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05.01.2022 – 16.01.2022: Sint Maarten / Saint Martin

Veröffentlicht: 14.01.2022

Kalender:

05.01.2022 - 16.01.2022
Turquoise Beach Home, St. Martin

05.01.2022
Flug Aruba - St. Martin, Mietwagen

07.01.2022
Rückgabe Mietwagen, Scooter, Ausflug nach Philipsburg, Ostküste, Orient Bay

08.01.2022
Maho beach, Juliana Flughafen

09.01.2022
Ausflug in den Norden, Grand Case, Anse Marcel

11.01.2022
Sentry Hill, Flying Dutchman

13.01.2022
Ostküste, Oyster Pond

Erwähnenswertes:

Die Abreise aus Aruba verlief zuerst holprig. Am Vortag des Flugs machten wir am morgen unsere PCR-Tests, das Resultat sollte uns spätestens gleichentags am Abend per mail zugestellt werden. Unsere mailbox blieb und blieb jedoch leer, sogar noch am Vormittag des Abflugtages. 2 Stunden vor der Abfahrt zum Flughafen wurde es mir dann zu bunt. Ich fuhr mit dem Scooter direkt nochmals zum Testzentrum. Dort angekommen warteten bereits mehrere Personen, die ebenfalls keine Resultate erhalten hatten. Eine jüngere Angestellte checkte im System die Ergebnisse. Zumindest dort waren sie abgelegt, beide zum Glück auch negativ. Ich liess mir die Ergebnisse ausdrucken, per mail haben wie diese übrigens nie erhalten….

Überpünktlich erschien dann in den Aruba beach villas unser Scootervermieter (wirklich ein super Service von Pardo rental!) mit seinem Pickup und lud unsere Koffer ein. Wir fuhren die Scooter zu seinem Standort am Hafen und weiter gings mit dem Pickup zum Flughafen.

Winair ist eine kleine niederländisch - karibische Fluggesellschaft (Flotte 8 Flugzeuge). Beim genaueren Betrachten der ursprünglichen Flugbestätigungen waren diese auf den 1.5.2022 ausgestellt, bei den am Vortag (elektronisch) ausgestellten Boardingunterlagen fand sich dann aber das korrekte Datum (5.1.2022). Offenbar ein Systemfehler, hoffentlich fliegen sie zumindest seriöser, dachte ich für mich. Der Checkin verlief schlussendlich aber doch mehr oder weniger reibungslos.

Vor dem Abfluggate am Reina Beatrix International Airport findet sich draussen ein herziges kleines Restaurant. Wir hatten mittlerweile Hunger, auf dem 3.5 Stunden Flug nach St. Martin wurde zudem weder Essen noch Trinken offeriert. Wir richteten uns gemütlich im Restaurant ein und orderten Croque-Monsieurs und Drinks. Eine gute halbe Stunde vor dem Abflug machten wir uns dann auf den Weg zum Abfluggate. Zuerst mussten wir aber die Sicherheitskontrolle passieren und das dauerte und dauerte. Rund 10 Minuten vor dem planmässigen Abflug erreichten wir endlich das Gate, dort empfing uns ein schon nervös wartender attendant. Wir waren als letzte Passagiere erschienen…

Dann gings schnell, wir wurden zusammen mit den anderen Nachzüglern mit einem Minibus zum Flugzeug gefahren und die kleine Propellermaschine hob mit der uns zu verdankenden kurzen Verspätung gleich ab. Der Flug verlief unspektakulär, wir landeten schlussendlich um 17:30 in St. Martin.

Einreise und Mietwagenübernahme verliefen problemlos. Gegen 19:00 trafen wir in unserer Unterkunft, dem Turquoise Beach Home Appartement ein und wurden dort von Elisa empfangen. Das Appartement hält, was auf den Bildern im Internet versprochen wird. Sogar eine Nespresso Maschine steht in der perfekt ausgestatteten Küche, super. Auf der Terrasse ein Hightech Weber Grill, alles neu. Das Appartement ist entsprechend dem Namen in türkis und weiss eingerichtet, zudem weisser Sandstrand bis zur Terrasse und keine 30 Meter zum grosszügigen Pool. Vom Appartement aus hat man zudem eine sehr schöne Sicht auf Anguilla, die Nachbarinsel St. Martins.

Offenbar steigen hier in St. Martin die Inzidenzen auch wieder stark an. Daher wird der Einlass in die Supermärkte jeweils auf einige wenige Personen beschränkt. Am Tag nach der Ankunft fuhren wir nach Marigot zu einem Super-U und kauften dort die Vorräte für die nächsten 10 Tage ein. Entsprechend mussten auch wir in der Schlange stehen, um reinzukommen. Eine gestylte schrille schwarze Frau im Prada Outfit verlangte lauthals eine Sonderbehandlung. Jedenfalls artete der Streit mit den (zum Glück auch schwarzen) Sicherheitsbeamten so aus, dass wir sogar noch vor der Lady in Black eintreten konnten.

St. Martin ist zweigeteilt: Der Süden ist zu den Niederlanden assoziiert (Sint Maarten), der Norden ist französisches Überseegebiet (Saint Martin). Das Wetter ist etwas kühler als in Aruba, die Tagestemperaturen liegen bei sehr angenehmen 27 – 29 Grad. Die Passatwinde sind dabei nicht so stark wie in Aruba.

