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Galapagos Part II: Santa Cruz

Veröffentlicht: 11.01.2023

Die Insel mit der Galápagos-„Hauptstadt“ Puerto Ayora wartet auf uns. Aber hier muss man einmal sagen: Galápagos versteht es aus allem ein Geschäft zu machen. Die Gebühren sind zwar nicht immer nachzuvollziehen, aber irgendwie bezahlt man es komischerweise fast gerne um diesen einzigartigen Flecken Erde zu unterstützen und zu schützen. 

Wir kommen also gegen 17 Uhr im Hafen mit unfassbar türkisfarbigem Wasser an, bezahlen von der Fähre je 1$ damit das Taxiboot uns in einer Minute zum Pier bringt und dann nochmal 1$ „Eintritt“ auf den Steg bzw. die Insel. Dann wird unser Gepäck gescannt (was übrigens an jedem Flughafen und Hafen auf den Galápagosinseln wieder und wieder gemacht wird) um auszuschließen, dass man Muscheln, Steine, Korallen, Tiere oder irgendwas aus Plastik von und auf die Inseln mitnimmt.

Nachdem das Gepäck im Hostel abgeladen ist geht es nur noch auf einen Bummel durch die Stadt und auf die Suche nach einem Restaurant. Unterwegs wird man von unzähligen Guides angequatscht, da es hier von Touranbietern nur so wimmelt… Schließlich hat uns einer an der Angel und wir lassen uns in Ruhe beraten. Wir haben mit insgesamt 11 Tagen doch etwas mehr Zeit als viele andere Reisende hier und so plant er unseren ganzen Trip mit uns. Natürlich wollen wir nicht unendlich viele der sehr teuren Touren machen, aber wir entscheiden uns für drei Touren plus Fährfahrten. Außerdem bekommen wir ein paar Tipps, welche Sachen man hier auf eigene Faust und etwas preiswerter abhaken kann. Wir sind froh, jetzt einen groben Plan für die nächsten Tage zu haben.


Um 6.30 Uhr heißt es raus aus den Federn, denn wir wollen ab 7 Uhr ein paar Fahrräder mieten und in die Highlands von Santa Cruz fahren. Für je 10$ bekommen wir ganz passable Räder, holen uns noch schnell ein Frühstück vom Bäcker und radeln zur Bushaltestelle. Dort werden die Fahrräder einfach ungesichert über eine Stange hinter dem Bus gehängt und für 1$ geht es nach Santa Rosa, das auf dem Berg der Insel liegt. Auf dem Weg dorthin sehen wir schon die erste Riesenschildkröte genüsslich am Straßenrand grasen. Genau die wollen wir heute nämlich sehen! Es geht zur El Chato Ranch, in deren Umgebung viele der riesigen Landschildkröten leben sollen. Der Park, bzw. das Gebiet öffnet eigentlich erst um 9 Uhr und so sind wir ab Santa Rosa eigentlich ganz allein. 

Start unserer Fahrradtour in den Highlands

Wir fahren durch das satte Grün, vorbei an Weidezäunen und Kühen und sehen plötzlich einen riesigen Panzer im hohen Gras. Kaum wissen unsere Augen wonach sie suchen müssen, entdecken wir mehr und mehr Riesenschildkröten. Sie futtern Gras und Blumen und lassen sich nicht weiter stören, wobei sie sich immer kurz fauchend in ihre Panzer zurückziehen, wenn wir mit quietschenden Bremsen neben ihnen halten. Wir treffen sie in allen Größen, mal schlafend, mal wandernd, mal fressend, mal badend, mal streitend. Die Schildkröten sind in allen Lebenslagen faszinierend und wir genießen es, dass niemand anderes hier ist. Auch keiner der eine Eintrittsgebühr von uns verlangen würde… ;)

Wer ist hier der Stärkere?

Wir stellen die Räder am Eingang zu einem unterirdischen Lavatunnel ab und steigen in die Tiefe. Der Tunnel ist mit Laternen schummrig ausgeleuchtet und wir wandern und kriechen immer tiefer hinein. An seiner niedrigsten Stelle ist der Tunnel vielleicht 50cm hoch, an der höchsten sogar 4m. Auf der anderen Seite sehen wir wieder Licht und laufen von dort zurück zu den Fahrrädern. 

Lava Tunnel

Wir fahren noch ein Stück bis zur Ranch weiter, doch hier werden wir plötzlich nach unserem Eintritts-Ticket gefragt. Schnell tuen wir so, als ob wir kein Spanisch verstehen und drehen um. Leider wird dem Kontrolleur am Eingang des Parks bereits per Walkie-Talkie durchgegeben, dass zwei ohne Ticket an ihm vorbeifahren werden und so kommen wir (ohne wirklich auf der Ranch gewesen zu sein) nicht drum herum doch noch je 5$ am Ausgang zu bezahlen, denn die Videokameras haben uns beim Betreten der Höhle gefilmt… Naja, wir haben es versucht ;)

Zunächst geht es noch anstrengend nach oben, dann können wir die ganze Strecke, die wir mit dem Bus hochgefahren sind, wieder runtersausen.

