#17 Schönste Basilika Frankreichs

09. November 2021: Lyon 

F. In vielen Reiseforen, in unserer CampingApp und auch von vielen Reisenden haben wir bereits gehört, dass Lyon kein einfaches Pflaster für Camper ist. Die Stellplätze in Stadtnähe sind nur wenig bis gar nicht vorhanden und wenn man einen gefunden hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Auto aufgebrochen wird. So haben wir uns entschlossen etwas außerhalb der Stadt einen Campingplatz anzufahren und dort uns für die Nacht einzuquartieren. Dies erwies sich als eine sehr gute Option. An der Rezeption wurden wir sehr freundlich begrüßt und nachdem wir unseren Platz bezahlt hatten, wurden wir noch mit Stadtkarte, Bustickets für in die Stadt und diversen Tipps versorgt. Es gab also das rundum-sorglos-Paket. Die Fahrt mit dem Bus nach Lyon Zentrum dauerte etwa eine halbe Stunde. Es war irgendwie komisch wieder in einem Gefährt zu sitzen, das nicht von uns persönlich gesteuert wurde und das wir mit anderen Menschen teilen mussten, da wir die letzten 3 Wochen ausschließlich selber gefahren sind oder zu Fuß unterwegs waren.

Unser Ticket galt für 60 Minuten in allen Bussen und Bahnen. Die Campingplatzbesitzerin hat uns den Tipp gegeben, dass wir nach Ankunft in Lyon Zentrum sofort zur Seilbahn gehen sollten, da wir so unser Ticket voll ausschöpfen konnten. Das haben wir natürlich auch gemacht. Die Seilbahn befand sich jedoch nicht wie erwartet auf dem Hang des Berges, sondern im Berg, sodass wir dann dicht gedrängt in einem schrägen kleinen Wagon unter Tage den Berg hinauffuhren.

Oben angekommen hatten wir einen wunderbaren Blick über Lyon. Des Weiteren befand sich direkt neben der Seilbahnstation die Basilika Notre-Dame de Fourvière. Dieses monumentale Bauwerk wurde 1872 bis 1896 gebaut. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 legten die Bürger von Lyon das Gelübde ab, das Heiligtum von Fourvière (eine kleine Kapelle) zu vergrößern und zu verschönern, falls ihre Stadt von der preußischen Besatzung verschont bliebe. Dieser Wunsch ging in Erfüllung und so wurde eine große Kirche teils von vielen Spendengeldern aus der Bevölkerung ab dem Jahr 1872 errichtet. Noch heute ist es üblich Spenden zum Erhalt der Basilika zu geben. Dieses ist auch deutlich zu erkennen, wenn man in die Basilika hineingeht. Eine solch schöne und reichlich verzierte Kirche habe ich selten gesehen. Überall an den Wänden waren Mosaikbilder zusehen, die großflächig mit goldenen Mosaiksteinen verziert waren. Die Säulen aus schwarzem, glänzendem Marmor und die vielen anderen kunstvoll gestaltenten Objekte machten das Gesamtbild zu einem überwältigenden Anblick. Die Krypta, die unterhalb der Hauptkirche liegt, hat nochmal nahezu dieselben Ausmaße wie die eigentliche Hauptkirche. Es sind also quasi zwei Kirchen übereinander.

Nach dem Besuch in der Basilika ging es zu den Ruinen der alten Amphitheater aus der Römerzeit. Das größere der beiden Theater fasste zur Hochzeit im 2. Jahrhundert bis zu 26.000 Zuschauer, was der Anzahl der gesamten Bevölkerung von Lyon zur damaligen Zeit entsprach. Brot und Spiele sage ich da nur… Heutzutage sind wie bei vielen Amphitheatern aus dieser Zeit nur noch der Bühnenboden und ein paar Sitzreihen erhalten, da das Theater im Laufe der Zeit als Steinbruch verwendet wurde. Dennoch finden auch hier noch jährlich Veranstaltungen statt.

In der Altstadt von Lyon, die am Fuße des Berges liegt, kann man viele kleine Gänge zwischen den drei Hauptstraßen finden. Diese wurden früher von den Tuchmachern benutzt, da so die Seide auch bei schlechtem Wetter von A nach B transportiert werden konnte. Heutzutage sind es die Hausflure der Wohnhäuser, aber wenn man Glück hat, ist die ein oder andere Haustür offen und man kann den ein oder anderen „Geheimgang“ durch die Altstadt von Lyon finden. In der Mitte eines solchen Ganges befindet sich ein Lichtschacht, der die Größe eines kleinen Innenhofs hat.

Den Rest des Tages sind wir weiter durch Lyon gestreift und zwischen den Flüssen Rhône und Saône konnten wir so einiges Entdecken. Unteranderem eines der vielen gemalten Wandbilder der Stadt.

Tag 25 – Gesamttour 2.207 km

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