisen und euch selbst davon überzeugen wie unbeschreiblich einzigartig diese Inseln sind 🥹🇪🇨✨💙


Unter folgendem Link findet ihr ein Video von unserem Galapagosabenteuer: https://vimeo.com/790768249 

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