Mit dem Fahrrad fahren wir wieder den Berg runter

Um 15 Uhr starten wir zu unserer Bahia-Tour. Mit einem kleinen Boot geht es kurz ein wenig aus dem Hafen raus, wo wir wieder Blue Footed Boobies, Fregattvögel und Iguanas zu sehen bekommen. 

Blue Footed Boobie

Natürlich springen wir auch hier wieder mit dem Schnorchel ins Wasser und sehen viele bunte Fisch-Schwärme, Haie und sogar einen schwimmenden Marine-Iguana. Tropfnass begeben wir uns an Land und laufen mit quietschenden Flipflops einen kleinen Wanderweg entlang zum Canyon del Amor und zu einem natürlichen Wasserbecken, in dem viele kleine Haie tagsüber schlafen. Zwischen trockenen Büschen und hohen Baum-artigen Kakteen hindurch gelangen wir zum Playa de los Perros, wo sich einige Marine-Iguanas auf den schwarzen Lavafelsen sonnen. 

Iguana beim Sonnen

Wieder zurück am Boot geht es zu unserem letzten Stopp, den Grietas. In einem schmalen Canyon hat sich Salzwasser angesammelt und bildet einen tiefen, blauen, natürlichen Pool. Auch hier wird nochmal geschnorchelt und man kann wunderbar vom Steg springen. 

Las Grietas

Im letzen Licht der Sonne fahren wir auf dem glitzernden Meer wieder zurück in den Hafen von Santa Cruz.

Am Abend kommen wir das erste mal in den Genuss einen Hummer zu essen. Wenn nicht hier, wo dann?! Es ist mit 20$ vergleichsweise günstig und sehr lecker. Allerdings hinterlassen wir auf dem Teller ein einziges Schlachtfeld…


Es gibt mal wieder was, das man auf eigene Faust machen kann: die Turtle-Bay. Ein 30-45min Spaziergang auf einem gut ausgebauten Weg trennt die Innenstadt von dem unglaublich lang gezogenen weißen Sandstrand. Auch dieser Bereich wird fleißig von Iguanas belagert, die lustige Spuren im Sand hinterlassen. 

High Five

Am Ende des Strands wartet die kleine Turtle Bay, an der sich aber außer ein paar Touristen, Pelikane und Iguanas keine Tiere blicken lassen… Das Wasser ist eher trüb (okay, wir sind inzwischen vielleicht auch etwas verwöhnt) und so halten wir uns nicht sehr lange dort auf.

Zurück in der Stadt schnappen wir schleunigst unsere Koffer, damit wir um 15 Uhr die Fähre erreichen können, die uns heute noch auf die schöne, größte und eher wilde Galápagosinsel Isabela bringen soll. Auch bei der Ausreise aus Santa Cruz wird wieder alles Gepäck gescannt, man bezahlt erneut die Gebühr für den Pier und die Gebühr für das Taxiboot und dann geht sie los, die wilde Fahrt auf dem bisher schlechtesten Boot, das wir hier gesehen haben… Es wird außerdem mit, unserer Meinung nach, viel zu vielen Leuten vollgestopft, was uns kein gutes Gefühl gibt. Vor ein paar Monaten ist eines dieser Fährboote um die Galapagosinseln gesunken und mehrere Menschen sind dabei gestorben. Naja, Spoiler: wir überleben es ;)


Kleiner Vortrag zu unserem letzten Tag auf Galápagos, den wir auch wieder auf Santa Cruz in einer wunderschönen Unterkunft verbringen: Wir spazieren zum Charles Darwin Research Center, wo es einige Spezies der Inseln zu bewundern gibt und man vieles über Haie und andere Meerestiere lernen kann. Außerdem passiert man zwei schöne kleine Strände und an einem davon machen wir es uns auf dem Weg zurück noch gemütlich.

Insgesamt ist uns Santa Cruz etwas zu touristisch und auch eher teurer als die anderen Inseln, aber trotzdem sehenswert! Man passiert diese Insel meistens so oder so, weil hier auch der Flughafen stationiert ist (Taxi 10$ p.P./Bus 5$ p.P. + Taxifähre 1$ + Bus 5$ p.P., da der Flughafen auf einer kleinen angrenzenden Insel liegt).

Ein kleines Highlight wartet noch am Ende am Flughafen auf uns: direkt vor dem Eingang auf dem Grünstreifen sitzt ein gelber Leguan, was wir bisher noch gar nicht gesehen haben! Diese Sorte ist etwas größer und dicker als ihre Verwandten am Wasser und wunderschön!

Wir kommen wieder, Galápagos!

Gelber Iguana


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