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#16 Frankreich im Mittelalter

Veröffentlicht: 15.11.2021

08. November 2021: Pérouges


J. Der Montagmorgen verlief ähnlich ab wie der Freitagmorgen: Wir übernachteten auf irgendeinem Parkplatz in der relativen Nähe zur Werkstatt, standen früh auf, frühstückten schnell, packten den Rucksack mit allem Nötigen, um einen ganzen Tag im Shopping-Center zu verbringen und schlängelten uns durch den Berufsverkehr zur Autowerkstatt. Um kurz nach acht stellten wir uns im Autohaus in die Schlange vor dem Schalter des Chefs. Da ich doch mehr Französisch verstehen und sprechen kann, als ich oft denke, bemerkte ich, dass der Chef einem Mechaniker bereits erklärte, was er an unserem Auto machen sollte, bevor wir überhaupt begrüßte wurden. Er hatte uns offensichtlich wiedererkannt und die Teile für unser Auto waren angekommen. Wir jubelten. Das Warten hatte ein Ende und unsere Befürchtungen und halbherzig gemachten Pläne für den Fall, dass die Teile immer noch nicht angekommen waren, konnten wir direkt wieder vergessen. Da die Reparatur nur eine Stunde dauern sollte und nicht den ganzen Tag, wie einer der englischsprechenden Kollegen behauptet hatte, mussten wir uns auch nicht in die Wartesessel des nächsten Shopping-Centers setzen, sondern konnten direkt im Autohaus warten und uns auf den Süden freuen.

Mit neuen Schläuchen ging es eine Stunde später wieder auf die Straße. Gegen Mittag fuhren wir durch einen Ort in dem gerade ein riesiger Markt war, Louhans. Wir entschieden uns anzuhalten und schlenderten über den riesigen Markt, der in allen Straßen der gesamten Innenstadt stadtfand. Einige Marktstände erkannten wir vom Markt in Beaune am Samstag wieder, hier gab es aber noch einiges mehr: eine gesamte Straße war mit Kleidungsständen belegt, es konnten Körbe, Seife, Schmuck, diverse regionale und nicht regionale Lebensmittel, verschiedene gekochte Gerichte und sogar lebende Tiere gekauft werden. So entdeckten wir neben den vielen Hühner, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Truthähnen und anderen Vögel in einem Auto ein Schaf und auf einer Ladefläche eine Ziege.

Nachdem wir einige Einkäufe gemacht und Mittag gegessen haben, ging es weiter. Unser eigentliches Ziel war nämlich Pérouges, einem kleinen Ort, den mir Maj-Britt, die mal eine Weile in Lyon gewohnt hat, empfohlen hatte. Pérouges sollte eine ziemlich alte Stadt sein. Wir parkten in der Nähe und wanderten den Berg hinauf. Als wir bei der Touristen Information und einem etwas älteren Haus ankamen, war Florian schon etwas enttäuscht, ähnliche Orte hatten wir in letzter Zeit schon gesehen. Doch dann bogen wir um die Ecke und eine mittelalterliche Stadt, wie aus einem Film, lag vor uns. Die Stadtmauern waren noch vollständig erhalten und wir betraten den Ort durch eins der zwei Stadttore. Innerhalb der Stadtmauern schien seit dem Mittelalter nichts renoviert worden zu sein. An den Kopfsteinpflasterstraßen reihten sich, manchmal etwas schiefe, graue, alte Häuser. Kleine Gassen öffneten sich auf Plätze mit einem dicken uralten Baum in der Mitte. Hin und wieder erhaschten wir einen Blick auf die atemberaubende Aussicht über das umliegende Land. Wir liefen kreuz und quer durch das Dorf und entdeckten immer wieder neue, bzw. sehr alte Dinge. Am erstaunlichsten fand ich, dass viele der Häuser bewohnt waren, ich stellte es mir sehr interessant vor in so einem mittelalterlichen Dorf zu wohnen. Kurz bevor wir die Stadt wieder durch das Stadttor verlassen wollten, entdeckten wir noch die Schule. In dem ehemaligen Wächterhaus saß im Erdgeschoss eine Grundschulklasse und schrieb Texte. Das Haus, die Fenster und auch der Klassenraum sahen aus wie aus einer anderen Zeit. Ich stell es mir allerdings etwas nervig vor dort zu unterrichten, wenn alle 5 Minuten ein Tourist durchs Fenster reinguckt.


Bernd der Baum
die Schule 
stimmungsvolles Ambiente auf dem Stellplatz 


Tag 24 – Gesamttour 2.147 km


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Antworten (2)

nadia
Ach ich freu mich immer eure Fotos zu sehen ,ich bin zwar selber unterwegs doch kamn nichts zu Fuss ankucken und daher bin icj sehr froh mit Euch die Kleinigkeiten zu entdecken .Nichts destotrotz bin ich sehr zufrieden mit meiner Reise 😊Viel Spass noch euch 2

Querfeldein
Vielen Dank, Nadia. Wir wünschen dir auch eine gute und pannenlose Fahrt und viel Spaß noch auf deiner Reise. LG Florian und Jenny

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