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Paracas – die Schmuddelige

Veröffentlicht: 24.10.2018

Nach einem letzten Tag in Cusco, an welchem wir noch ein paar Aussichtspunkte am Stadtrand bestiegen und eine sündhaft teure Inkastätte besichtigt hatten, war es an der Zeit für eine Luftveränderung. Wir haben noch sehr gut gegessen im «Qosqo Beer House» wo wir am Vorabend nach der Taxifahrt schon hereingeschneit waren und der Kellner sich wieder und wieder dafür entschuldigt hatte, dass um 23.00 Uhr (...) die Küche leider schon zu war. Das ist uns übrigens im Unterengadin in der Silvesterwoche um 20.30 Uhr auch schon passiert – einfach ohne dass sich jemand dafür entschuldigt hätte... Grund genug, dieses Lokal gleich am Folgeabend nochmals aufzusuchen und wir wurden nicht enttäuscht und ich zudem sehr überrascht und hervorragend beraten bezüglicher der Biervielfalt, die Peru zu bieten hat.

Wir brachen also am Folgetag nach dem Frühstück Richtung Flughafen auf, ohne grosse Emotionen. Cusco ist wunderschön aber die Abzockerei, die wirklich sehr aufdringlichen Händler, Masseusen und was sonst noch um den Hauptplatz herum haben genervt, genauso wie die Partytraveller, die nachts besoffen durch die Gassen streifen. Der Flughafen Cusco bietet dann Spektakel der besonderen Art und eine weiteres Beispiel, dass die Infrastruktur dem Tourismusboom gottlos hinterherhinkt. Der Flughafen platzt aus allen Nähten und ist nicht mehr ansatzweise in der Lage das Passagieraufkommen zu stemmen. Im Abflugbereich sieht der Normalzustand so aus, wie wenn bei uns ein Fluglotsenstreik stattfindet. Keine Sitzgelegenheiten, kein Platz, eine WC-Anlage für alle. Nach ca. 75 Minuten Fussbodensitzen durften wir endlich ins Flugzeug, wo zumindest der Sitzplatz gegeben ist.

Wir erreichten Pisco noch knapp 50 Minuten Flugzeit und waren sehr bald im Taxi unterwegs ins ca. 15km entfernte Paracas, einer Art Standresort, welches vor allem für die vorgelagerten Islas Ballestas bekannt ist. Nach fast zwei Wochen auf meistens über 3'000 m.ü.M. fanden wir es recht angenehm, uns mal wieder auf tiefstem Niveau zu befinden.

Die Fahrt war recht interessant, Pisco selber ist nun wirklich keine Offenbarung, spannend jedoch, dass das Strassenbild hier plötzlich von hunderten Tuk-Tuks (wie wir gehört haben aus Indien importiert) geprägt wird. Die Fahrt verläuft dem Strand entlang, der komplett zugemüllt ist und es liegt der Gestank von verrottendem Seetang in der Luft. Es folgen Triebstofflager und Fabriken, die aussehen wie Hochsicherheitsgefängnisse, in Tat und Wahrheit aber Fischmehl herstellen – der Geruch ändert sich und verrät dies schon Kilometer im voraus. Paracas selber ist dann ein merkwürdiger aber dennoch charmanter Ort. Alles gammelt etwas vor sich hin. Zahlreiche «Luxus-Resorts» säumen den Strand, viele davon haben ihre besten Zeiten aber auch schon hinter sich, so wie unser Hotel, angeblich mit 4 Sternen, wo jedoch in den Treppenhäusern kaputte Liegestühle herumliegen und der Rand des wirklich eindrücklichen Swimmingpools von Mövendreck übersäht ist. Nichtsdestotrotz ist die Promenade, wo alle paar Meter wieder etwas Pflasterung fehlt, mit netten Restaurants und Bars gesäumt. Auch wenn nach 21.00 Uhr praktisch die Bordsteine hochgeklappt werden, gibt es doch eine schöne Auswahl an Lokalen und wir haben zweimal formidabel gegessen.

Und wir haben ja hier noch einiges vor, von Wüstenoasen bis hin zu «Galapagos für Arme»...

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#cusco#paracas#qosqo