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Staunen in Niagara, "Chillen" in Muskoka, Schneeschuhlaufen in Hastings und Sanddünen besteigen im Sandbank PP

Veröffentlicht: 29.11.2018

Nach der reiz-intensiven Zeit in Toronto, brauchen unsere "Hirnis" ein wenig Natur. Die erste Etappe führt uns an die Niagara-Fälle. An den vielen Wineries auf dem Weg fahren wir vorbei. Am Horizont, auf dem gegenüberliegenden Ufer des Ontario Sees, ist zwischen den Weinbaubetrieben immer wieder die Skyline von Toronto zu sehen. Im malerischen Niagara on the Lake machen wir einen Zwischenstopp und verpflegen uns bevor es zu den Falls weitergeht.

Um die Niagara Falls by Night bestaunen zu können, marschieren wir gleich nach der Ankunft in unserem Häuschen mit Kameras und Stativ bewehrt an die Fälle. It's Showtime guys! Die Bilder bei Tageslicht sehen im Vergleich dazu etwas sehr brav aus. Das Wasser donnert aus 52m über die Felsen hinunter. Die Fälle sind 670m breit, sehr beeindruckend. Die Grössenverhältnisse werden klarer, wenn die Hornblower in die Gischt Fontänen fährt oder man vom Skylon Tower aus die Fälle anschaut und die Grösse der Menschen neben den Fällen sieht.

Von Niagara aus fahren wir nördlich. In der Nähe von Gravenhurst haben wir eine kleine Hütte gemietet, um eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Torontonians kennenzulernen, die Muskoken. Myriaden von Seen, grosse Wälder und Sumpfgebiete. Überall stehen kleinere und grössere Hütten. Am Vortag sind rund 30cm Schnee gefallen. Auf den letzten Kilometern schneit es erneut, bei der Ankunft sehen wir unsere Bleibe für die nächsten Tage in einer verschneiten Landschaft, märchenhaft "kani do numa säga". Im schwindenden Tageslicht schnell noch ein wenig Holz hacken, einfeuern, den Herd anschmeissen und kochen. Gleich ist die Hütte, die uns sehr gefällt, warm und wohnlich geworden. Am analogen Amp, mit klassischen, grossen Vue-Metern, hängt ein Kabel für den AUX-Anschluss. Fix den iPod angehängt, mit B.B. King ist die Atmosphäre für das Abendessen perfekt. Das Quecksilber fällt am Abend auf -20°C.
Die "Black Friday-Rabatte" setzen uns unter Druck um das erste Fotoalbum fertigzustellen. Am nächsten Morgen nutzen wir die Zeit um daran zu arbeiten. Kurz vor dem Mittagssüppchen lesen wir das Elaborat noch einmal durch und drücken ab. Während die Datenübermittlung läuft, folgen wir der Empfehlung unseres Airbnb Host's und fahren zum Hardy Lake Provincial Park um im Schnee ein Stück dem See entlang zu spazieren. Auf dem Rückweg wird eingekauft. Unter Anderem packen wir eine Flasche Rotwein der Familie Speck aus der "Family Reserve" ein. Der Wein kommt aus der Niagara Region. Baco Noir, nie davon gehört, aber der Verkäufer im LCBO legt uns die Traube als Exklusivität der Weinbauregion sehr ans Herz. Eine kleine Wuchtbrumme, noch etwas zu jung aber erstaunlich gut. Wir hätten nie vermutet, dass in der Niagara Region guter Wein gekeltert wird. Zurück im Häuschen kommt nach der Arbeit der Spass zum Zug. Die Sauna, ein hölzernes Fass im Garten des Häuschens, wird angeworfen. Nach gut 30 Min. ist sie auf Temperatur. In den Crocs, züchtig ins Handtuch gewickelt, schliddern wir durch den Schnee zur Sauna und schwitzen so schon vor dem Schwitzen. Da anscheinend ab und zu Bären über das Grundstück spazieren, schauen wir ganz genau, bevor wir uns wieder aus der Tonne wagen. Wäre ja blöd, so halb gar und schon fast ausgepackt einem Grizzly über den Weg zu laufen.

Nach dem Kälteeinbruch der letzten Tage ist es viel wärmer geworden, am nächsten Morgen ist es stark bewölkt. Als Regen einsetzt brechen wir den Spaziergang um den See neben unserer Cabin ab. Zu Hause heizen wir die Sauna ein, "chillen" ein wenig und arbeiten am Blog-Eintrag über Toronto. Im Schnee-Regengemisch huschen wir zwischendurch in die Tonne um ein wenig zu Schwitzen und die Optionen für die nächsten Tage zu besprechen.

Im immer dichter werdendem Scheetreiben fahren wir über Huntsville in den Algonquin Provincial Park. Den ursprünglichen Plan, eine der vielen Wanderungen im Park zu machen, lassen wir in Anbetracht des dichten Schneefalls bleiben. Nach der Parkausfahrt fahren wir über Lake Saint Peter auf der 127 südlich bis Maynooth wo es rechts über die Peterson Rd zur Jardin Lane geht, einer Sackgasse die zu einem kleinen namenlosen See führt wo unser nächstes Häuschen in den Hastings Highlands steht.

Der frisch gefallene Schnee animiert uns zu Schneeschuhwandern. Auf den Trails stapfen wir durch den frisch verschneiten Wald, im Schnee zum See.

Die nächste Station führt uns in den Süden, über Belleville ins Prince Edward County. "The County", wie es die "locals" oft nennen, ist bekannt für seine über 35 Weinbetriebe, die grosse Künstlergemeinschaft, die vielen kleinen, guten Restaurants, die Festivals und den Sandbanks provincial park, mit einem der schönsten Strände die Kanada zu bieten hat.

Das Quartier schlagen wir in einer kleinen Wohnung in Bloomfield auf. Die Wohnung gehört zwei Schwestern die ein offenbar sehr erfolgreiches SPA-Beauty Dings betreiben. Vom Espresso bis zur Botox Fixe ist alles zu haben.

Die Sanddünen im Südwesten des County's sind seit dem frühen 19. Jahrhundert eine Attraktion. Vor 12'500 Jahren formten die Gletscher diese 12 km lange Nehrung, die die Haffs des West- und des East-Lakes, vom Ontario See trennt. Schnee auf dem Sand ist komisch, das Rauschen und Donnern der rollenden Wellen lassen ein Meer-Feeling aufkommen. Was für ein Kontrast zum Spaziergang im verschneiten Märchenwald von vor 2 Tagen.

Die kommenden Tage wollen wir in Ottawa und Gatineau verbringen. Cheers for now... 



P.S.: 

LCBO steht für "Liquor Control Board Ontario" das den Alkoholverkauf in der Provinz kontrolliert

Arno, bisch glich de Grööscht 

 

Antworten (1)

Sibylle
ich schwanke zwischen „kommt endlich heim verdammt ich vermiss euch“ und „bleibt um himmels willen für immer on tour denn was mach ich ohne euren blogg?“❤️

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