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Mexikos Seele

Veröffentlicht: 23.06.2017

Futterstände in Mahahual. Alles durchzuprobieren, ist mehr ein finanzielles, als ein gesundheitliches Risiko. Mexikos Küche ist meist qualitativ gut. Gekochtes oder gebratenes Fleisch oder am Meer immer frischer Fisch und Meeresfrüchte. Auch probierenswert: Kaktus.

Ich möchte dieses Kapitel nochmals der Kultur widmen und warum ich mich schon nach kurzer Zeit in dieses Land verliebt habe. 
Angefangen beim mexikanischen Volk, wenn man dann trotz der regionalen kultrellen Unterschiede so pauschal von einem Volk sprechen kann. 

Tequila ist nicht, wie oft gedacht, das Nationalgetränk, sondern Mezcal, ähnlich wie Tequila. Oder wer s ekliger mag... Michelada....der mexikanische Bloody Mary mit Bier. Man sagt er hilft bei Kater. Falsch!!!

Wie beschreibt man den Mexikaner als solchen. Ein kleiner Ausflug in meine eigens durchgeführte und daher wenig representative Völkerkunde: Der durchschnittliche Mexikaner ist dementsprechend von kleiner Grösse, eher rundlich gebaut (rein statistisch sind die Mexikaner das dickste Volk der Welt), spricht ein eher etwas schnelles Spanisch, was gerade für mich als nicht schnellster Schweizer schwierig zu verstehen ist. 
Typisches mexikanisches Streetfood (Palapas) gibts günstig und schmeckt gut, aber ein trainierter Magen ist ein "nice to have". Tacos, Tortas (Sandwich mit reichhaltiger Fleischfüllung), elotes (Maiskolben) oder pollo al carbon (Ein ganzes Huhn vom Grill mit Reis und Spaghetti in kleinen süssen Plastikbeutelchen, Sauce und Tortillas für ca. 5 Dollar) und vieles mehr

Mexikaner und Sport ist so in etwa, wie die Schweizer und die Flüchtlingsthematik. Es ist anstrengend und aufwändig und darum mag man es nicht. Dementsprechend sterben die meisten Mexikaner nicht am medial aufgeblasenen Drogenkrieg, sondern unspektakulär an Diabetes oder Bluthochdruck. 
Sterben in Mexiko geht auch im Strassenverkehr. Selbst der kurze Weg zum Supermarkt ist gefährlicher, als in der dunkelsten Ecke in Mexiko Stadt Bier zu kaufen. Die Diskussion in der Schweiz über mehr Fahrradwege erscheint in Anbetracht dessen, dass Mexiko keine Fussgängerstreifen kennt und Ampeln eher die Ausnahme als die Regel darstellen, fast schon lächerlich.
Selbst auf kurzen Fahrten werden Snacks angeboten. Entweder die Verkäufer kommen direkt in den Bus oder aber es gibt kleine Kioske direkt drin. Bspw. auf der Fähre nach Isla Mujeres. (Nicht die teure Tourifähre, sondern die Autofähre in Punto Sam) 

Busfahren in Mexiko ist in etwa so gefährlich wie ohne Schwimmweste auf eine Wildwasserfahrt zu gehen. Mexikaner machen keine Fürerscheinprüfung, sondern kaufen sich den Führerschein .

Apropos gefährlich. Noch was Statistisches für alle die glauben der Drogenkrieg im Norden sei gefährlich. Gefährlich lebt, wer sich in Mexiko verliebt. Denn von 10 Morden in dieser Gegend sind 9 Beziehungstaten, heisst Täter und Opfer kannten sich bereits vor der Tat. Das häufigste Motiv: Liebe und Eifersucht. 

Und damit wären wir auch schon bei den typisch mexikanischen Eigenschaften. Mexikaner lieben die Liebe. Selbst 2 Jahre verheiratet zu sein, was der Schweizer Mann durchaus sogar einfach mal vergessen kann, ist für den mexikanischen Mann schon Grund genug ein ganzes Lokal lautstarkt darüber zu informieren. Ein romatisches Dinner bei Schweizern charakterisiert sich durch gute Gespräche mit vorsichtigem liebevollen kleinen Berührungen. Mexikaner knutschen wie Teenager in den wilden Tagen und verschwinden nach 5 Minuten in dunklen Ecken. 

Mexikanische Lieder haben meist zwei Themengebiete: Party und Herzschmerz. Seit 2 Jahren bietet übrigens, so wie mir ein Mexikaner selbst erzählt hat, die mexikanische Regierung kostenlose Sterilisierung für Mann und Frau an, um der hohen Geburtenrate in einkommensschwachen Familien entgegenzuwirken. Sozialhilfe, wie wir sie kennen, gibt es in Mexiko nicht. Einzige Hilfe kommt entweder direkt mit Regierungsdekreten oder aber durch Hilfe von Freiwilligen und nicht zuletzt dem starken Familienverbund. 

Wer braucht Mariachibands, wenn der mexikanische Kellner auch gleich Entertainer ist. Mexikaner lieben alles was Show ist. Umso lauter, schräger und meist auch betrunkener, desto besser.


Am Offensichtlichsten wird der Familienzusammenhalt in Restaurants an Sonntagen. Da wundert sich der schweizer Tourist mal kurz, dass dreißig Mexikaner, von Kind bis Grossmutter, an einem grossen Tisch zusammen mit der Mariachiband lauthals mitsingen und dazu im Minutentakt neue Bierflaschen auf den Tisch beordern. 

Und zuletzt:  Mexikaner sind hilfsbereit. Zumindest bei Frauen. 
Der charmante mexikanische Gentleman - Taxifahrer, welcher meiner weiblichen Begleitung freundlich und vosichtig den Rucksack aus dem Kofferaum nimmt und dann meinen....drin lässt und mit wachsamem Auge zusieht, wie ich ihn herauswuchte, und Anweisungen gibt, damit ich ja keinen Kratzer in sein Taxi mache. Nett. Danke auch.... 

Aber genau darum liebe ich Mexiko!!!
Das Gefühl, sofort willkommen zu sein, auch wenn manchmal erst beim zweiten mal Taxifahren. Die spürbare Leidenschaft, das Gefühl vermittel zu bekommen, dass das ganze Leben eine einzige Fiesta ist, Alles hat eine gewisse humorvolle Selbstironie, zum Beispiel wenn die Verkäuferin im Laden mich gekonnt solange ignoriert, bis sie ihren Schokoriegel ausgepackt und reingebissen hat, und mich dann schmatzend fragt, ob ich es nicht kleiner habe.

 Die Frau in der Unterkunft, die sich so sehr über unsere Schokolade gefreut hat und fragte, ob wir noch mehr zum Verkauf dabei hätten, in der Hoffnung, dass wir sie ihr einfach schenken, oder die Kleiderverkäuferin, die uns permanent verfolgt hat, damit sie nicht den Moment verpasst, wenn wir die passende Hose zum Tshirt suchen.

Und natürlich die atemberaubende Küste und die Inseln.
Aussicht von unserem Hostel zur eigenen Strandbar.
Alter Leuchtturm auf der Isla Mujeres

Playa del norte auf der Isla Mujeres. Der karibischste Strand auf der Insel, sagt man.

Schnorcheln 300 Meter neben dem Touristenresort. Günstiger und dasselbe zu sehn.

Architektonisch kein Meisterstück aber farblich abgestimmt.

Kunst an der Küste. Mit Zoomfunktion spart man sich auch den für Touristen angesetzten Eintritt.







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