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#15 Wiedersehn macht Freude – oder auch nicht.

Veröffentlicht: 15.11.2021

05. – 07. November 2021: Meursalt


F. Endlich Freitag – nein wir müssen nicht arbeiten, aber dennoch freuten wir uns auf den Freitag, da es direkt morgens um 8 Uhr zur Werkstatt ging, wo wir unsere neuen Schläuche eingebaut bekommen sollten. Voller Vorfreude und mit dem Gedanken schon auf der Straße Richtung Mittelmeer betraten wir um 8.05 die Fiatfiliale. Es zeigte sich das gleiche Bild wie am Dienstag. Der eine Mitarbeiter oder auch Chef saß hinter seinem Tresen und bediente den ersten Kunden, während der Rest der Mitarbeiter im Verkauf im Kreis standen und einen Plausch hielten. Der Mitarbeiter, der letztes Mal irgendwelche Bilder am PC angeguckt hatte, las nun genüsslich irgendeine Zeitung. Nach kurzer Zeit verzogen sich alle Mitarbeiter bis auf den oben genannten in einen Pausenraum, der nicht einsehbar war. Als wir an der Reihe waren, erkannte uns der Chef direkt wieder und bat uns kurz zu warten. Er lief in eins der hinteren Büros und rief auf französisch so etwas wie: Ich brauche hier vorne jemanden, der Englisch spricht. Danach kam er zurück und bediente die nächste Person. Fast eine halbe Stunde später bemerkte er, dass wir immer noch vor seinem Tresen standen. Er ging sogleich in seinem zügigen Laufschritt mit uns im Schlepptau zu dem Pausenraum, wo sich alle anderen Mitarbeiter vor einer halben Stunde versammelt hatten, und holte sich die zwei Mitarbeiter vom letzten Mal heraus, die etwas Englisch konnten. Diese teilten uns dann mit, dass unser Ersatzteil heute Morgen nicht geliefert wurde. Wir beide mussten wohl sehr entsetzte Gesichter gemacht haben, sodass sie nochmal zum Lageristen gingen und nachfragten, ob die Teile wirklich nicht noch im Laufe des Tages geliefert werden. Sie vertrösteten uns mit der Möglichkeit uns noch anzurufen, falls die Teile im Laufe des Tages doch eintreffen sollten. Beim Verlassen der Filiale bekamen wir noch mit wie sich der Chef bei den beiden erkundigte, was die zwei jetzt mit uns abgemacht hatten. Ich konnte, auch ohne ein Wort Französisch zu verstehen, erkennen, dass er nicht begeistert war, da er nicht davon ausging, dass noch irgendetwas heute geliefert wird.

Wir gingen erstmal total geknickt zurück in unseren Camper. Was waren unsere Optionen? In den Süden Fahren, hoffen, dass der Flicken auf dem Schlauch hält und die Teile nachschicken lassen oder das Wochenende in Dijon verbringen. Wir entschieden uns zurück in die Region Beaune nach Meursault zu fahren. Dort gab es einen Campingplatz der noch bis Sonntag geöffnet hatte. Zudem ist der Campingplatz in der gleichen Kette, bei der wir auch das letzte Wochenende in Wattwiller verbracht hatten und uns total überzeugt hat.

Der Campingplatz war wie erwartet sehr gut ausgestattet. Es gab diesmal zwar keinen beheizten Swimmingpool, dafür aber einen Holzofen im Aufenthaltsraum. Wir beendeten den Tag mit einem kleinen Sparziergang durch das Dorf und ließen uns in einer kleinen Weinprobe über die Eigenschaften und Unterschiede der auserlesenen Weine aus der Region aufklären. Ich als absoluter Wein-Neuling verstand nach einer kurzen Zeit nur noch Bahnhof – ein wenig lag es auch an dem französisch-englischen Kauderwelsch, dass der Verkäufer mit uns gesprochen hatte. Den Unterschied zwischen den einzelnen Weinen konnte ich wiederum sehr gut herausschmecken und war überrascht, dass die Lage beim Anbau (Hang oder Ebene) doch einen solch großen Unterschied ausmachte. Abends setzten wir uns dann vor dem warmen Kamin und schrieben noch ein paar Blogeinträge.

Am nächsten Morgen wurde unser Frühstück von wohlklingender Tubamusik untermahlt. Unser Nachbar übte auf seiner Tuba im Sonnenschein, sodass der gesamte Campingplatz mithören konnte. Er erklärte uns, dass er als Tubist der Berliner Philharmoniker eigentlich schon in Rente sei, aber es wegen Corona zu Verschiebungen einzelner Projekte kam, in denen er mitspielt, sodass er jetzt im Urlaub doch noch seine Tuba mitgenommen hat und seinen Ansatz trainiert. Den Tag verbrachten Jenny und ich dann mit einer Wanderung in den Weinbergen und probierten die ein oder andere Weintraube, die noch an den Reben hing.

Am Sonntag verließen wir gegen Mittag Meursault wieder und fuhren zurück nach Dijion, da am nächsten Tag der nächste Termin in der Werkstatt anstand.



traditionelle Weinbergbestellung
Dieser Wein wurde aus Weintrauben von genau diesem Feld gemacht.


Tag 23 – Gesamttour 1.947 km


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