Carcassonne (Frankreich Teil 10)

Schon zur Römerzeit erhob sich in dem heutigen Carcassonne ein Festungswall. Die berühmte Silhouette der Stadt, die sich bei der Anfahrt vor uns erhob, entstand aber erst viel später.

Carcassonne lag einmal an der Grenze zwischen Frankreich, Spanien und Okzitanien. So wurde die Festung immer wieder erweitert und verstärkt.

Im Inneren der Mauern fühlt man sich tatsächlich etwas ins Mittelalter versetzt - wenn da nicht die vielen Restaurants, Souvenirläden, Touristen und Schulklassen wären.

In der Stadt wohnen nur noch 30 Leute, aber jedes Jahr besuchen die Stadt 3 Millionnen Touristen. Da wir im Mai - und nicht im Sommer - dort waren, hielten sich die Besucherzahlen noch in Grenzen und man wurde nicht nur durch die Gassen geschoben.

Wir sahen uns das Innere der Burg an, die ihr heutiges Aussehen bei einer Restaurierung im 19. Jahrhundert erhielt.

Dabei soll nicht nur auf historische Genauigkeit geachtet worden sein, sondern auch der ein oder andere Turm, der den Architekten gefiel und mittelalterlich erschien, hinzugefügt worden sein.

Den Rundgang über die gut erhaltene Anlage und den Ausblick von den Wehrgängen haben wir dennoch genossen.

Einst war Carcassonne auch Bischofssitz, wovon die frühere Kathedrale und der alte Palast des Bischofs noch zeugen.

In dieser Gegend war aber auch die "Katharerbewegung" verbreitet, die als Ketzer von der Kirche bekämpft wurden. So gibt es noch heute Inquisitions- und Foltermuseen in der Stadt, die wir aber wegen schlechter Erfahrungen mit kleinen Museen in sehr touristischen Orten nicht besuchten...

Am Abend sahen wir uns die Weinkeller der Firma "Les Jamelles" in Barbaira an, da eine alte Freundin dort arbeitet. Nach einer Weinprobe wurden wir dann noch zu einem gemütlichen Grillabend eingeladen und konnten so auch einmal französische Gastfreundschaft genießen.