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Reiseland Peru

Veröffentlicht: 28.10.2018

Nach Bolivien war in Peru einiges ähnlich, vieles aber auch anders. Gewisse Unterschiede im Entwicklungsstandard sind augenfällig und bezüglich Tourismus scheint Peru viel grössere Massen anzusprechen, was auf der anderen Seite auch für offensichtliche Probleme sorgt. Wir hatten eine faszinierende Reise durch einen Teil dieses Landes. Hier unsere Eindrücke in Kürze:

Menschen:

Wirkten auf uns offener und etwas direkter als in Bolivien. In den Touristenhochburgen Cusco/Machu Picchu kann es auch aufdringlich werden, aber alles im grünen Bereich und kein Vergleich zu anderen Ländern. Die lateinamerikanische Höflichkeit und Freundlichkeit ist wirklich sehr gewinnend.

Sprache:

Auch in Peru wird ein sehr gut verständliches Spanisch gesprochen und auch die Peruaner freuen sich, wenn man versucht, sich in Spanisch zu verständigen.

Sicherheit:

Keinerlei Probleme auch in Peru und selbst im quirligen und verstopften Lima. Wer die grundsätzlichen Verhaltensregeln befolgt und sich vor allem auch im Vorfeld informiert, kann vieles vermeiden. Leichtsinnig sollte man jedoch nicht sein.

Landschaft:

Peru verfügt mit dem Machu Picchu, dem heiligen Tal und Cusco natürlich über einige Juwelen. Die Landschaft an der Pazifikküste ist karg, eigentlich eine Wüste und sogar Lima liegt eigentlich in einer Wüste. Wir waren in Peru aus Zeitgründen leider weniger auf dem Landweg unterwegs und haben nur einen Teil des Landes gesehen. Mit den Wanderparadiesen im Norden und dem Amazonasbecken gäbe es da noch wesentlich mehr zu sehen.

Höhe:

Nach Bolivien natürlich kein Problem mehr. Wer von Lima direkt nach Cusco fliegt und am nächsten Tag sogleich in Machu Picchu wandern gehen will, sollte diesem Aspekt jedoch Rechnung tragen.

Kulinarik:

Perus Küche ist mittlerweile weltberühmt, ja es gibt einen richtigen Hype. In Lima gibt es Gourmetrestaurants, bei welchen ein Tisch mehrere Monate im Voraus reserviert werden muss. Die Küche ist wirklich absolut fein und schmackhaft. Und auch die Vielfalt ist gross. Während im Hochland Fleischgerichte, Forelle und Getreidespeisen in vielen Variationen angeboten werden, kommen am Meer natürlich noch frische Fische und Meeresfrüchte hinzu. Das weltberühmte Ceviche stammt aus Peru (auch wenn die Chilenen etwas anderes behaupten) und der Pisco Sour schmeckt absolut vorzüglich. Zu erwähnen ist noch, dass Peru eine erstaunliche Bierkultur mit grosser Vielfalt, Mikrobrauereien, Brauereipubs etc. entwickelt hat. Von meinem ursprünglichen Plan, auch das peruanische Nationalgericht «Cuy» (Meerschweinchen) zu verspeisen bin ich allerdings wieder weggekommen, nachdem ich ein paar der niedlichen Tierchen in noch lebendiger Form in einem Kleinzoo gesehen hatte.

Unterkünfte:

Grundsätzlich gut bis sehr gut, qualitativ und preis-leistungsmässig aber erstaunlicherweise nicht auf dem Niveau Boliviens. An zahlreichen Orten hat man das Gefühl, dass das Modell «einmalige Gäste» Trumpf ist. Wir hatten in Peru doch das eine oder andere Mal schlechten Service (z.B. Zimmer nicht gemacht). Auf der anderen Seite dann wieder ein Toperlebnis zu einem Toppreis. Und... das Personal war auch in Peru immer ausserordentlich freundlich.

Infrastruktur:

Peru ist ein modernes Land, die Smartphonedichte etwa wie bei uns. Moderne Shoppingmalls, Wifi überall. Das Preisniveau ist wesentlich höher als im benachbarten Bolivien. Leider kann die Infrastruktur mit dem Touristenboom in keiner Weise mithalten. Die Flughäfen von Cusco wie auch Lima platzen aus den Nähten, es ist zeitweilig recht chaotisch. Lima hat ein immenses Verkehrsproblem, die Autos stauen sich ganztags, die Expressstrassen sind hoffnungslos verstopft. Mit dem Bau einer elektrischen S-Bahn und dem Metrobussystem wurde bereits einiges getan aber da besteht noch viel Arbeit. Ganz abgesehen davon ist Lima eine ganz coole Stadt!

Wetter/Klima

In Cusco wie in Lima herrschte ein sehr ausgeglichenes Klima. In Lima soll es das ganze Jahr über in etwa gleich sein. Tagsüber ca. 25 Grad, am Abend und in der Nacht wird es kühl. Bei Sonnenschein auf dem Machu Picchu wurde es richtig warm, ansonsten hatten wir eigentlich immer superangenehme Temperaturen. Warme Kleidung gehört definitiv ins Gepäck.

Sonstiges

Peru bietet viele schöne Shoppingitems indigener Art. Das Angebot ist fast unerschöpflich, wiederholt sich allerdings immer wieder. Für Highlevel-Shopping gibt es vor allem in Lima die luxuriösen Malls, dort ist das Preisniveau dann aber fast wie in der Schweiz!

Auch die Peruaner fahren voll auf 80er Musik ab. Unser freundlicher Taxifahrer Mario Enrique hat sich sogar als ABBA-Fan geoutet.

Peruaner wie auch Bolivianer haben das Ausfüllen von Formularen zur totalen Lebensform kultiviert. In jedem Hotel müssen beide Personen, egal ob Ehemann und Ehefrau, Nicht-Ehemann und Nicht-Ehefrau und was auch immer je ein Formular ausfüllen. Für jede Busreise muss in Peru der Pass vorgewiesen werden und sogar beim Kauf von Briefmarken (!?) wurde der Pass verlangt. Andere Länder andere Formulare...

Downlights:

Das komplette Abrisspaket in und um Machu Picchu mit dem Pseudo-Luxuszug, der nur Touristen befördert, so dass man exorbitante Preise verlangen kann. Aber es ist wie es ist.

Lust auf Peru? Wir können auch dies nur wärmstens empfehlen – auch dies keine Liegestuhldestination. Wer jedoch kulturelle Highlights sehen will und – wie im Falle von Machu Picchu – sich für zwei Tag in einen Touristenstrom einfügen kann um immerhin ein Weltwunder zu sehen, top! Städtefreaks werden in Lima auf ihre Kosten kommen, Tierfreunde auf den Ballestas-Inseln, Wanderer und Bergsteiger in den nördlichen Gebieten oder dem Colca-Canyon. Und wer dazu noch gerne sehr gut isst und grossstädtischer Hektik etwas abgewinnen kann, der wird in Peru sehr gut aufgehoben sein.

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