Und jetzt? Visum oder nicht Visum, das ist hier die Frage

Heute am 16.10.2018 bin ich knapp 2 Monate unterwegs. Ich war schon in 6 Ländern: Südafrika, Lesotho, Swaziland, Nepal, Hong Kong und Macao!!! Wahnsinn.

Und jetzt? Wo soll es jetzt hingehen?

Mein ursprünglicher Plan war ja direkt nach Indonesien zu reisen und dort in aller Ruhe 2,5 Monate lang wenigstens ein paar der mehr als 17.000 Inseln zu erkunden. Indonesien ist der größte Inselstaat der Welt und während meiner Sommerferien könnte ich mir maximal 2 Inseln anschauen. Maximal! Zumal zu manchen Inseln nur an bestimmten Wochentagen Flug- oder Fährverkehr besteht. Also wäre das die perfekte Gelegenheit von Sumatra über Java nach Bali zu reisen und dabei einen Abstecher zu den traumhaften aber umständlicher zu erreichenden Stränden von Kalimantan zu machen, und dann über Lombok, die Gilis bis nach Sulawesi vorzudringen usw. Aber die geänderte Visumspolitik Indonesiens macht mir einen Strich durch die Rechnung. Es gibt verschiedene Visatypen und man sollte sich vorher genau überlegen, was am meisten Sinn macht. Als Europäerin kann ich beispielsweise einmalig 30 Tage mit “visa free entry” einreisen. Dazu muss ich nichts bezahlen, allerdings ist dieses “Visum” NICHT verlängerbar. Möchte man sich diese Option offen halten, so sollte man sich bei der Einreise für das Visum On Arrival entscheiden, dass 35 Dollar kostet, dafür jedoch einmalig um weitere 30 Tage verlängerbar ist. Meine Recherche hat dabei den Nachteil zu Tage gefördert, dass diese Verlängerung bei der Imigrasi mindestens 7 Werktage dauert, weil man 3 mal persönlich vorsprechen muss, um die Unterlagen abzugeben, Fingerabdrücke abgenommen zu bekommen etcétera pepe. Ich habe überhaupt keine Lust von 30 Tagen mindestens 7 an einer Stelle zu hocken, zumal es ja eine der wenig schönen Hauptstädte wie Java oder Denpasar sein würde. Das passt nicht zu meinem Reisegeschmack. Außerdem kann ich das Melanie auf gar keinen Fall zumuten. Sie kommt Mitte Dezember und wird 2 Wochen lang mit mir durch Bali reisen bevor es weiter nach Neuseeland geht. Wenn sie 2 Wochen Urlaub auf Bali mit mir verbringen mag, möchte ich auf gar Fall 7 Tage von dieser kostbaren Zeit für ein beknacktes Visum verplempern. Ist ja kein Warten aufs Christkind!

Also bräuchte ich ein Visit Visum. Das gilt direkt für 60 Tage und ist bis zu 3 mal um jeweils weitere 60 Tage zu verlängern. Das klingt doch perfekt! Dummerweise muss man dieses Visum VOR Betreten des Landes beantragt haben, bei einer Indonesischen Botschaft im Ausland. Leider geht das nicht Online, sondern man muss persönlich erscheinen und den Reisepass dalassen. Mmmmmh! Das könnte ich ja prima in Kathmandu über die Bühne bringen, da ich vor meiner Weiterreise sowieso einige Tage dort verbringen werde. So meine erste Idee. Die Nachforschungen  ergeben dann, dass Nepal sich die Botschaft mit Bangladesch teilt und diese sich in Dhaka, Bangladesch befindet. Okay, dann könnte ich das doch prima in Hong Kong erledigen. Ist ja schließlich eine Megacity. dort wird es doch wohl sicher eine indonesische Botschaft geben? Das ist auch so. Auf der Botschaftsseite im Internet ist nicht so richtig eindeutig entnehmbar, ob sie Visit Visa vergeben oder nicht. Also schreibe ich eine email und frage nach. Nach einigem Schriftwechsel ist die Lage eindeutig: sie vergeben das Visum, jedoch nur an Hong Kong Passportholders, also nicht an mich. Weitere Recherche fördert dann die begründete Hoffnung zu Tage, dass ich Bangkok ein Visum für Indonesien bekommen könnte. Ich bekomme zwar weder eine Antwort auf meine Anfrage an die Botschaft selbst noch beantwortet jemand meine Facebook-Frage in der Weltreise-Gruppe zufriedenstellend, aber ich bin mir ziemlich sicher. Also Thailand! Das fühlt sich gut an. Schließlich bin ich frei und kann machen, was ich möchte. Frei! Und so schön es auch ist so viel zu erleben, sollte ich schon aufpassen, dass ich mich auch erhole. Ich könnte also nach Bangkok fliegen, das Visum beantragen, währenddessen ein wenig sightseen und danach an den Strand fahren! Straaaaand! Thailand hat wunderbare Strände. Yeah!

Aber je länger ich darüber nachdenke, umso mehr möchte ich direkt an den Strand zu fliegen. Ich brauche wirklich Urlaub vom Reisen. Klingt merkwürdig, ist aber so! Sich ständig in die nächste Stadt einlesen während man noch in einer anderen ist, ist ein Spagat. Den Transport dahin zu entscheiden und zu organisieren, Unterkünfte zu sichten, anzufragen und zu buchen, ist Arbeit. Mehr als man vielleicht im ersten Moment denkt. Da kommen einige Stunden am Rechner zusammen und klar macht es Spaß, aber es ist auch anstrengend und eben Arbeit. Je schneller und häufiger ich den Ort wechsele und Sightseeing betreibe, umso aufregender und aber eben auch anstrengender ist die Reise. Reisen und Urlaub ist nicht das Selbe.

Wenn ich in mich hineinhorche, möchte ich ganz in Ruhe meine Hong Kong Fotos sichten und bearbeiten, am Strand liegen und baden, die fehlenden Blog-Artikel schreiben, am Strand liegen und lesen, einen Cocktail zum Wellenrauschen trinken, am Strand liegen und sonnen, ausschlafen, am Strand liegen und träumen, einfach mal gar nichts machen und - am Strand liegen. Es wäre sowieso viel schlauer Bangkok am Ende anzusehen, wenn ich wieder Energie für Hauptstädte habe und zur Botschaft zu gehen, wenn ich genau weiß, wann ich tatsächlich weiterfliegen möchte. Super Plan! That’s it.

Mein Hinterkopf meldet sich zu Wort, dass Britta so vom Coco Palm Beach Resort auf Koh Samui geschwärmt hat und der tollen Zeit auf Koh Pha-Ngan. Genau das will ich jetzt. Also -zack- einen Flug nach Koh Samui gebucht und die Unterkunft gefixt. Strand, ich koooomme! 😍