Traveling44 - Für 4 Monate durch Südostasien
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Kuala Lumpur - Sind wir noch in Südostasien?

Veröffentlicht: 10.02.2019

Am 1. Februar geht es von HCMC nach Kuala Lumpur, Malaysia. Ursprünglich war Malaysia garnicht wirklich auf unserer Agenda. Wir dachten eher, dass es nach Vietnam nach Kambodscha geht, was geografisch gesehen ja auch durchaus Sinn gemacht hätte. Aber irgendwie hat uns Kambodscha nicht gereizt. Alle besuchen immer nur Angkor Wat und vielleicht noch Phnom Penh, wovon die Meisten nichts Gutes berichten. Aus irgendeinem Grund finden wir Malaysia interessanter, obwohl wir von beiden Ländern quasi nichts wissen. Also ab dafür und rein in das etwas andere Südostasien. Allein der Flughafen flasht uns schon, da wir mit der Bahn zwischen den einzelnen Gebäuden des Flughafens hin und her fahren müssen. Einfach riesig und modern. Zudem ist Malaysia muslimisch und die Frauen tragen Kopftücher, was natürlich auch schon ein anderes Bild hergibt. Malaysia ist ein totales multikulti Land und Paradebeispiel dafür, wie gut das funktionieren kann. 60% der Bevölkerung sind Malaien, 25% Chinesen und 7% Inder. Der Rest setzt sich aus diversen Minderheiten zusammen. Dadurch sind auch viele verschiedene Religionen vertreten, wobei Islam, Buddhismus, Christentum und Hinduismus dominieren.
Glücklicherweise braucht man für Malaysia auch kein Visum und wir können einfach so einreisen. Mit dem Bus geht es in die Stadt und praktischerweise ist unser Hostel wieder in laufbarer Entfernung vom Busbahnhof. Wir haben uns für 2 Nächte in einen 6er Dorm eingemietet. Wir erkunden erstmal die Stadt und da kommt der zweite "Schock". Über 30°C und eine unglaublich hohe Luftfeuchtigkeit. Ich fange schon im Stehen an zu schwitzen, ohne auch nur einen Schritt gegangen zu sein. Eeekelhaft, aber daran gewöhnt man sich ja hoffentlich. Das Dritte, was uns sehr überrascht, ist die Lautstärke. Wie kann eine so große Stadt so leise sein? Wirklich unglaublich entspannt! Während wir durch die Stadt schlendern können wir uns unterhalten, ohne schreien zu müssen und das Überqueren der Straßen ist denkbar einfach. Der Verkehr ist einfach komplett anders, als in den anderen Ländern.
1. Wenig Fahrzeuge, was zum einen an den vorhandenen öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahn) liegen kann und zum anderen daran, dass Chinese New Year kurz bevorsteht und daher alle in den Urlaub oder zu der Verwandtschaft aufbrechen. Da mehr als 50% der Bevölkerung in Kuala Lumpur Chinesen sind, sind sicher auch viele zu ihren Familien nach China geflogen.
2. Es gibt so gut wie keine Roller und es wird dadurch kaum gehupt. Die Menschen hier fahren Auto. Das dürfte am Wohlstand des Landes liegen. Nicht nur die reichen Menschen können sich hier Autos leisten. Daher sieht man hier auch wieder günstige und ältere Autos, aber natürlich auch die schicken Schlitten. In den anderen Ländern fuhr man entweder Roller oder Protzkarre. Da schien die Mittelschicht nicht zu existieren.
Gerade nach HCMC finden wir es hier deshalb super angenehm und können kaum glauben, dass wir noch in Südostasien sind. Geordneter Verkehr, erkennbare Verkehrsregeln, Bürgersteige, auf denen man laufen kann, Mülleimer in regelmäßigen Abständen und daher eine sehr saubere Stadt. Das sind die Dinge, die uns als erstes aufgefallen sind. Wäre das Klima nicht so schwül könnte ich mir sehr gut vorstellen, hier längere Zeit zu verbringen. Dadurch, dass so viele Ethnien zusammen leben, ist die Stadt sehr interessant, man hat eine klasse Restaurantvielfalt und viele neue Dinge zu entdecken. Gleich neben unserem Hostel befindet sich beispielsweise ein Hindu-Tempel, vor dem sich täglich bunt gekleidete Inder mit roten Punkten auf der Stirn, Henna-Tattoos und rot eingefärbten Scheiteln einfinden, um kleine Räucherkegel und Kerzen anzuzünden. Es ist ein ganz anderer Duft als bei den Räucherstäbchen aus den buddhistischen Tempeln und der Tempelbesuch gestaltet sich sehr viel lauter und lebhafter. Es ist wirklich interessant anzusehen, auch wenn ich mich leider garnicht mit den Bräuchen oder dem Körperschmuck der Inder auskenne. Auch die indischen Kioske und Supermärkte durchstöbern wir interessiert, als wären wir in einer anderen Welt gelandet. Vielleicht müssen wir doch Mal nach Indien? Immerhin sind wir inzwischen die größten Fans von indischem Essen.
Nachdem wir unser Viertel erkundet und dem Fernsehturm einen Besuch abgestattet haben, gönnen wir uns in einer gemütlichen Bar ein wohlverdientes Bier vom Fass. Für unsere zwei Bier legen wir hier zwar 8€ auf den Tisch, aber es musste sein. Trotzdem werden wir unseren Alkoholkonsum in Malaysia wohl wieder auf nahezu Null reduzieren. Nach dem Feierabendbierchen geht es zur Walking Street, wo wir uns durch das Essensangebot probieren. Wir schlagen bei Dim Sum und selbstgemachten Mochi zu. Mit unseren mit Erdnuss gefüllten Mochi sitzen wir an einem der Plastiktische, als man hektisch einen Pavillon über uns aufbaut und keine 10 Sekunden später kommt ein tierischer Platzregen runter. Das war gutes Timing! Nach ein paar Minuten hat sich unter unseren Stühlen schon ein kleiner Fluss gebildet und allerhand Kleinkram fließt an uns vorbei. Das erklärt auch, warum es heute so unglaublich schwül war. Der Himmel musste wohl was loswerden. Nach dem Regen setzen wir uns in unserem Hostel auf die Dachterrasse mit Blick auf den beleuchteten Fernsehturm und freuen uns über unseren zweiten Nachtisch: Sticky Rice with Mango <3


