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20.12.2021 - 04.01.2022: Aruba (3)

Veröffentlicht: 03.01.2022


Kalender:

20.12.2021 – 04.01.2022
Aruba beach villas, Inselausflüge, Geburtstag, Weihnachten, Silvester

Erwähnenswertes:

Sylvia hat die perfekte Geburtstagsüberraschung organisiert: Für diesen Tag charterte sie die Motoryacht „Melina“ zum Hochseefischen. So standen wir am 22.12.2021 bereits um 6 Uhr auf, um 7 Uhr trafen wir beim fishermans pier Hadicurari auf Captain Rocky und Junior, die Crew der Melina. Junior ist ein kleiner drahtiger und wortkarger Seebär. Junior und ich als Senior, das passt ja perfekt zusammen, dachte ich für mich. Junior hat allerdings schon 63 Jahre auf dem Buckel, ich konnte damit auch die Seniorenrolle für einmal weitergeben…

Insgesamt legten wir 4 Angelruten mit riesigen Ködern aus: der ehrgeizige Junior klatschte nach einer Stunde ohne Fang immer nervöser in die Hände und pfiff dabei, als wolle er Poseidon persönlich heraufbeschwören und um einen Fang bitten. Gleichzeitig klopfte er unablässig auf die Bordkante der Melina. Offenbar hats genützt: Nach etwas mehr als einer Stunde kam Hektik auf der Melina auf: Der erste Barracuda biss an, ich drehte und drehte die nicht endend wollende Angelschnur auf und bekam dabei bereits einen leichten Krampf im Oberarm. (Manolin) Junior half mir dann zum Glück dabei, den Fang an Bord zu nehmen (er hatte sogar Platz auf der Melina); also doch noch etwas Hemingway Feeling. Der zweite Barracuda folgte knapp nach einer weiteren Stunde, danach wurde auch Junior entspannter, zumal der Tag für ihn nun als erfolgreich abgebucht werden konnte.

Insgesamt kurvten wir 4 Stunden beim California Lighthouse in der immer rauer werdenden See. Die tuckernden sonoren Dieselmotoren der Melina und der starke Wellengang ermüdeten uns zunehmend. Wir kreuzten auch weitere Fischerboote. Per Handzeichen verständigte sich Junior mit den anderen Skippern, wo gerade die Spots mit den besten Fangaussichten und wie viele Fische jeweils bereits gefangen worden waren. Bei uns blieb es bei den beiden gefangenen Barracudas.

Gegen 11 Uhr legten wir wieder am Fisherman Pier an. Junior zerlegte fachmännisch einen der beiden Barracudas und überreichte uns die zarten Filets, den Rest übernahmen die bereits aufgeregt wartenden Pelikane. Wir brachten die Filets direkt zum Restaurant neben dem Pier, der Fang wurde uns dann gleichentags am Abend köstlich zubereitet. Ein unvergessliches Erlebnis zum 60. Geburtstag!

Über die Festtage sind in den Aruba beach villas einige weitere Gäste angekommen, aber auch jetzt sind die Appartements maximal zu 50 Prozent belegt. Wir haben hier Ken und Mary kennengelernt, ein sehr sympathisches amerikanisches Paar aus Cincinnati, Ohio. Auf das neue Jahr haben Sylvia und ich vorsichtshalber bereits nach Schweizer Zeit angestossen. Wir haben es dann aber doch länger ausgehalten und zusammen mit Mary und Ken auf deren Terrasse das neue Jahr eingeläutet. Neujahr haben wir vier am Strand vor den Appartements gechillt und den wenigen fitten Kitesurfern zugeschaut.

Am 29.12.2021 haben wir einen ATV gemietet. Geplant hatten wir, damit den Arikok National Park zu erkunden. Im Park sind aber seit 2 Jahren weder Scooter noch ATV’s oder Quads mehr zugelassen, einzig Autos dürfen noch rein. Wir fanden eine super Alternative: Vom California Lighthouse führt eine Sandstrasse entlang der ganzen Küste bis zur natural bridge. Von dort aus Richtung Süden wird’s dann sehr steil: wir holperten über unebene Berghänge und hatten mehrfach Angst, dass unser ATV kippt. Eine Gelände-KTM resignierte und drehte um, ein grosser Jeep blieb ebenfalls stecken.

Wir waren jedenfalls äusserst froh, als wir nach einer guten Stunde wieder auf besser befahrbaren Strassen im Süden Arubas ankamen. Unser Mittagessen im Zeerover in Savaneta war köstlich. Hier wird als einziges Menu der Fang des Tages zubereitet, dazu gibt’s noch Shrimps. Wenn der Tagesfang aufgebraucht ist, schliesst das Restaurant...

San Nicolas ist die zweitgrösste Stadt Arubas. Eine riesige seit 2012 stillgelegte Raffinerieanlage dominiert das Stadtbild. Während des zweiten Weltkriegs kam es hier am 16. Februar 1942 durch die Achsenmächte zum ersten Beschuss Amerikas. Auftrag war es, die Brennstoffproduktion zu unterbrechen. Die deutschen und italienischen U-Boote versenkten dabei offenbar erfolgreich einige Handelsfrachter mit Torpedos, für die Tanklager an Land waren die Luftgeschosse aber zu schwach.

An der Zufahrt zum Seroe Colorado steht unübersehbar ein riesiger roter Anker, eines der wohl am meisten fotografierten Sujets Arubas. Der Anker hat ein beeindruckendes Gewicht von 22 Tonnen und wurde offenbar in Deutschland gefertigt. Auf der Gedenktafel wird der Anker allen Seemännern gewidmet.

Für Aruba hatten wir bewusst unseren Aufenthalt über die Feiertage hinaus gebucht, wir wollten unnötiges Reisen über diese Tage vermeiden, da dann so viele Leute unterwegs sind und die Preise für Unterkünfte erfahrungsgemäss kurzfristig immer teurer werden. Die richtige Entscheidung, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flugstornierungen aufgrund von Omikron. Wie bereits befürchtet, explodieren hier in Aruba unterdessen die Covid Fallzahlen, die 7-Tage Inzidenz liegt aktuell (31.12.) bei beängstigenden 2‘383 Fällen. Die Regierung Arubas hat daher Massnahmen getroffen: Mehreren der schwimmenden Brutkästen wurde die Einreise verweigert und ab 19:00 dürfen die Strände offenbar nicht mehr betreten werden.

Für unsere Weiterreise machten wir uns kundig, welche Direktflüge von Aruba aus starten. Das Angebot ist leider nicht riesig: So werden neben Curaçao und Bonair vor allem Destinationen in den USA und in Kolumbien (Bogota) angeflogen, das reizte uns aber nicht so sehr. Schliesslich wurden wir doch noch fündig: Von Aruba aus gibt es einen Flug (mit Zwischenlandung in Curaçao) nach Sint Maarten (bzw. der französische Teil: St. Martin). Unser Appartement direkt am Strand (natürlich bei Airbnb gebucht…) sieht vielversprechend aus, wir sind gespannt; am 5.1.2022 geht’s los.

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