TH auf Reisen
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Kurzer Zwischenstopp in Pucón und ab auf den Vulkan

Veröffentlicht: 24.01.2020

Unser Weg in Richtung Norden führt uns erst einmal wieder zurück nach Pucón. Da die Besteigung des Vulkans Villarica in der vergangenen Woche nicht geklappt hat, haben wir uns dazu entschieden, extra dafür nochmal einen Zwischenstopp einzulegen. Also ging es von Chiloé auf gleichem Weg zurück und wir haben uns nochmal für eine Nacht in dem Hostel eingemietet, in dem wir bereits unseren ersten beiden Nächte in Pucón verbracht haben. In Vorbereitung auf die Tour wurde ein Carboloading von den Guides explizit empfohlen. Das haben wir uns natürlich nicht zwei Mal sagen lassen und so haben wir am Abend unsere eigene kleine Pastaparty veranstaltet und ordentlich Nudeln geschaufelt. Anschließend ging es dann recht schnell ins Bett, da der Wecker am nächsten morgen bereits 5:30 Uhr klingeln sollte.

Am nächsten Morgen sind wir dann also früh raus aus dem Bett, haben uns die bereitgelegten Sachen übergeworfen und los ging es zu unserem Tourenanbieter. Dort haben schon die Guides, die anderen Teilnehmer (insgesamt waren wir 7 „Bergsteiger“) und unsere Kleidung für den Tag auf uns gewartet. Für jeden gab es wasserdichte Wanderschuhe, Jacke, Hose und das benötigte Zubehör wie Rucksack, Steigeisen, Gasmaske etc. Nach einer kurzen Busfahrt sind wir dann am ersten Wegpunkte des Tages angekommen, dem Skilift 😁 Da der Vulkan im chilenischen Winter auch als Skigebiet genutzt wird (es erinnert allerdings eher an tschechische Skigebiete aus den 90ern und vermutlich wurde auch ungefähr seit dieser Zeit nichts mehr an den Liftanlagen gemacht), mussten wir zumindest die ersten 400 Höhenmeter nicht zu Fuß bewältigen, sondern konnten die Landschaft bequem aus dem Lift bewundern. Anschließend begann aber der eigentliche Anstieg mit gut 1.000 HM durch Steine, Schnee und Eis. Bis zur ersten Pause haben unsere Guides erstmal etwas Tempo gemacht, damit wir die noch vor uns liegende Gruppe überholen (generell haben wir alle 30-60 Minuten eine kurze Pause zum Essen und Trinken eingelegt). Anschließend wurden die Steigeisen angelegt, da es jetzt fast ausschließlich auf Schnee und Eis weiter ging und so haben wir uns Stück für Stück den Berg nach oben gearbeitet. Zwischendurch konnten wir immer wieder einen Blick ins Tal werfen und den überragenden Ausblick für einen kurzen Moment genießen. Die letzten ca. 100 HM waren dann wieder eisfrei und so konnten wir die Steigeisen und sogar unsere Rucksäcke ablegen. Dafür kamen dann die Gasmasken zum Einsatz. Oben auf dem Plateau des Vulkans angekommen, kam uns bereits der beißende Schwefel-Geruch entgegen und wir waren froh, dass wir die Gasmasken hatten. Leider konnten man nicht direkt in den Abgrund des Vulkans schauen, die Aktivität ließ sich nur anhand der Rauchentwicklung erahnen. Ansonsten hat man sich oben gefühlt wie auf dem Mond, da dort nichts war außer dem schwarzen Vulkangestein. Auch der Ausblick ins Tal hat für den anstrengenden Aufstieg entschädigt. Hier hat sich das hohe Tempo unserer Guides gelohnt, da wir dadurch die ersten oben waren und die Aussicht in Ruhe genießen konnten. Durch den wolkenlosen Himmel war dazu noch der Blick in alle Richtungen komplett frei. Einzig ein leichter grauer Nebelschleier war von oben zu sehen. Dabei handelt es sich aber wohl nicht um Nebel, sondern um die herüber gewehte Aschewolke aus Australien. Das war schon etwas erschreckend für uns und zeigt wieder einmal, dass alles auf unserem Planeten zusammenhängt und alle Handlungen auch überall anders auf der Welt Folgen haben können. 

Auf dem Weg nach unten mussten wir zum Glück nicht laufen, sondern konnten größtenteils auf kleinen Plastiksitzen in einer Eisrinne nach unten rutschen. Das war nicht nur deutlich schneller als hoch, sondern hat auch noch Spaß gemacht. Am Ende waren wir aber auch froh, wieder im Tal zu sein und die nassen Sachen wieder ausziehen zu können. Wieder in Pucón angekommen konnten wir uns noch etwas im Hostel-Garten ausruhen, haben noch etwas gegessen und am gleichen Abend ging es noch zum Bus zur Weiterfahrt nach Valparaíso. Dazu aber beim nächsten Mal mehr...

Antworten (5)

Marius
Der Lift sieht ja übel aus. Habt ihr extra einen Express Guide gewählt?

Tim
Vor der Tour hieß es noch, dass man die Wahl hätte zwischen laufen und Lift. Am Ende mussten aber alle den Lift nehmen...geht halt dahin mit der Gesellschaft und man ist nichts mehr gewohnt ;-)

Britta
Wow-echt beeindruckend! Aber bloß gut, dass ich den Lift erst hinterher sehe!!! Oh Himmel, sieht ja wirklich etwas bedenklich aus:-(

Folker
Ganz lieben Dank für eure regelmäßigen und super schön zu lesenden Beiträge. Wir freuen uns schon auf den/die nächsten.

Tabea
Ich fand tatsächlich den Lift am harmlosesten. Als wir dann mit den Steigeisen und Eispickel am recht steilen vereisten Hang rumgekraxelt sind dachte ich eher daran was wohl passiert wenn ich jetzt abrutsche...Die Guides haben aber echt gut auf uns aufgepasst! Just arbeite ich am nächsten Artikel, Folker ;)

#volcano#villarica#pucón#echtebergsteiger#aussicht#mondlandung