Vancouver B.C. (26.10. - 2.11.18)

Nach der langen Reise steigen wir, eine Stunde früher als geplant, leicht gerädert in Vancouver aus dem Bus.

Für den Samstag war trockenes Wetter angesagt, also Outdoor Stuff first. Der Stanley Park, ein Klassiker ist immer ein Besuch wert. Die Stadtsicht vom Vancouver Seawall ist toll, der Leuchtturm am Brockton Point und der kleine Totem Park sind sehr beliebte Foto Sujets. Die Lions Gate Bridge wurde von der Familie Guinness (Brauereien) 1938 erbaut um Zugang zu ihren Gebieten in West Vancouver zu erhalten. 1955 wurde das Eigentum auf die Provinz B.C. übertragen (die Brückengebühr wurde dann 1963 doch noch abgeschafft ;-)).

Beim ersten Versuch über die Hängebrücke im Lynn Valley zu spazieren hat starker Regen eingesetzt. Nach einem Cappuccino bliesen wir zum Rückzug, es sah nicht nach Besserung aus. Beim zweiten Versuch war es dann trocken. Unglaublich wie nahe der Stadt der Regenwald zu erleben ist. Die Rückfahrt bietet schöne Bilder der Skyline Vancouvers vom Lonsdale Market und aus dem Sea Bus, der die beiden Ufer des Hafens miteinander verbindet. Von der Waterfront ist es ein Katzensprung hinüber nach "Gastown", dem historischen Teil der Stadt. Kopfsteinpflaster, Shops Bars und Restaurants prägen den schönen Stadtteil. Die "dampfbetriebene" Uhr produziert Dampf für die Show, sie funktioniert elektrisch ist aber immer noch schön anzuschauen. Selfie-Queens und "ganz knallharte" Jungs mit weissen Nikes schmeissen sich davor in Pose. So gesehen ist der Name "Steam-Clock" immer noch treffend.

Neben den Wetterkapriolen gab es auch kleine Hickups bei unserer Planung. Der Besuch des Museum of Anthropology (MOA) endete am Empfang des Museums. Seit Mitte Oktober ist das MOA jeweils am Montag geschlossen. Auch hier hatten wir beim zweiten Besuch mehr Erfolg. Eine engagierte Dame brachte uns die Exponate kompetent und auf eine lebendige Art näher. Das Museum ist nicht nur auf die Konservierung von Artefakten und die Bewahrung von Traditionen sondern auch auf die laufende Entwicklung der First Nation Kultur im Nord-Pazifischen Raum ausgerichtet.

Die Haida welche hauptsächlich nördlich von Vancouver Island leben prägen die momentane Ausstellung stark. Spannend zu sehen, wie sie die "Western Red Cedar" (Riesen Thuja aus der Familie der Zypressengewächse), auch Riesen Lebensbaum genannt wird für ihr Leben nutzen. Häuser, Kanus, Holzkisten (die gefaltet und an einer Seite vernäht werden), Totem-Pfählen, Kopfschmuck, verschiedenste Werkzeuge Speere und Instrumente sind nur einige Beispiele.

Bill Reid's moderne Interpretation der Schöpfungsgeschichte der Haida ist ein Beispiel dafür wie sich diese alte Kultur, nach langer aggressiver Verdrängung durch die Siedler und ihre Nachfahren, nicht nur erholt sondern entwickelt.

Am Mittwoch sehen wir uns das NHL-Spiel zwischen den Vancouver Canucks und den Chicago Blackhawks an. Die Perspektive hinter der "Kühlbox" (Strafbank) ist cool, es ist schwieriger die taktischen Finessen zu sehen aber Geschwindigkeit und Wucht sind eindrücklich. Dass die Canucks 4:2 gewinnen ist natürlich top.

Isabel und Heinz, unsere Gastgeber in Vancouver, machen unseren Aufenthalt zu einem ganz besonderen Erlebnis. Bei vielen interessanten Gesprächen mit Isabel, Heinz und Regula, die auch zu Gast ist, bekommen wir ein Gefühl für den Alltag der Bewohner dieser Stadt.

Trotz dem für diese Jahreszeit typisch vielen Regen hat uns diese Stadt mit dem vielen Wasser und der nahen Natur sehr gefallen. Einiges haben wir aufgrund des Wetters sausen lassen. Aufgeschoben ist nicht unbedingt aufgehoben.

Die nächste Herausforderung besteht darin, alle unsere Habseligkeiten in zwei Taschen und zwei Handgepäck tauglichen Gepäckstücken zu mosten und hoffentlich ohne Probleme nach Winnipeg zu fliegen.

Wir würden uns freuen wenn ihr auch nächste Woche wieder bei uns vorbei schaut, Ciao for now.

Der Schöpfungsmythos der Haida:

https://www.tiamat.at/Rabenvogel/?p=357

Das MOA:

https://moa.ubc.ca/permanent-exhibitions/