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09.02.2022 – 20.02.2022: Puerto Rico (2)

Veröffentlicht: 18.02.2022

Kalender:

28.01.2022 – 20.02.2022
Salt Life Villa, Humacao, Palmas del Mar

09.02.2022
Playa se Pasa Bien, Contra Viento y Marea Restaurant & Beach Bar

10.02.2022
Abends: La Pescaderia, Palmas del Mar

11.02.2022
San Juan, Playa Se Pasa Bien

12.02.2022
El Yunque National Forest, Puente Roto

14.02.2022
Amasar LLC, Jayuya, Uru Plantage, Lagos dos Bocas, Westküste Porto Rico, Survival Beach, Aguadilla

16.02.2022
Casa Bacardi, Führung durch die Destillerie und Mix-Kurs

17.02.2020
Markt in Humacao, Guayama

20.02.2020
Weiterflug in die dominikanische Republik (Punta Cana)

Erwähnenswertes:

Einer der für uns schönsten Strände Puerto Ricos mit angenehmer Infrastruktur ist der Playa Se Pasa Bien, muss ja auch so sein bei diesem Namen…. Der Strand liegt rund 10 km östlich von San Juan. In der Beach Bar Contra Viento y Marea wird man kulinarisch verwöhnt, einzig das Meer ist hier oft ziemlich aufgewühlt und aufgrund der starken Strömungen ist das Baden insbesondere für kleinere Kinder nicht empfehlenswert. Rund drei Kilometer westlich des Strandes Playa Se Pasa Bien ist in einer Bucht ein sehr geschützt gelegener und ebenfalls sehr ansprechender Strand (Playa Vacía Talega) zu finden, wobei es hier leider kein Restaurant gibt.

Der tropische Regenwald El Yunque National Forest liegt im Nordosten Puerto Ricos. Kaum waren wir im Park angekommen, fing es schon an zu regnen (nomen est omen). Luftwurzeln, Lianen und Bambusdickichte prägen die gebirgige Landschaft. Die Blätter aller Pflanzen sind überdimensional gross, wir haben noch nie so riesige Farnfächer gesehen. Zahlreiche Flüsse durchqueren den Park, hier vergnügen sich Einheimische als auch Touristen gleichermassen bei und unter den Wasserfällen. Die Vegetation ist hier ähnlich wie in Tahiti und damit viel üppiger als auf den anderen karibischen Inseln, die wir besucht haben.

Die im Landesinneren wohnenden Puerto-Ricaner legen eindeutig mehr Wert auf eine saubere Umgebung als jene in der Küstenregion. In den Vorgärten vieler Einfamilienhäuser wachsen auch regelmässig Urus, offenbar findet die Brotfrucht hier Anklang als Nahrungsmittel. Wir dachten, so ein prächtiger Uru würde doch auch gut in unseren Garten in Liebefeld passen. An einer abgelegenen Stelle am Strassenrand wurden wir fündig und ernteten unsere erste Brotfrucht. Nicht alle Brotfrüchte haben im Inneren Samen, auch unsere hatte leider keine. Wir haben dann im Internet recherchiert und eine Plantage ausfindig gemacht, die auf die Verarbeitung von Brotfrüchten spezialisiert ist. Der Betrieb heisst Amasar LLC und liegt mitten im Zentrum Puerto Ricos in Jayuya. Toll dachten wir, dort sollten wir sicherlich Uru- Samen bekommen und da wir ohnehin einen Tag an der Westküste Puerto Ricos verbringen wollten, konnten wir beides idealerweise gleich miteinander verbinden.

Unser Tagestrip Richtung Westen Puerto Ricos startete am Valentinstag morgens um Neun; wir kamen zügig voran. Um 11:30 erreichten wir bereits die Amasar Plantage. Doch welche Enttäuschung: Die Plantage war geschlossen und niemand anwesend. Wir sahen zwar auch hier viele kleinere Urus, die aber noch keine Früchte trugen. Na ja, ein Versuch war‘s zumindest Wert.

Nach dem Plantagenfrust ging es weiter Richtung Westküste. Wir kamen an dem imposanten Stausee Lagos dos Bocas vorbei. Zum Glück hatten wir bei der Fahrt über die Staumauer keinen Gegenverkehr, Fahrzeuge können hier aufgrund der engen Verhältnisse nicht kreuzen.

Gegen 14:00 Uhr erreichten wir die Nordwestküste Puerto Ricos. Hier fanden wir langgezogene Strände, die an Westend auf den BVI erinnern. In der Nähe der ehemaligen Ramey Air Force Base, die heute von US-Kriegsveteranen als Altersresidenz benutzt wird, haben wir etwas Kleines gegessen und uns danach auf den Weg zum Survival Beach gemacht. Offenbar hatten hier früher entsprechende Übungen der US Soldaten stattgefunden.

