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Tanken in Argentinien

Veröffentlicht: 23.03.2023

Heute Morgen fuhren wir schon früh nach Perito Moreno. Wir sind bereits eine Weile gefahren, da bemerkte Christian, dass der Tank nur noch halb voll sei. Das ist in Deutschland kein Problem, aber in Argentinien schon fast eine Katastrophe. Denn es gibt wirklich kaum Tankstellen in der Pampa. Wir hatten in der Eile heute Morgen ganz vergessen zu tanken. Zum Glück lag auf unserer Strecke ein kleines Örtchen mit einer Tankstelle. Das fanden wohl auch andere. Denn diese Tankstelle war sehr gut besucht. Wir reihten uns also in eine der vier Schlangen ein. Und natürlich war unsere die langsamste. Wir versuchten, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen und wurden fündig. Da wir in der Schlange ganz rechts standen, wurden wir nur etwa halb so oft bedient wie die Schlangen in der Mitte. Der einzige Tankwart, der an dieser recht gut besuchten Tankstelle arbeitete, lief nämlich immer von der einen zu anderen Seite und befüllte dann die Autos. Leider kam niemand auf die Idee, selbst zu tanken. Wenn ungefähr drei Autos vor einem sind, wartet man schon mal eine halbe Stunde. Aber wie wir schon öfters beobachtet haben, warten Argentinier gerne. Aber nicht Heike! Also stieg sie aus und begann selbstständig zu tanken. Als dann der Tankwart an unser Auto kam und bereits den Tankschlauch im Auto vorfand, stutzte er erst und kratzt sich am Kinn, als ob er überlegte, ob er nicht schon hier gewesen war und das Tanken begonnen hatte. Als Heike dann den Tankstutzen wieder herausnehmen wollte, kam der Tankwart herbeigeeilt, um ihr diesen aus der Hand zu nehmen. Er ließ es sich auch nicht nehmen, denn eigentlich schon vollen Tank bis zu dem Rand hinaus zu befüllen. Worüber sich Heike auch freute, war, dass sich eine lange Schlange vor der Männertoilette bildete, während bei den Frauen alles frei war.

Der weitere Verlauf der Straße erinnerte uns sehr an Nepal, an die Strecke von Kathmandu nach Pokhara. Die Schlaglöcher in der Straße sahen aus wie Mondkrater. Zum ersten Mal verstanden wir, warum man hier nur 40 km/h fahren sollte. Selbst die hart gesottenen Argentinier, die uns in Kurven, in denen man wirklich nichts sehen konnte, mit 150 km/h überholten, fuhren jetzt ganz gesittet vor uns.

In Porito Moreno steuerten wir wie sooft die Touristeninformation an. Auch hier fragten wir nach einer Liste von Unterkünften. Die vor Kompetenz strotzende Mitarbeiterin rief also erst mal auf dem Campingplatz an. Heike wunderte sich, denn normalerweise gibt es auf Campingplätzen keine Hütten. Aber ich dachte, vielleicht weiß die Dame an der Information mehr. Heike wies noch daraufhin, dass wir unbedingt eine Küche bräuchten. Wie zu erwarten, gab es natürlich auf dem Campingplatz weder eine Küche noch eine Unterkunft, sondern nur Zeltplätze. Da Heike auch diesmal im Vorhinein Kontakt mit Vermietern von Unterkünften aufgenommen hatte, beendeten wir hiermit die Unterkunftssuche in der Touristeninformation. Ihre Kollegin hingegen versuchte sogar dreimal ihren Kunden Unterkünfte aufzudrängen, das diese aber immer wieder dankend ablehnten , da sie mit dem Wohnmobil da waren. Wir informierten uns stattdessen, welche Sehenswürdigkeiten es in Porito Moreno gäbe. Die kompetente Dame markierte einige Punkte auf einer Karte. Als wir nun aber Nachfragen hatten bezüglich Öffnungszeiten und Reservierungen war die Kompetenz auch schon wieder vorbei. Denn für jede Frage musste sie ihre Kollegin konsultieren, die aber eigene Kunden hatte. Dementsprechend freudig reagierte diese dann auch auf jede Nachfrage unserer Dame. Uns blieb nichts anderes übrig als zu warten, bis die Kollegin mit ihren Kunden fertig war. In der Zwischenzeit fragte Heike dann doch nach den Adressen der Unterkünfte, die sie bereits herausgesucht hatte. Denn wie in jedem Ort hatten wir auch hier keinen Empfang und konnten somit das Internet nicht benutzen. Das Warten hatte sich gelohnt, denn wir bekamen die Information, dass wir für unsere Besichtigung am nächsten Tag nicht vorreservieren müssten und zu jeder vollen Stunde eine Führung stattfand.

Nach Information unserer Dame an der Touristeninformation sollte unsere Unterkunft nicht weit sein. Als wir jedoch dort ankamen, befand sich dort nichts. Es stellte sich heraus, dass unsere Unterkunft am anderen Ende der Stadt war. Wenn man abhängig von der Touristeninformation ist so wie wir, ist es wirklich wichtig, dass die Mitarbeiter auch tatsächlich die Stadt kennen. Die Unwissenheit überraschte uns dann doch, da die Stadt nur aus ein paar Straßen bestand. Unsere Unterkunft fanden wir nur, weil davor ein Schild mit einem Tennisschläger stand und das Heike natürlich magisch anzog. Sie stieg also aus und fragte einen Mann, der sich als Vermieter der Unterkunft herausstellte. Leider war diese Unterkunft zu klein, daher mussten wir weiter suchen. Aber das war ja nichts Neues. Aber dennoch fragten wir uns, warum jemand Hütten vermietet und noch nicht einmal ein Schild davor postiert, das darauf hinweist.

Wir fuhren aus dem Ort heraus, da Flora zuvor Schilder von Unterkünften gesehen hatte. Wie sich herausstellte, waren es auch die Unterkünfte, die Heike angeschrieben hatte. Daher konnte sie genau sagen, dass von diesen drei Unterkünften eine bereits belegt war. Da diese jedoch am besten aussah, versuchten wir unser Glück trotzdem. Wie sich herausstellte, war dort jedoch jede Unterkunft frei. Das wunderte uns, aber gleichzeitig Kerzen wir auch daraus. Dennoch wollten wir jetzt auch noch die anderen beiden anschauen. Schließlich überzeugte uns das Preis-Leistungs-Verhältnis der letzten Unterkunft.

Da Flora uns heute unbedingt ein Drei-Gänge-Menü kredenzen wollte, fuhren wir noch zum Supermarkt und kauften die nötigen Zutaten dafür ein. Sie machte leckere Kürbissuppe, Spaghetti mit Tomatensoße verfeinert mit Karottenraspeln und zum Nachtisch gab es Brownies. Da wir sehr viel übrig hatten, schenkten wir den Rest unseres Essens der Vermieterin, die sich sehr darüber freute.

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