Dimsum
Mochi
Unser abendlicher Blick auf den Fernsehturm


Am nächsten Tag steht ein bisschen Sightseeing auf dem Programm. Da unser Hostel kein Frühstück anbietet, kehren wir bei einem gut besuchten Inder ein. Der Laden ist voller Inder, was sicher ein gutes Zeichen ist und unser Essen ist auch sehr lecker und viel! 

Lecker Frühstück und dazu gibt es indischem Chai Tea

Frisch gestärkt geht es zu der ältesten Moschee der Stadt: Masjid Jamek. Am Eingang bekomme ich kostenlos einen Umgang mit Kapuze und so dürfen wir uns die Moschee angucken. Alles ist sehr gepflegt und weiß. Zum Glück sind auch fast keine anderen Touristen da. In der Moschee stehen ein paar Frauen, die unsere Fragen beantworten und uns ein bisschen was zu der Moschee und den Regeln erzählen. Die Menschen hier sprechen übrigens fast alle sehr gutes Englisch. Das macht es wirklich deutlich leichter und es kommt nicht mehr so schnell zu Missverständnissen. Die Muslima sind alle total offen und gucken mich mit meiner Shorts nicht komisch an. Sehr sympathisch und lässt die Religion wieder in einem deutlich positiveren Licht erscheinen.


Nachdem wir uns die Moschee angesehen haben, was übrigens kostenlos war, klappern wir das Regierungsviertel mit den imposanten Verwaltungsgebäuden ab. Wirklich sehr hübsche Gebäude! Besonders die Mischung aus alten Steingebäuden mit runden Kuppeln und spitz zulaufenden Fenstern und modernen Hochhäusern, in denen sich die Sonne spiegelt, macht die Stadt sehr besonders. Am Independence Square findet ein Radrennen statt und zwischendurch veranstaltenden die Sprösslinge der Radfahrer ein Laufrad Rennen. Wirklich zu süß und zum totlachen :-D Wie sie mit Motor-Cross Helmen ausgestattet mit ihren kurzen Beinchen auf dem Laufrad um die Kurve schießen - manche mehr motiviert als andere. Aber natürlich wird auch das letzte Kind bis zum Schluss angefeuert und gefeiert wie ein Sieger.

