TH auf Reisen
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Wir werden zu Kunst- und Weinkennern

Veröffentlicht: 28.01.2020

Nach unserem recht aufregenden Aufstieg auf den Vulkan Villarica hatten wir bei unserem nächsten Stopp Valparaíso mit einem kleinen Örtchen am Meer gerechnet. Hätten wir vorab etwas genauer hingeschaut wäre uns aufgefallen, dass es sich hierbei um eine Stadt recht beachtlicher Größe handelt, in dem das pralle Leben stattfindet. Aufgrund der nicht ganz realistischen Erwartungshaltung waren wir bei unserer Ankunft zunächst nicht so angetan: das Viertel rund um den Busbahnhof wartet schon morgens um 8 Uhr mit massivem Fischgeruch, Dreck, Müll und zwielichtigen Gestalten auf. Auch die Folgen der Aufstände sind überall sichtbar - teilweise sogar noch stärker als in Santiago. Ein paar Stunden später waren wir allerdings total angetan und hatten drei tolle Tage in der Stadt der Hügel am Meer. 

Einen großen Anteil daran hatte unser Hostel, welches ganz besonders in einer alten sanierten Stadtvilla gelegen ist - das wohl größte und schönste Gemeinschaftsbad aller Zeiten war ein echtes Highlight. Ich (Tabea) muss dazu sagen, dass wir schon viel Erfolg bei der Suche nach Unterkünften hatten. In der Regel suchen wir uns Hostels uns buchen dort ein Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad und -küche. Die Abende nutzen wir dann häufiger mal zur entsprechenden Recherche, um uns auch weit weg von zu Hause ein möglichst schönes zu Hause auf Zeit zu suchen.

Valparaíso ist eine echtes Mekka für Künstler und Kunstliebhaber. Es gibt nicht nur unzählige Ateliers und Geschäfte mit selbstgemachten Dingen, sondern auch die Stadt selbst ist ein einziges Kunstwerk. Streetart und vor allem architektonisch spannende und sehr bunte Häuser säumen die verschiedensten Hügel. Auf selbige gelangt man am bequemsten mit den sogenannten Ascensores - quasi Aufzüge am Hang, bei denen eine Gondel abgesenkt und eine zweite entgegengesetzt hinaufgezogen wird. So haben wir jeweils unsere Stadtspaziergänge bereichert. Das Ganze kommt dann noch in Kombination mit tollen Cafés und Restaurants und einer insgesamt sehr entspannten Stimmung daher. Wir fanden das einfach nur super angenehm. Unsere Gastmutter in Pucón hatte uns übrigens vorab gewarnt, dass die Kriminalität in Valparaíso besonders hoch sei und wir am besten gar nicht dorthin fahren sollten. Wir haben daher vorsorglich noch ein wenig besser auf unsere Sachen geachtet, konnten aber nichts besonders bedrohliches feststellen.

Einen halben Tag sind wir dennoch ein wenig aufs Land gefahren, um noch etwas von der chilenischen Weinkultur und dem Anbau im Tal von Casablanca in der Nähe mitzubekommen. Bisher hatten wir nur bei unseren Gasteltern chilenischen Wein zum Abendessen verkosten können. Mit dem öffentlichen Bus und kurzen Taxifahrten begaben wir uns also auf zwei verschiedene Weingüter. Im ersten ließen wir uns erklären, wie in Chiles einzigem Bio-Weingut angebaut wird (sogar Alpacas haben hier einen Anteil). Verkostet haben wir reichlich an beiden Adressen. Kurzum: wir waren bereits am frühen Nachmittag zum zweiten Mal stark angeheitert und somit war es ein gelungener und nun ja....heiterer :) Ausflug.

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