Nach dem Besuch von Aguadilla an der Westküste machten wir uns wieder auf den Heimweg nach Palmas del Mar, dort trafen wir um 20:00 Uhr nach 11 Stunden und gefahrenen 450 km wieder ein. Gegen Ende kamen wir wieder mal in einen Stau (wie so oft hier), die Fahrweise der Puerto-Ricaner ist dabei fürchterlich: Sie drängeln auf imaginären Fahrstreifen an einem vorbei und benutzen sogar den Pannenstreifen zum Überholen. Selten sieht man noch ein Auto, das nicht verbeult ist, auf einen Kratzer mehr oder weniger kommt’s dann wohl auch nicht an.

Am Flughafen bei der Wagenübergabe wurden wir nach unserer Unterkunft gefragt. Als wir Palmas del Mar erwähnten, kam der AVIS-Angestellte ins Schwärmen. Er sei auch mal dort gewesen und habe im Restaurant „La Pescaderia“ den besten Fisch seines Lebens gegessen. Bei so viel Lob mussten wir dieses Restaurant dann natürlich auch ausprobieren. Sylvia freute sich besonders, da sie liebend gerne frisch grillierten Fisch geniesst. Was dann aber serviert wurde, war ernüchternd: So wurde der catch of the day im heissen Frittieröl vergewaltigt, dazu kam eine für die Ewigkeit konservierte Billigsauce aus der Einwegflasche. Als Geschirr wurden vorab Plastikgabeln und -messer aufgetischt, erst auf Nachfrage erhielten wir normales Besteck. Fazit des Abends: Einzig die Preise liegen in der Pescaderia im Topsegment, mehr nicht.

Nicht entgehen lassen konnten wir uns natürlich den Besuch der weltgrössten Bacardi Destillerie in San Juan. Hier in Puerto Rico werden rund 85 Prozent aller Bacardi Flaschen hergestellt, das tägliche Produktionsvolumen beträgt 135‘000 Liter. Wir buchten für den 16.02.2022 eine Besichtigung des Unternehmens mit anschliessendem Kurs für die Zubereitung von Drinks. Die Tour war eindrücklich. Will, unser puerto-ricanischer Guide, erklärte vorab herumzappelnd und hektisch in gebrochenem Englisch die Geschichte von Bacardi. Das Sujet der Fledermaus auf jeder Bacardi Flasche wurde übrigens von den Firmengründern bewusst gewählt: So nisteten offenbar in der ersten gegründeten Destillerie im Dachstock Fledermäuse. Da Fledermäuse hier in Puerto Rico als Glücksbringer gelten, fiel die Wahl auf dieses Sujet.

Nachdem Will mit uns dann die erste Degurunde beendet hatte, wurde auch er etwas ruhiger. Nach der Führung mixte jeder von uns unter seiner Leitung Mojitos und Pina Coladas (hier wichtig: Kokoscreme und nicht Kokosmilch verwenden). Unsere Drinks waren vorzüglich, ich habe allerdings nur ganz wenig probiert wegen der Rückfahrt nach Palmas del Mar. Im Giftshop konnte man sich dann abschliessend und bei Bedarf mit den üblichen Bacardi Accessoires eindecken.

Die immer noch fehlenden Brotfruchtsamen führten uns in der letzten Woche auf den Gemüse-Tagesmarkt in Humacao. Der Tagesmarkt entpuppte als ein einzelner Gemüsestand, mehr nicht. Nachdem wir dem geschäftstüchtigen Standinhaber unser Anliegen mitgeteilt hatten, durchwühlte er nuschelnd unter dem Stand eine Tasche und präsentierte uns ganz stolz ein Samensäckchen. Es war jedoch auf den ersten Blick zu erkennen, dass es sich dabei um Pinienkerne oder ähnliches handelte. Wir verzichteten dankend und machten uns auf den Weg nach Guayama, diese Stadt hatten wir bis anhin noch nicht besucht. Auf dem Weg dorthin kam dann die ultimative Idee: Ein Gartenzentrum. Auf Google maps war schnell eines gefunden, es lag auf unserem Weg. Dort angekommen fanden wir zwar wahrhaftig Stecklinge des Brotfruchtbaums aber leider keine Samen, die Stecklinge würden den Flug zurück in die Schweiz kaum überleben, also verzichteten wir schweren Herzens und beendeten unser Uru-Projekt. Ich habe zudem gelesen, dass Gärtnereien in der Schweiz teilweise Brotfruchtbäume anbieten, da werden wir einen nach unserer Rückkehr direkt dort beziehen, ist ja auch einfacher…

Am Sonntag (20.02.2022) brechen wir bereits zur letzten Etappe unserer Reise auf. Wir fliegen wie zu Beginn (letzten August) wiederum in die dominikanische Republik. Von dort aus bestehen weitaus die besten Rückflugmöglichkeiten in die Schweiz.

See you soon.

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