Der Hurrikan Irma mit den stärksten je gemessenen Winden zerstörte am 6. September 2017 innert 6 Stunden mehr als 90 Prozent der Gebäude der Insel. Die Spur der Verwüstung ist auch heute noch unübersehbar, zahlreich finden sich zerfallende Bauruinen. Glück im Unglück hatte damals, wer über eine entsprechende Versicherung verfügte, damit wurden wenigstens die materiellen Schäden abgedeckt. Entsprechend passt auch der offizielle Wahlspruch St. Martins: er lautet: „semper progrediens“ (lateinisch für „immer vorwärts“). Nochmals kurz zum Schweizer Wahlspruch („einer für alle, alle für einen“). Wisst ihr, welches Land diesen Spruch sogar ausdrücklich in Artikel 63 seiner Verfassung aufgenommen hat?
Es ist Nordkorea!! Das wurde sicher von Kim Jong Un so initiiert, dank seiner vertieften und wertvollen humanistischen Ausbildung in der Schweiz, der Steinhölzli-Schule in Bern Liebefeld sei Dank….

Die Strände in St. Martin sind beeindruckend und die meisten trotz Hochsaison nur sehr schwach besucht. Maho Beach liegt spektakulär am Flughafen Juliana. Hier können die startenden und landenden Flugzeuge beobachtet werden. Wagemutige stellen sich direkt hinter die Landebahn und lassen sich von der Abluft der Flugzeuge sandstrahlen. Wir beobachteten das Geschehen in einer gemütlichen Bar von der Seite her.

Maho beach

Die Hauptstadt im niederländischen Teil der Insel heisst Philipsburg. Zahlreiche Strandbars säumen die Promenade am Great Bay. Im Hafen laufen die riesigen Kreuzfahrtschiffe ein. Allerdings gelangen die Touristen kaum an die weiter abgelegenen Strände.

Auf den Sentry Hill führt ein Sessellift, ist schon komisch, anstelle von Skischuhen Flipflops an den Füssen zu tragen. Von dort oben aus hat man eine einmalige Aussicht über St. Martin, inklusive den Flughafen Juliana. Wer Lust hat, kann dann anstelle des Sessellifts für den schnellen Abstieg die ZIP-line (flying dutchman) benutzen. Sylvia verzichtete schweren Herzens wegen ihrem Knie, ich verzichtete aus anderen Gründen….

Viele Einheimische St. Martins hausen in sehr baufälligen und heruntergekommenen Unterkünften. Augenfällig sind dabei auch die vielen offenbar arbeitslosen Jugendlichen, einer ihrer Treffpunkte liegt in der Nähe von unserem Appartement. Dort lungern sie tagsüber am Strassenrand herum, Reggae dröhnt aus übergrossen Ghettoblastern. Die meisten haben ein Motorrad, beliebteste Tagesbeschäftigung neben dem Kiffen ist dabei, ohne Helm und auf einem Rad fahrend (Wheelie) die Touristen zu erschrecken oder Strassenrennen abzuhalten, gut so, alles potenzielle Organspender….

Graffiti

Am 13.1.2022 erkundeten wir die Ostküste und kamen unter anderem am Oyster Pond nahe dem Dawn Beach vorbei. Am Hafen standen 2 sympathische Gestalten, sie forderten mich mit Handzeichen auf, ich solle einen Wheelie vorführen. Ich lachte, das überlasse ich definitiv lieber den Einheimischen. Die beiden riefen uns zu sich und so kamen wir mit Will und Fred (aus Lyon) ins Gespräch. Sie sagten, dass sie für eine Agentur arbeiten und schenkten uns zwei Rubbellose, eine Promotion Aktion des Casinos eines nahe gelegenen Hotels. Und siehe da: Ich rubbelte mit den Glücksnummern 777 einen der Haupttreffer der Lotterie (alternativer Gewinn: 500 Dollar in bar, I-Phone 13, I-Pad oder 1 Woche Ferien in Florida), wobei der Preis sich unter dem letzten noch verdeckten Feld befand. Die beiden meinten, wir könnten den Preis sofort im Dawn Beach Club in der Nähe abholen, allerdings müssten wir uns vorher nur noch dieses Hotel ansehen. Naja, es gibt ja Schlimmeres als eine stündige Hotelführung inkl. Gratisdrink mitzumachen. Das „Hotel“ offenbarte sich als architektonische Monstrosität und glich eher einem Krankenhaus. Zudem ist der Grossteil des Hotels in Totalrenovation, Irma hat auch hier ganze Arbeit geleistet. Die bereits renovierten Teile werden als Wohnungen im Timesharing verkauft, wir waren also wieder mal in eine Billigveranstaltung einer aggressiven Werbetruppe geraten. Als erstes wurde uns vorgerechnet, dass alleine die Kosten unserer Präsentation 4‘000 Dollar betragen, die haben aber satte Stundenansätze, dachte ich für mich. Jedenfalls war das Ganze reinste Zeitverschwendung, Kosten der Mitgliedschaft: 32‘000 Euro….

Trotz unseres dankendem Verzichts erhielten wir am Ende aber tatsächlich den Gewinn, natürlich die Ferien in Florida. Allerdings ist die Einlösung an zahlreiche Restriktionen gebunden, so dass wohl kaum je einer dieser „wertvollen“ Gutscheine benutzt werden wird. Ich hab das Ganze dann noch kurz im Internet recherchiert, tatsächlich gewinnt hier jeder die Reise, es geht nur darum, Kundschaft für das Timesharing Modell anzulocken …

Die Zeit auf St. Martin ist im Flug vergangen, Urus (Brotfruchtbäume) haben wir leider auch hier nicht gesichtet. Wir geben nicht auf und setzen dann ab Montag (17.1.22) unsere Suche auf den britischen Jungferninseln fort.

Wir grüssen euch alle.

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