Traveling44 - Für 4 Monate durch Südostasien
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Ho Chi Minh City - Die größte Stadt Vietnams

Veröffentlicht: 10.02.2019

Nachdem wir eine Woche auf der Insel Phu Quoc entspannt haben, geht es zurück in die Großstadt Ho Chi Minh City, alias Saigon. Vor einer Woche waren wir ja bereits da, allerdings nur an Bahnhof und Flughafen. Mit dem Bus fahren wir eine Stunde in die Stadt und haben es dann zu Fuß nicht mehr weit, bis wir unser Hostel erreichen. Hier ist es dann mal wieder an der Zeit, ein bisschen Geld zu sparen und eine günstigere Unterkunft zu bewohnen als auf Phu Quoc. Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad für 15€. In Hanoi ging es billiger, aber mit dem Preis können wir auch leben.
Den angebrochenen Tag verbringen wir damit, unser Viertel zu erkunden. Wir sind ganz in der Nähe von der Backpacker Partystraße, auf der es jede Menge Ateliers gibt. Dort kann man auch echt schöne und bunte Ölbilder kaufen, aber das mit dem Transport ist halt immer so ein Problem. Schade :( Abends zieht es uns zu einem Foodcourt, den uns die Lady aus dem Hostel empfohlen hat. Dort hat man dann die Qual der Wahl, weil es quasi alles gibt! 


Am nächsten Tag steht bei uns Sightseeing auf dem Programm. Die Haupt-Sehenswürdigkeiten kann man in Saigon alle zu Fuß abklappern, was wir sehr praktisch finden. In das Busnetz könnten wir uns eh nie einfuchsen und da es weder U-Bahn, noch Straßenbahn gibt, herrscht wieder das totale Verkehrschaos. Mir kommt der Verkehr noch chaotischer vor als in Hanoi und daran müssen wir uns erstmal wieder gewöhnen. Roller fahren überall, rot, orange und grün bedeutet alles das gleiche: Fahren! und Fußgängerampeln und Zebrastreifen sind nur hübsche Dekoration. Vielleicht kommt es uns auch nur deshalb anstrengender vor, weil es natürlich deutlich heißer, schwüler und stickiger ist als in Hanoi. 

Er zeigt Mal wieder, was so auf einen Roller passt ... und teilt uns seine persönlichen Vorlieben mit


Wir laufen in Richtung Geschäftsviertel, wo die ganzen modernen Wolkenkratzer und hübsch restaurierten Prachtbauten aus der Kolonialzeit stehen. Luxusgeschäfte wie Prada, Dior und Louis Vuitton reihen sich aneinander und jedes Hochhaus hat seinen eigenen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Hier zeigt Vietnam sich mal von seiner protzigen Seite. Das hat allerdings den großen Vorteil, dass man auf Bürgersteigen auch tatsächlich mal laufen kann und sie nicht zugepflastert sind mit Verkaufsständen, Rollern und Löchern. 

Durian-Verkäufer

Nachdem wir uns im Highlands Café ein leckeres Kaltgetränk zu Gemüte geführt haben, trennen sich unsere Wege für ein paar Stunden. Max möchte sich das War Remnants Museum ansehen und ich vertreibe mir die Zeit in einem Café mit lesen. Bei meinem letzten Besuch eines Kriegsmuseums in Laos wurde mir so übel und ich war den restlichen Tag schlecht gelaunt. Das brauche ich nicht nochmal.
Später gehen wir noch in einen Park und gucken den Vietnamesen beim Sport zu. Das könnte ich wirklich ewig tun xD Sie schlüpfen in ihre schicken Sportklamotten, fahren mit dem Roller zum Stadtpark und ... gehen. Einfach gehen. Man könnte im Alltag natürlich auch einfach den Roller stehen lassen und die 400m zum Obsthändler zu Fuß zurücklegen, aber das ist natürlich ausgeschlossen. Dann fahren sie doch lieber in den Park und schlendern Runde um Runde im Kreis. Natürlich inklusive Schweißband. Herrlich :-D Aber wir durften schon oft feststellen, dass die Asiaten ein anderes Verständnis von Sport haben. Zum Beispiel haben wir gesehen, wie Leute hinter ihrem Laden verschwinden, in kompletter Sportmontur wieder auftauchen, mit ausgestreckten Armen den Oberkörper von links nach rechts drehen, ein paar Mal mit den Armen kreisen und damit ist das Fitnessprogramm beendet. Gut, dass dafür die Flipflops gegen Laufschuhe ausgetauscht wurden. Und diese Beobachtung war kein Einzelfall!

