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Montréal (02.01. - 06.01.2019)

Veröffentlicht: 09.03.2019

Montréal, die letzte Station auf unserer Reise empfängt uns mit Eis und Schnee. Die zweitgrösste Stadt Kanadas hat 1,65m Einwohner und wurde 1642 von Kolonialisten aus Frankreich gegründet. 

Das topmoderne, App gesteuerte, Schliessystem des Airbnb an der Rue St. Pierre im Zentrum der Stadt stellt uns vor eine Herausforderung. Zu guter Letzt brauchen wir dann doch den guten alten Schlüssel. Nachdem wir das Gepäck 3 Stockwerke hochgewuchtet haben, schreiten wir zur Rückgabe unseres RAV4. Über gut 3'500km hat er uns treue Dienste geleistet. Auf dem Rückweg von der Mietstation zu unserem Airbnb finden wir nur Läden die Bier, Chips und ähnlich 

Exquisites im Sortiment haben. Das taugt kaum um damit ein Abendessen zu bestreiten. Kurz entschlossen machen wir uns im Gibbys, gleich um die Ecke, über ein wehrloses Stück Tuna und ein Gibbys' Cut vom Angusrind her. Succulent!

Montreal finden wir weniger "zugänglich" als andere Städte die wir besucht haben. Zu sehen gib es einiges, zu Fuss sind immer wieder grössere Distanzen und weniger einladende Wohnquartiere zu durchqueren um die ausgesuchten Ziele zu erreichen.

Die Basilique Notre Dame, die erste neugothische Kirche Kanadas ist ein eindrückliches Bauwerk. Natürlich brauchen wir auch ein Föteli vom Uhrenturm im "Old Port of Montreal".  Auf der anderen Seite des Sankt Lorenz Stroms sehen wir das Ufer der Île Notre Dame auf der jeweils die Boliden der F1 ihre Runden drehen. Schlittschuhlaufen mögen wir nicht, schliesslich ist es so schon rutschig genug. Am Rathaus vorbei spazieren wir über die Uni durch die Quartiere der Künstler, Hippies und Öko-Fuzzis bis wir den Boulevard St. Laurent kreuzen. Von da aus ist es nicht mehr weit bis zum Schwartz-Deli. Seit 1920 bietet das Geschäft an der Main das beste geräucherte Fleisch der Stadt an. Auch an diesem Wochentag ist die Schlange vor der Tür beeindruckend. Das gerammelt volle, kleine Lokal sieht beschissen aus, der Service ist eher barsch, die Voraussetzungen für einen wirklich kultigen Laden sind erfüllt. Das Räucherfleisch schmeckt übrigens wirklich toll. Für die Vegi's unter uns gabs eine Poutine mit matschigen Fritten. Ja, manchmal ist das Vegi-Dasein kein Zuckerschlecken.

Super gut gefallen uns die vielen Bars und Restaurants mit ihrem oft originellen Angebot an lokalen Spezialitäten. Von unserer Basis in der Rue St. Pierre aus sind wir in zwei Minuten im Olive et Gourmando das  Lokal ist immer voll, die Sitzabstände sind minimal und laut ist es auch. Was da serviert wird ist aber so gut, dass das Ambiente durchgeht. 

Die "unterirdische Stadt" erkunden wir ab dem World Trade Center. Nicht einfach zu navigieren, teilweise grössere Baustellen helfen dabei nicht. Die unterirdischen Wege sind komplizierter angelegt und weniger belebt als das PATH in Toronto.

Eine der sehr seltenen Shopping Touren - nun da wir die Einkäufe nicht mehr durch das Land transportieren müssen - führt uns an die Rue Sainte Catherine. Das Eaton Centre lassen wir aus (too big to please), dafür gibt's im Lululemon DEM trendigen Kanadischen Label eine Hose.

Im Crew Collective Cafe genehmigen wir uns einen letzten Kaffee in der Stadt bevor uns das Taxi zum Flughafen bringt. Die letzten Stunden vor dem Abflug sind trotz des schönen Ambientes in der riesigen Halle genau so ätzend wie bei jeder Reise, wenn man die Zeit totschlagen muss bis der Flieger geht.

Die Reise klappt bestens. Die zusätzliche Tasche geht anstandslos aufs Förderband, kein Umpacken oder Nachzahlen, Statuskarte sei Dank. Kurz vor dem Security Check macht sich ein Wixli etwas wichtig, er pickt uns aus der Schlange und blafft "Boarding Card". Mit dem durchdringenden Blick eines Sheriffs der gerade einen üblen Gangster identifiziert hat fixiert er uns und ignoriert die hingestreckten Pässe in denen die Bordkarten stecken. "Boarding Card" hustet er erneut. Voilà sage ich und halte ihm den Pass nochmal unter die Nase. "Pas le Passeport" hustet er. Leicht gereizt ziehe ich die Bordkarte aus dem Pass. "Vous êtes nerveux Monsieur?" meint er mit einem süffisanten Grinsen. "Non pourquoi?", schliesslich braucht es schon mehr als ihn um mich nervös zu machen. Nach einer Kontrolle mit einem elektronischen Sniffer dürfen wir dann zum Security Check weiter. 

Nach dem kurzen, schlaflosen Flug, werden wir in Zürich von einem eindrücklichen Empfangskommittee mit einem grossen Banner willkommen geheissen. So schön! Die Jungs der U-Irgendwas-Nati die an der Junioren WM in Kanada super gespielt haben kommen da nicht soo gut weg. Ein paar Mamis haben sich in den frühen Morgenstunden an den Flughafen verirrt, nicht zu vergleichen mit unserem "grossen Bahnhof".

Back in Switzerland erwartet uns eine leere Wohnung und etwas Arbeit bis alles wieder "up and running" ist. Die Rückkehr ist etwas brutal und abrupt, Zügeln, Einkaufen, eine erste Nacht in der leeren Wohnung, was für ein Kontrast zwischen profanem Alltag und dem grossartigen Abenteuer das wir in den letzten Monaten erleben durften. Von diesen Erlebnissen und den gemachten Erfahrungen werden wir noch lange schwärmen. Wir hätten die Reise sehr gerne fortgesetzt, aber man kann nicht immer alles haben im Leben. Die Lust für ein erneutes Abenteuer, irgendwann und irgendwohin, ist aber definitiv geweckt...

Unseren treuen Lesern danken wir für ihre Zeit und hoffen, dass ihr ein wenig Spass hattet uns zu folgen.

Cheers, Nina & Marcel



Schwartz-Deli: https://www.schwartzsdeli.com/

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