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#32: Gucken wo der Pfeffer wächst

Veröffentlicht: 17.02.2020

16.02.2020

Heute wollen wir mal nachsehen, ob in Kampot überhaupt wirklich Pfeffer wächst. Dazu fahren wir zu der größten Pfefferfarm in der Region und machen eine kostenlose (!) Führung mit anschließender Pfeffer-Verkostung.

Nach dem Frühstück in einem Lokal um die Ecke, gehen wir zum Infocenter der Plantage in der Stadt und buchen dort ein Tuk Tuk für die Hin- und Rückfahrt. Auf dem Hinweg wollen wir dabei noch einen Stopp an den örtlichen Salzfeldern sowie dem Secret Lake machen. Im Infocenter können wir auch noch ein Pfeffermuseum besuchen, wo wir unter anderem alte Pfefferstreuer und Pfefferdosen bestaunen können.

Um 12 Uhr werden wir dann von einem relativ gut Englisch sprechenden Tuk Tuk Fahrer am Hostel abgeholt. Die Fahrt ist sehr "gemächlich", und wir werden auf der Schnellstraße von einigen Autos und LKWs unter lautem Gehupe überholt. Nach ca. 15 minütiger Fahrt kommen wir am Salzfeld an und der Fahrer erklärt uns einiges über das Ernten und die Arbeitsbedingungen dort. Die Arbeiter dort verdienen in den 2-3 Stunden, welche sie zum Abernten eines Salzfeldes in der prallen Sonne brauchen, gerade einmal 5 $. Der Salzanbau in der Region gehe aber zurück, weil es anderswo (noch) günstiger sei, Salz anzubauen. In den letzten Jahren seien die Salz-Anbauflächen dadurch deutlich weniger geworden. Das Salz wird durch das Verdunsten von Salzwasser gewonnen. Dabei wird das Wasser sehr heiß, was wir auch merken als wir unsere unbedarften europäischen Finger hinein stecken. Die entstehenden Salzkristalle bilden sehr interessante, erbsengroße Formen, mit scheinbar schnur geraden Kanten und rechten Winkeln. Sehr interessant.

Wir fahren nach ca. einer Viertelstunde weiter, diesmal über Stock und Stein eines Feldweges quer durch die Pampa. Unterwegs können wir das Hinterland, fernab der Landstraße, und die Häuser und Menschen in ihren sehr einfachen Lebensbedingungen im Vorbeifahren sehen. Zu fast jedem Haus gehört ein halbes Dutzend Hühner und ein oder zwei Kühe. Man merkt dabei deutlich, wie groß die Unterschiede im Wohlstand hier und zu Hause tatsächlich sind. Unser Fahrer zeigt uns auch viele Felder unterwegs, wo zum Beispiel Erdnüsse angepflanzt werden. Er erzählt uns, dass er auch selber ein Reis- und Gemüse-Farmer ist. 

Nach 20 min kommen wir am Secret Lake an. Der Secret Lake ist ein Stausee, der vom Pol Pot-Regime unter dem Verlust von vielen Menschenleben zur Speicherung von Wasser für die Landwirtschaft errichtet wurde. Diesen Zweck erfüllt er heute noch. Unser Fahrer erzählt uns, dass der Damm vor Kurzem gebrochen ist und das Land dahinter bis einige Kilometer weit bis zur Hüfte unter Wasser stand.

Wir fahren schließlich weiter und kommen nach weiteren 10 min Fahrt an der Pfefferplantage La Plantation an. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 33 °C ist es mollig warm. Die Plantage verknüpft nach eigenen Aussagen den Pfefferanbau mit einem sozialen Projekt und wird von einem europäischen Pärchen finanziert. Nachdem wir ein bisschen in dem Willkommens-Haus gewartet haben, werden wir und ein Italiener von einem französischen Führer (er spricht jedoch Englisch) in unserem Alter durch die Plantage geführt. Bei dem ca. halbstündigen Rundgang werden uns einige Plantage von Pfeffer, Drachenfrucht, Ananas, Zitronengras, Bananen und vielem mehr gezeigt. Wir haben unter anderem gelernt, dass alle vier Pfefferfarben (grün, schwart, rot, weiß) von ein und der selben Pfefferrebe kommen können. Denn: grün ist der ganz frische Pfeffer, der schwarze ist der getrocknete grüne, rot ist der Pfeffer der viel Sonne abbekommen hat und der weiße ist der gepellte rote Pfeffer. Auch interessant: Jedes einzelne Pfefferkorn wird mit einer Pinzette von Hand auf seine Güte betrachtet.

Nach der Führung gehen wir wieder ins Willkommens-Haus und starten mit der Pfefferverkostung. Wir probieren verschiedene Pfeffersorten und Mischungen des berühmten Kampot-Pfeffers. Besonders der grüne und schwarze, luftgetrocknete Pfeffer kommt bei uns gut an. Zusätzlich sind im Programm aber auch verschiedene geräucherte Pfeffermischungen.

Anschließend nutzen wir die Gelegenheit, und gönnen uns ein Vanille-Eis mit rotem Pfeffer. Die Kombination ist tatsächlich sehr lecker! Am frühen Abend machen wir uns wieder auf den Heimweg. Während des ganzen Besuches der Plantage hat unser Tuk Tuk Fahrer im sogenannten Fahrerhaus auf uns gewartet. Auf dem Heimweg erzählt der Fahrer uns an verschiedenen Gelegenheiten etwas über die Felder und zeigt uns auf der Durchfahrt sein Heimatdorf. Die Fahrt mit dem Tuk Tuk über die Feldwege ist einerseits ein cooles Erlebnis, andererseits aber auch eine relativ langsame, aber dafür extrem staubige und wackelige Angelegenheit. Besonders wenn wir von einem LKW überholt werden.

Nach der Ankunft an unserem Hostel lehnen wir deswegen, und weil sein Angebot doppelt so teuer ist, wie unser geplanter Transfer per Minivan, sein Angebot ab, uns morgen nach Kep zu fahren. Nachdem wir im Badezimmer erst einmal eine streunende Eidechse gefangen und in die Natur entlassen haben, haben wir uns die rund siebzehn Kilo Staub vom Körper geduscht. Danach setzen wir uns mit einem kühlen Angkor auf den Balkon und genießen, zusammen mit einem kanadischen Geologen, den Sonnenuntergang. 

Nach dem Abendessen gehts dann auch schon wieder irgendwann ins Bett. Morgen endet unser Aufenthalt in Kampot und wir machen uns auf den rund 30 minütigen Weg in das Fischerdorf Kep.

Antworten (4)

Ursula
Wie sieht denn eine Pfefferverkostung aus?

Ursula
Kampot gefiel mir bis jetzt irgendwie besonders gut.🙂

Linda
Das war ja wirklich ein super Ausflug! Und klassse dass euer Fahrer so viel erzählen könnte. Perfekt :)

Martin
Wie eine Pfefferverkostung aussieht? Man bekommt Pfefferkörnern oder gemahlenen Pfeffer und isst ihn ;) Ja, Kampot hat uns auch gut gefallen!

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