Gym


Am nächsten Tag steht bei uns eine Tour in das Mekong Delta an. Wir werden morgens am Hostel abgeholt und fahren mit ein paar anderen netten Reisenden zum Delta. Zum Glück ist die Gruppe mit 13 Personen recht klein. Häufig sind die Gruppen 40 Mann stark. Am Mekong angekommen geht es aufs Boot, das uns ein bisschen über den Fluss schippert. Wir fahren an schwimmenden Märkten vorbei und unser Guide erzählt uns, dass ganze Familien fest auf diesen Booten leben. Sogar der Unterricht findet auf speziellen Schulbooten statt. Im Moment ist Wassermelonen- und Süßkartoffelsaison. 

Melonenboot. Verkauft wird erst ab 10kg
Schwimmende Märkte

Ein bisschen Kaffeefahrt darf natürlich bei keinem Ausflug fehlen. Daher machen wir Halt bei einer Kokoscandy Factory und entgegen meinen Erwartungen ist es wirklich interessant. Man zeigt uns, wie Reispapier hergestellt wird und wie aus der großen grünen Kokosnuss Wasser, Raspeln, Milch und Öl gewonnen werden. Die Herstellung von Puffreis wird uns ebenfalls demonstriert und natürlich gibt es jede Menge Leckereien zu probieren. Und als Absacker probieren wir aufgesetzten Schlangenschnaps. Tote Schlange und andere komische Tiere in Glas, Fusel drüber, fertig. 

Hier wird Reispapier hergestellt
Cobra-Schnaps


Dann geht es zurück aufs Boot in Richtung Mittagessen. Wir lernen noch, dass der Mekong in dieser Region Flut und Ebbe hat, der Großteil des Reises in dieser Region angebaut wird (Reisschüssel Vietnams) und warum die Boote lustige Augen aufgemalt haben. Nur die Fischerboote nicht.
Nach einem überraschend guten Mittagessen inkl. grauenhafter Karaokeeinlage der betrunken Nachbarn geht es auf kleine Ruderboote, die uns durch schmalere Nebenflüsse schippern. 

Mit dem Ruderboot geht es hier einen schmalen Mekong-Arm entlang
Life Goal: ER wäscht die Wäsche und SIE liegt in der Hängematte


Eine kleine Obstplantage inkl. Musikaufführung gehört auch noch zum Programm. Eigentlich machen wir uns solche Touren immer einen großen Bogen, aber sie war doch interessanter und besser als gedacht. Da wurden wir echt positiv überrascht. Und wir treffen einen alten Bekannten auf Mai Chau (Nordvietnam) wieder. 


Abends ziehen wir noch etwas durch die Stadt, bzw. von Minimarkt zu Minimarkt. Quasi eine klassische Kiosktour und Max beeindruckt einen vietnamesischen Verkäufer, indem er seine Bierflasche mir einer Wasserflasche öffnet. Das war echt zu süß :-D Im 7Eleven kaufen wir zwei Flaschen Bier und sie bieten einem immer an, die Flasche zu öffnen. Allerdings hat er den Flaschenöffner verkröppt und dreht schon ganz verzweifelt den ganzen Tresen auf links. Wir bitten ihn, uns die Wasserflasche hinter sich zu geben und weil ihm das so abwegig erscheint, bietet er uns erst jeden anderen Gegenstand aus der Ecke an. Als Max dann endlich die Wasserflaschei inden Fingern hat und die Bierflasche öffnet, fühle ich mich wie bei einer Zaubervorstellung. Der junge Mann ist hin und weg und es gibt sogar Applaus. Zu geil :-D Ich wette, er hat danach stundenlang geübt.

An unserem letzten Tag in Saigon sind wir unglaublich faul. Wir bleiben auf dem Zimmer, planen die weitere Reise, lesen, Bilder gucken, Blog schreiben. Nur zum Mittag- und Abendessen verlassen wir das Hostel. Da ich im Moment aber total genervt bin von der Großstadt, genieße ich die Ruhe im Zimmer sehr. In der Stadt ist es einfach so laut und wuselig. Man muss sich anschreien, wenn man sich in der Stadt unterhalten will und permanent wird neben einem gehupt. Ich muss mal wieder aufs Land! Wie gut, dass unsere nächste Station Kuala Lumpur ist...
Am 1. Februar stehen wir früh auf, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Man hat uns geraten, drei Stunden vor Abflug da zu sein, da am 4. Februar Tet ist (Chinese New Year) und das ganze Land unterwegs ist, um die Verwandtschaft zu besuchen. Das war ein sehr guter Rat! Die drei Stunden haben wir auch echt gebraucht.
Bye Bye Vietnam

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