Da es uns eindeutige zu warm wird, machen wir uns auf den Weg zum botanischen Garten. Eine riesen Parkanlage inkl. größten Freilicht-Vogelpark der Welt, Planetarium, Schmetterlingshaus, Orchideengarten usw. Uns reichen aber schon Schatten und Eis. 

A bit nature in the city

Die nächste Station heißt 3D Museum und wurde unter Anderem wegen der Klimaanlage ausgewählt. Es tut echt gut, sich mal ein paar Stunden in klimatisierten Räumen aufzuhalten xD 

Gott sei Dank konnte er sich noch halten!


Abends besuchen uns Nele und Tim, die wir auf Phu Quoc in Vietnam kennengelernt haben und die auch gerade in KL sind. In unserem Hostel trinken wir uns noch gemütlich ein Chang, bevor es zum Essen in die Stadt geht. Wir verbringen einen sehr schönen Abend, bis wir dann um 3 Uhr totmüde ins Bett fallen. 

Nach 4h ist die Nacht für mich leider schon wieder vorbei. Zum Frühstück zieht es uns wieder zu dem Inder von gestern und danach wechseln wir die Unterkunft. Weil unser Hostel ja so schön günstig war, geht es jetzt für eine Nacht in ein kleines, modernes Apartment mit Infinity Pool im 48 Stock mit Blick auf die Petronas Twintower. Chacka! Nele und Tim haben sich hier für eine Woche eingemietet und wir kommen einfach mal für eine Nacht dazu. Das Highlight des Apartments ist, neben der Regendusche, die Waschmaschine. Hurra! Und zum ersten Mal seit 3 Monaten wird unsere Kleidung sauber. Was zum Henker hat der Laundryservice immer mit unserer Wäsche angestellt? Kleidungsstücke, die seit Monaten braun sind, weil wir damit entweder im Dreck gesessen oder tagelang über staubige Pisten gefahren sich (Laos), sind plötzlich wieder sauber. Und ich wollte die Sachen schon wegschmeißen. Wir sind so begeistert, dass wir uns die Maschine direkt auf den Amazon-Wunschzettel setzen.
Natürlich müssen wir auch den Pool mit der genialen Aussicht austesten und, so wie alle dort, Fotos mit den berühmten Zwillingstürmen im Hintergrund machen. Nele und Tim treffen wir auch wieder und verbringen den restlichen Nachmittag zusammen. Nachts treffen wir uns nochmal am Pool, um auch im Dunkeln Fotos vor der tollen Kulisse zu machen. Wir nutzen den Pool auf jeden Fall voll aus :-D



Abends liegen wir gemütlich auf dem XXL Bett, gucken Serie und snacken uns durch unsere Einkäufe. Praktisch, wenn eine kleine Küche dabei ist. Daher können wir am nächsten Tag auch Müsli und frisches Obst im Bett essen. Mal wieder richtig schön. Da kommt fast Wochenendstimmung auf :D.

Später am Tag treffen wir uns noch mit Nele und Tim bei dem Petronas Towers, schlendern was durch den angrenzenden Park und die Malls. Am frühen Abend trennen sich leider entgültig unsere Wege, da die Beiden nach Singapur weiterreisen und wir am nächsten Tag in den Taman Negara Nationalpark fahren. Aber es war echt schön, dass wir uns in KL noch so oft getroffen haben :)
Wir schnappen uns also ein Grap und fahren zu unserer neuen Unterkunft. Diesmal haben wir ein günstiges Doppelzimmer in Little India gebucht. Da heute der 4. Februar ist und somit Chinese New Year beginnt, ist die halbe Stadt geschlossen und wir haben kaum ein Grap bekommen. Überall sind die Gerstentore vor den Läden heruntergelassen und kaum jemand ist auf den Straßen. Die indischen Restaurants haben ja zum Glück trotzdem auf und wir essen mal wieder sehr gut und lassen uns unsere Lassis schmecken. Und mein heiß geliebtes Motton Biryani <3.
Abgesehen von dem ein oder anderen Feuerwerk bekommen wir von Chinese New Year kaum was mit. Das liegt daran, dass das Fest privat gefeiert wird. Man trifft sich immer bei verschiedenen Familienmitgliedern und eine Woche lang wird jeden Tag gefeiert. 

Die gehören wohl zu einer Parade für Chinese New


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